TEST

Coffee Lake

Overclocking-Check - Advanced Overclocking: 4,9 und 5,0 GHz

Portrait des Authors


Overclocking auf 4,9 GHz

Mit 4,9 GHz erreichen wir nun die Taktstufe, die für eine Vielzahl von Coffe-Lake-Prozessoren das Maximum des Möglichen darstellen wird bzw. sicherlich sogar von manchen Prozessoren gar nicht erreicht werden kann.

VCore (Kernspannung)

4,9 GHz, Last (Prime 27.9 1344k)

1.264XX
V (Volt)
Weniger ist besser

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Während bisher zwei der Probanden stets gleichauf lagen, schafft es unsere CPU mit der Batch L729C231 #1 nun mit einer Kernspannung von nur 1,248 V als bester Chip ins Ziel zu gelangen, gefolgt vom Chip mit der Batch L729C229, der für den Ziel-Takt von 4,9 GHz 1,264 V benötigt. Die dritte CPU im Bunde benötigt für den Zieleinlauf eine Kernspannung von 1,28 V.

Wie bereits zu vermuten war, werden die Abstände zwischen den verschiedenen Prozessoren nun also immer größer und die Skalierung teilweise schon deutlich schlechter. Während unsere beste CPU mit einer Spannungsdifferenz von nur 32 mV erneut sehr human skaliert, brauchen die beiden anderen Probanden mit jeweils 48 mV eine kleine Ecke mehr Spannung um den Ziel-Takt von 4,9 GHz auch stabil zu erreichen. Die Skalierung fällt insgesamt aber noch relativ annehmbar und vernünftig aus.

Verbrauch

4,9 GHz, Last (Prime 27.9 1344k)

W (Watt)
Weniger ist besser

Der Verbrauch des Gesamtsystems liegt hierbei bei jeweils 155 W, 157 W bzw. 168 W und liegt damit um 11 bis 12W höher als bei den vorherigen Tests mit 4,8 GHz Kerntakt. Bemerkenswert ist hierbei, dass unser Proband mit Batch L729C229 einen niedrigeren Verbrauch aufweist, als der Chip mit der Batch L729C231 #1, obwohl dieser weniger Kernspannung benötigt. Dies ist der höheren VID des Chips geschuldet und ein sehr gutes Beispiel dafür, dass beim Betrachten der OC-Ergebnisse auch die VID eine große Rolle spielt - die Spannung alleine ist nur ein Indiz, wichtig ist auch die Differenz der Spannung zur VID, also der Standardspannung des Chips.

Overclocking auf 5,0 GHz

Auch bei Coffee Lake bleibt 5,0 GHz in mehrerlei Hinsicht eine "magische" Grenze. Die Zahl an sich sieht nach wie vor sehr imposant aus und dürfte allein deswegen das Ziel vieler Overclocker sein, zum anderen aber trennt sich bei diesem Takt auch sprichwörtlich die Spreu vom Weizen. Außerdem limitieren bei diesem Takt die Temperaturen zunehmend, sodass dieser Takt vornehmlich sehr starken Luftkühlern bzw. All-in-One Wasserkühlungen (und natürlich richtigen Selbstbaulösungen) vorbehalten bleiben wird. Mit unserem Testsystem erreichten wir bei dieser Taktstufe schon Temperaturen der 80-°C-Marke - Spielraum nach oben gab es, zumindest ohne das Köpfen/Delid der CPU, hier also nicht mehr. Tests mit dem FMA3-Befehlssatz wären hier also unmöglich gewesen.

Hinsichtlich derTaktfreudigkeit hatten wir bei unseren drei Probanden aber erneut Glück. Alle drei Probanden erreichten, wenn auch in einem Fall nur denkbar knapp, die Ziellinie. 

VCore (Kernspannung)

5,0 GHz, Last (Prime 27.9 1344k)

1.312XX
V (Volt)
Weniger ist besser

Unser erster und zugleich bester Prozessor benötigt für die 5,0 GHz eine Kernspannung von nur 1,296 V, die zweite CPU derselben Batch braucht dafür schon 1,344 V und unsere dritte CPU im Bunde platziert sich mit einer Kernspannung von 1,312 V in der goldenen Mitte. Die Skalierung bleibt bei zwei unserer drei Probanden mit 48 mV konstant, der dritte Testkandidat benötigt dagegen ganze 64 mV mehr. Die Temperaturen wurden weiterhin bei allen CPUs zum limitierenden Faktor und machten das Erreichen von noch höheren Taktraten - zumindest ungeköpft - unmöglich. 

Verbrauch

5,0 GHz, Last (Prime 27.9 1344k)

W (Watt)
Weniger ist besser

Der Verbrauch des Gesamtsystems lag bei unseren drei Probanden bei jeweils 174 W, 175 W bzw. 194 W und stieg nun also - besonders im Falle des dritten und schlechtesten Probanden - schon merklich an. Ob der Anstieg des Verbrauchs die gewonnene Leistung noch rechtfertigt, darf hier schon zu Recht in Frage gestellt werden.

Erwartungsgemäß sind bei diesen, unseren letzten Tests, die Unterschiede zwischen den drei Probanden erneut am deutlichsten. Wir beobachten hier eine Differenz von bis zu 48 mV und einen Verbrauchsunterschied von 20 W zwischen dem besten und dem schlechtesten Chip. Bei einem so hohen Ziel-Takt macht es sich also durchaus bezahlt, bei der „Silicon Lottery“ einen Glücksgriff zu landen - oder aber im Vorfeld eine explizit vorab getestete CPU zu kaufen um böse Überraschungen zu vermeiden.

Im Vergleich zur Vorgängergeneration Intel Kaby Lake, sind die Differenzen aber erneut etwas kleiner geworden - zumindest was den Rahmen dieses Tests betrifft.