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Für das Premium-Segment bei den Notebooks sieht Intel die Core-Ultra-200-Prozessoren auf Basis von Arrow Lake-H vor. Diese wurden im Januar auf der CES zusammen mit Arrow Lake-HX und Arrow Lake-U vorgestellt. Für Arrow Lake-H gibt es einige Änderungen in Aufbau und Design gegenüber Arrow Lake-HX, denn Arrow Lake-H basiert im Aufbau auf dem Meteor-Lake-Design. Es kommen also die neuen Lion-Cove- und Skymont-Kerne zum Einsatz, allerdings auch wieder in einem dreistufigen Design mit Low-Power-Efficiency-Kernen. Zudem sieht Intel hier eine angepasste Xe-Architektur mit XMX-Einheiten vor.
Wir haben uns den Core Ultra 9 285H im MSI Prestige 16 AI Evo angeschaut. Das Notebook wird vor allem dann wichtig, wenn es um die Leistungsaufnahme des Prozessors geht, denn schon länger ist klar: Tests von Notebook-Prozessoren sind auch immer Tests der entsprechenden Konfiguration und Auslegung der Kühlung.
Der Compute-Tile von Arrow Lake-H kommt mit maximale sechs Performance-Kernen und acht Efficiency-Kernen daher und ist also identisch zu Meteor Lake. Der I/O-Tile ist offenbar ebenfalls identisch und somit auch die Anzahl und der Ausbau der Display- und Media-Engine, NPU 3 und das I/O-Angebot. Zusammen mit den neuen Kernen gibt es auch ein Update für den Speichercontroller, der nun LPDDR5X-8400 unterstützt. In den SoC-Tile integriert haben muss Intel demnach auch zwei LPE-Kerne auf Basis der Skymont-Architektur.
Der Core Ultra 9 285H bietet insgesamt 16 Kerne (6P+8E+2LPE). Der Boost-Takt der P-Kerne soll bei 5,4 GHz liegen. Die E-Kerne kommen auf bis zu 2,9 GHz und die integrierte GPU auf 2,35 GHz. Die Basis-Power liegt bei 45 W, im Boost sollen bis zu 115 W aufgenommen werden können. Im Prestige 16 AI Evo gibt MSI maximal 65 W vor und fällt dann auf die 45 W zurück. Zudem sind 32 GB an LPDDR5-7467 im Notebook verbaut.
Die weiteren Modelle der Arrow-Lake-H-Serie sind wie folgt spezifiziert:
Kerne | P-Kern-Boost | E-Kern-Boost | iGPU-Boost | Arbeitsspeicher | Base-Power | Turbo-Power | |
Core Ultra 9 285H | 16 (6P+8E+2LPE) | 5,4 GHz | 2,9 GHz | 2,35 GHz | DDR5-6400 LPDDR5X-8400 | 45 W | 115 W |
Core Ultra 7 265H | 16 (6P+8E+2LPE) | 5,3 GHz | 2,2 GHz | 2,3 GHz | DDR5-6400 LPDDR5X-8400 | 28 W | 115 W |
Core Ultra 7 255H | 16 (6P+8E+2LPE) | 5,1 GHz | 2,0 GHz | 2,25 GHz | DDR5-6400 LPDDR5X-8400 | 28 W | 115 W |
Core Ultra 5 235H | 14 (4P+8E+2LPE) | 5,0 GHz | 2,4 GHz | 2,25 GHz | DDR5-6400 LPDDR5X-8400 | 28 W | 115 W |
Core Ultra 5 225H | 14 (4P+8E+2LPE) | 4,9 GHz | 1,7 GHz | 2,2 GHz | DDR5-6400 LPDDR5X-8400 | 28 W | 115 W |
Neben einem Leistungsplus für die CPU-Kerne wird auch die integrierte GPU beschleunigt. Statt vier Xe-Kerne wie bei Arrow Lake-HX/S sind es bei der H-Variante derer acht und es handelt sich auch um eine angepasste Xe-Architektur mit XMX-Einheiten, die in der ersten Xe-Generation in dieser Form gar nicht vorgesehen waren. Intel nannte dies im Rahmen der Pre-Briefings gerne Xe+. Somit hat Intel aktuell zahlreiche Xe-Stränge mit unterschiedlichen Anpassungen im Umlauf. Eine gemeinsame Softwareplattform sollte eventuelle Stolpersteine in dieser Hinsicht aber ausräumen können.
