TEST

Die Rakete mit Fehlstart

Core i5-11600K, Core i7-11700K und Core i9-11900K im Test - Messungen: Leistungsaufnahme und Temperatur

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Eine Thermal Design Power von 125 W, aber auch ein PL2 von 250 W sind für die Rocket-Lake-S-Prozessoren der Maßstab dessen, was an Leistung und letztendlich auch Abwärme verarbeitet werden muss. Wie sich dies nun Vergleich zu den Vorgängern, aber auch der Konkurrenz darstellt,  ist natürlich einen ausführlichen Blick wert. Gemessen haben wir die Leistungsaufnahme der Prozessoren im Multi-Threaded-Test des Cinebench R20, so dass alle Kerne unter Last waren. Ausgelesen wurde dabei die Package-Power.

Leistungsaufnahme

Nur CPU

in W
Weniger ist besser

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Was sich bereits anhand der technischen Daten bzw. PL1/PL2-Vorgaben von Intel angedeutet hat, zeigt sich auch in der Praxis recht deutlich. Die Rocket-Lake-S-Prozessoren verbrauchen im Vergleich zu den Vorgängern mehr Leistung bei gleicher Anzahl an Kernen. Dies zeigt sich beim Core i5-11600K ebenso wie für den Core i7-11700K. Vollständig außerhalb dessen, was eine TDP von 125 W suggeriert, bewegt sich der Core i9-11900K, der genau wie sein Vorgänger weit über 200 W verbraucht, im Falle des aktuellen Modells aber über zwei Kerne weniger verfügt. Lässt man diesem Modell per Adaptive Boost Technology auch noch quasi freien Lauf, dann werden selbst die 250 W geknackt.

Idle-Leistungsaufnahme

Gesamtsystem

in W
Weniger ist besser

Während der Tests ist uns aufgefallen, dass die Rocket-Lake-S-Prozessoren bzw. die gesamte Plattform samt Mainboard und allen darauf befindlicher Komponenten eine etwas zu hohe Leistungsaufnahme vorzuweisen hat. Bewegen wir uns für die Ryzen-3000- und Ryzen-5000-Prozessoren (gemessen auf einem X570-Mainboard) im Bereich von 50 bis 60 W, waren es für die Comet-Lake-S-Modelle sogar unter 50 W auf einem Mainboard mit Z490-Chipsatz. Die Rocket-Lake-S-Modelle kommen auf dem verwendeten Z590-Mainboard aber auf knappe 70 W, was 20 W mehr sind, als wir erwarten würden. 

Die Package-Power im Idle-Betrieb lag bei 22 W, was bei den Ryzen-Prozessoren kein ungewöhnlicher Wert ist, Comet Lake-S lag aber gute 10 W darunter. Hier sehen wir also den möglichen Grund für die erhöhte Leistungsaufnahme der gesamten Plattform.

AVX512 und die Temperaturen

Aber damit noch nicht genug. Die Rocket-Lake-S-Prozessoren unterstützen AVX512 und hier kann die Leistungsaufnahme noch einmal ansteigen, wie der Test in Y-Cruncher zeigt. 305,3 W messen wir für den Core i9-11900K.

Leistungsaufnahme AVX512 (Y-Cruncher)

Nur CPU

in W
Weniger ist besser

Gekühlt werden die Prozessoren in unseren Tests aktuell mit einer Corsair H150iPro AiO-Wasserkühlung. Wie diese mit der Abwärme zurecht kommt, haben wir uns ebenfalls angeschaut:

Temperatur Cinebench R23

CPU-Package

in °C
Weniger ist besser

Mit aktiver Adaptive Boost Technology laufen wir mit dem Core i9-11900K bei 97 °C also schon in die thermische Drosselung hinein, während die übrigen Prozessoren im Bereich zwischen 70 und 80 °C verbleiben. Allerdings war auch der Core i9-10900K schon nicht immer ganz einfach kühl zu halten, entsprechend der höheren Leistungsaufnahme setzt sich dies für das neue Topmodell fort.