TEST

Lakefield im Test

Core i5-L16G7 mit fünf Kernen muss zeigen was er kann - Fazit

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Für Intel sind die Lakefield-Prozessoren der ersten Generation sicherlich zunächst einmal nur ein Testvehikel. Während das Packaging mit EMIB bereits als etabliert gelten darf, kommt bei den Lakefield-Prozessoren auch erstmals die Foveros-Technologie zum Einsatz. Dies macht es Intel möglich, einen Base-Die mit 22 nm und einen Compute-Die mit 10 nm zu kombinieren.

Doch von den beiden Modellen wird Intel wohl kaum größere Stückzahlen verkaufen. Samsung bietet ihn im Galaxy Book S an, Lenovo gegen Ende des Jahres das ThinkPad X1 Fold und Microsoft will 2021 das Surface Book Neo anbieten. Weitere Ankündigungen gibt es nicht.

Die Benchmarks zeigen, dass die vier Tremont-Kerne und der einzelne Sunny-Cove-Kern kaum mit den sonst im mobilen Segment üblichen Designs mithalten können. Dies liegt nicht an den Mikroarchitekturen, sondern schlicht und ergreifend daran, dass dem Prozessor nur ein Leistungsbudget von nominell 7 W, in diesem Fall 5 W, zugestanden wird. Damit erreichen die Kerne natürlich nicht das Leitungsniveau, welches sie erreichen könnten, wenn man ihnen etwas mehr Luft zum Atmen gibt. Unser Test des Core i7-1065G7 hat gezeigt, dass vier Sunny-Cove-Kerne im mobilen Segment durchaus mehr leisten können.

Der Scheduler, also der Dienst, der den einzelnen CPU-Kernen die Threads zuweist, scheint aber gute Arbeit zu leisten, denn responsive Interaktionen werden auf dem schnellen Sunny-Cove-Kern durchgeführt, während Hintergrundanwendungen und solche mit langanhaltender Last auf den vier Tremont-Kernen durchgeführt werden. Insoweit scheint das System so zu funktionieren, wie es soll. Neben der Beschneidung hinsichtlich der TDP muss Intel für eine ISA-Kompatibilität der Kerne aber auch noch weitere Maßnahmen vornehmen, welche für die Leistung nicht gerade förderlich sind. So ist kein Hyperthreading aktiv.

Die Lakefield-Prozessoren sind eben nicht auf eine hohe Rechenleistung, sondern auf eine hohe Effizienz ausgelegt und hier kann der von uns getestete Core i5-L16G7 überzeugen. Das Browsen im Web, E-Mail und Office erledigt er problemlos. Auch Videos werden ohne jegliche Hindernisse und eine große Last abgespielt. Kompakt und leicht sind die Notebooks für dieses CPU-Modell und dennoch bieten sie eine Akkulaufzeit von etwa zehn Stunden. Diesen Wert erreicht das Galaxy Book S in unserem Test.

Einschränkungen muss man hingegen bei der 3D-Leistung hinnehmen. Auch hier kommt die Beschneidung der TDP ins Spiel, denn 5 W reichen einfach nicht aus, um fünf Kerne und eine Gen11-Graphics ausreichend zu versorgen. Spieler werden aber wohl auch kaum zu einem Notebook mit Lakefield-Prozessor greifen.

In jedem Fall konnten wir uns einen interessanten Einblick in die aktuelle Entwicklung verschaffen. Ob das Notebook mit der gebotenen Ausstattung für den jeweiligen Anwendungsfalls das Richtige ist, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Foveros und Chiplet sind die zukunft

Der Packaging-Technologie Foveros gehört die Zukunft. Intel hat bereits Pläne für eine zweite und dritte Generation der Lakefield-Prozessoren. Entscheidender aber ist, dass auch das Hybrid-Design offenbar in Zukunft bei anderen Prozessoren zum Einsatz kommen wird. Intel selbst bestätigte ein solches für Alder Lake-S – die Desktop-Prozessoren, die 2021 auf den Markt kommen sollen.

Gegenüberstellung der Lakefield-Generationen
  1. Gen Lakefield 2. Gen Lakefield 3. Gen Lakefield
Status in der Produktion in der Entwicklung in der Planungsphase
Compute-Die 1274 (10 nm) 1276 (7 nm) 1278 (5 nm)
Base-Die P1222 (22 nm) 1274.FV (10 nmn) 1276.FV (7 nm)

Ob und wo ein solches Design zum Einsatz kommen wird und sinnvoll ist, wird sich noch zeigen müssen. Bei den Notebooks steht dem bei guter Umsetzung eigentlich wenig entgegen, denn bereits die ARM-Designs mit LITTLE.big in den Smartphones haben ihre Vorteile aufgezeigt. Auch Apple wird mit dem Apple Silicon auf ein solches asynchrones Design setzen.