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Intels Core i5-11400F hat gleich mehrere Gesichter und an vielen Punkten muss man daher schon sehr genau hinschauen, um die Vor- oder Nachteile richtig einzuordnen. Die großen Unterschiede zeigen sich vor allem dann, wenn man den Core i5-11400F innerhalb der von Intel vorgesehen Limits betreibt (65/154 W 28/56 s), oder ihm komplett freien Lauf lässt. In Anwendungen die alle Kerne nutzen, kann dies durchaus einen Unterschied von 20 % ausmachen, was auch logisch ist, denn offen kann der Prozessor weiterhin 130 W und mehr verbrauchen, während er innerhalb der Limits auf 65 W eingebremst wird. In Spielen ist der Unterschied nicht ganz so groß, kann aber auch einen durchaus signifikanten einstelligen Prozentwert erreichen.
Im Vergleich kann ein Core i5-11400F aber sogar langsamer als sein Vorgänger Core i5-10400F sein. Dies ist immer dann der Fall, wenn er innerhalb der Limits betrieben wird und unter Volllast eben der geringfügig höhere Takt des Vorgängers greift. Ohne die Limits zieht das neue Modell dann zwar wieder am Vorgänger vorbei, aber ein allzu gutes Bild geben solche Ergebnisse für eine CPU-Generation natürlich nicht ab.
Neben dem geringeren Basistakt ist das EWMA (Exponentially Weighted Moving Average) ein weiterer Grund dafür – ein zeitlicher Mittelwert, sodass ein Prozessor über einen gewissen Zeitraum nie mehr als die TDP verbraucht. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange Tau gewählt wird bzw. wie lange der Zeitraum ist, an denen das PL2 anliegt. Schlimmstenfalls kommt es eben dazu, dass das PL2 nur für 10 oder 15 Sekunden anliegt. Entsprechend fällt das Ergebnis in den Benchmarks aus.
Hinsichtlich der Leistungsaufnahme zeigt sich der Core i5-11400F deutlich entspannter als seine darüber positionierten Rocket-Lake-S-Kollegen. Zwar sind auch hier fast 150 W unter Verwendung von AVX-512 möglich, dies ist aber nichts im Vergleich zu den 275 W des Core i9-11900K.
Gear 1 und hoher Speichertakt sind Pflicht
Auch wenn Intel für den Core i5-11400F den Betrieb im Gear 1 nur bis DDR4-2933 freigibt, so funktionierten DDR4-3200 bei gleichem Takt zwischen Speicher und Speichercontroller ebenfalls problemlos. Bis DDR4-3744 konnten wir dies bewerkstelligen – genau wie bei den schnellen Rocket-Lake-Modellen. Bei echten 1.866 MHz scheint der Speichercontroller aber an seine Grenzen zu kommen.
Noch einmal der Hinweis: Alle Benchmarks wurden mit DDR4-3200 im Gear 2 durchgeführt. In den Sondertests gehen wir dann auf den Gear 1 und erhöhen auch den Speichertakt. Die Ergebnisse zeigen: Ein Speicher-OC bzw. eine entsprechende Optimierung ist durchaus sinnvoll.
Keine technischen Einschränkungen sehen wir für den Einsatz des Core i5-11400F auf einem Mainboard mit B560-Chipsatz. Die PCI-Express-4.0-Anbindung ist gleichwertig und selbst ein Speicher-OC ist nun möglich und setzt keinen Z-Chipsatz mehr voraus. Die Einschränkungen beziehen sich weitestgehend auf den Funktionsumfang im High-End-Bereich und die zur Verfügung gestellten Anschlüsse. Aus Preis/Leistungssicht ist die Kombination aus Core i5-11400F und einem B560-Mainboard sicherlich am wahrscheinlichsten.
Wie also ist ein Core i5-11400F innerhalb der Rocket-Lake-Produktserie einzuordnen? Wer es nicht gerade auf sechs oder acht schnelle Intel-Kerne abgesehen hat (hier wäre er ohnehin mit der Option auf mehr Zen-3-Kerne besser bedient), für den ist der Core i5-11400F in GPU-limitierten Spielen ein wirklich guter Prozessor. Mit einem Preis von 165 Euro steht Intel hier sogar konkurrenzlos da. AMD fehlt es in der Ryzen-5000-Serie an entsprechenden Prozessoren. Der Ryzen 5 3600 wird in der Single-Core-Leistung und in Spielen geschlagen, der Ryzen 5 5600X ist einfach zu teuer.
Die aktuelle Kaufempfehlung bei den Prozessoren könnte also lauten: Wer es hauptsächlich auf Spiele abgesehen hat und nur sechs Kerne benötigt, für den ist der Core i5-11400F bei einem Preis von 165 Euro ein sehr guter Prozessor. Wer allerdings acht Kerne und mehr benötigt, der sollte aktuell zu einem Modell der Ryzen-5000-Serie greifen.
Positive Aspekte des Intel Core i5-11400F:
- gute Single-Core- und Spieleleistung
- geringer Preis
Negative Aspekte des Intel Core i5-11400F:
- mäßige Sechskernleistung
- kann langsamer als der Vorgänger sein
Intel Core i5-11400F | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 97,36 EUR |