Das Angebot an XMX-Einheiten ist aber vor allem dahingehend wichtig, als dass damit auch die Unterstützung von XeSS 2 geboten werden kann. Die neue Upscaling-Technik wurde gemeinsam mit der ersten Battlemage-Grafikkarte, der Arc B580, vorgestellt.
Doppelt so viele Xe-Kerne bedeuten zugleich einen auf 8 MB verdoppelten L2-Cache für die GPU. Mit jeweils 128 Vektor- und XMX-Einheiten kann Intel den Durchsatz für INT8- und FP16-Berechnungen erheblich steigern. Dies führt insbesondere zu einer gesteigerten Rechenleistung bei Berechnungen mit niedriger Präzision, was sich vorteilhaft auf die KI-Beschleunigung auswirkt. Die reine Render-Leistung steht dabei weniger im Fokus, da Arrow Lake-H in der Regel mit einer separaten dedizierten GPU kombiniert wird. Im Gegensatz dazu setzt Arrow Lake-HX auf die bereits von Arrow Lake-S bekannte GPU mit vier Xe-Kernen.
Bezüglich der verfügbaren PCI-Express-Lanes und Thunderbolt-Anbindungen bieten die H-Prozessoren insgesamt acht Lanes für PCI-Express 5.0 sowie zwei weitere Gruppen mit jeweils vier Lanes für PCI-Express 4.0. Dadurch ist die Anbindung einer dedizierten GPU über die acht PCIe-5.0-Lanes problemlos möglich und wird voraussichtlich auch die bevorzugte Wahl für Gaming-Notebooks sein. Theoretisch lassen sich zudem bis zu vier Thunderbolt-4-Ports realisieren. Falls erforderlich, kann Thunderbolt 5 durch den Einsatz eines entsprechenden dedizierten Controllers integriert werden.
Vergleich der Systeme
Für diesen Test haben wir das MSI Prestige 16 AI Evo mit dem Intel Core Ultra 9 285H verwendet und für den AMD Ryzen AI 9 365 haben wir ein MSI Prestige A16 AI+ genutzt. Beide Notebooks sollen ich in etwa im gleichen Preissegment bewegen. Dies hängt aber natürlich auch von der weiteren Ausstattung des Notebooks ab. Hinzu kommt, dass AMD mit den Ryzen-AI-HX-Modellen auch noch leistungsstärkere Modelle anbietet, die auch bis zu 12 Kerne zu bieten haben.
Neben der CPU-Leistung auch eine Rolle wird die integrierte GPU spielen. Beide Notebooks kommen ohne dedizierte GPU aus. Grundsätzlich ist dies für Arrow Lake-H auch die Grundidee, wenngleich es natürlich möglich ist eine dedizierte GPU anzubinden.
Die Messungen der Kern-zu-Kern-Latenzen zeigen das Design von Arrow Lake-H. Sechs Performance- und acht Effieciency-Kerne sitzten auf dem Compute-Tile und diese finden wir mit den üblichen Kernlatenzen von 30 bis 40 ns in der Mitte des Diagramms. Die zwei Low-Power-Efficiency-Kerne auf dem SoC-Tile weisen größere Latenzen von 110 bis 160 ns auf. In dieser Form kennen wir dies auch schon von Meteor Lake.
Die LPE-Kerne sind für Hintergrundaufgaben vorgesehen. Häufige Wechsel von Threads auf diesen Kernen wird man üblicherweise nicht sehen. Mit Lunar Lake hat Intel dieses Problem nicht, denn hier sitzen die P- und E-Kerne allesamt auf einem Chip.