TEST

Arrow Lake-H

Intel Core Ultra 9 285H im Test - Fazit

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Mit Arrow Lake-H etabliert Intel den Nachfolger des ersten desintegrierten CPU-Designs namens Meteor Lake, welches seinerzeit hinsichtlich der Fertigung und des Packaging Maßstäbe setzte, das Intel aber im Scheduling auch vor einige Hürden stellte. Wer sich mit dem Aufbau auseinandersetzen möchte, der kann in den Artikel vom September 2023 schauen, in dem wir uns das Meteor-Lake-Design genauer angesehen haben.

Für Arrow Lake-H tauscht Intel den Compute-Tile mit den CPU-Kernen, den GPU-Tile der integrierten Grafikeinheit und auch den SoC-Tile aus. Bei den CPU-Kernen setzt man mit Arrow Lake auf die gleiche Mikroarchitektur wie bei Lunar Lake: Sprich Lion Cove für die Performance-Kerne und Skymont für die Efficiency-Kerne. Etwaige IPC-Verbesserungen gehen daher auf die diese zurück, wurden an anderer Stelle betrachtet und finden sich auch in den Core-Ultra-200S-Prozessoren für den Desktop wieder – mit eher mäßigem Erfolg. Der SoC musste überarbeitet werden, da auch die Low-Power-Efficiency-Kerne (LPE) ein Update auf Skymont erfahren haben.

Dritte Komponente ist der GPU-Tile, der auf einer Xe+-Architektur basiert und deren Xe-Einheiten mit XMX-Einheiten ausgestattet wurden. Dies soll einerseits der KI-Rechenleistung zuträglich sein, ermöglicht aber in Spielen auch die Ausführung von XeSS 2 mit Frame Generation. Allerdings hat es Intel hier auch verpasst die iGPU auf die Xe2-Architektur zu aktualisieren, die für Lunar Lake bereits Verwendung findet.

Schaut man nun auf die CPU-Benchmarks, dann zeigt sich hier einerseits die gute Single-Threaded-Leistung der Lion-Cove-Kerne. Sobald dann alle Kerne zum Einsatz kommen, findet sich die übliche Abhängigkeit am Power-Limit wieder. So kann auch ein Core Ultra 9 185H schneller als der Core Ultra 9 285H sein, wenn erstgenannter CPU eine höhere Leistungsaufnahme zugestanden wird.

Den Vergleich mit dem Ryzen AI 9 365 gewinnt der Core Ultra 9 285H auch unter Mithilfe des Power-Limits von nur 28 W für das Modell von AMD. In den Benchmarks muss man dies immer im Hinterkopf behalten. Auch eine Rolle spielt dieser Umstand bei der GPU-Leistung, denn wenn sich die CPU-Kerne und die integrierte Grafikeinheit das gleiche Power-Budget teilen müssen, spielt es natürlich eine Rolle, wenn man hier 45 W gegen 28 W stellt. Bei gleichem Power-Budget würden wir die Radeon RX 880M auf Augenhöhe mit der Arc 140T erwarten.

Dem Core Ultra 9 285H können wir ein ausgewogenes Verhältnis aus CPU- und GPU-Leistung bescheinigen. Die vielumworbene KI-Leistung bleibt für die meisten Anwendung noch im Hintergrund und hier hängt auch vieles davon ab, wie gut die Software die zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen kann. Viele Anwendungen und Benchmarks können entweder die NPU nicht nutzen, obwohl dies an dieser Stelle sinnvoll wäre und in anderen wiederum werden die CPU-Kerne für ein Upscaling von Fotos verwendet, obwohl die GPU hier die bessere Alternative wäre. Das Software-Ökosystem muss hier einfach noch viel dazulernen und angepasst werden. Aktuell scheitert dies meist noch daran, dass jeder Hardwarehersteller eine andere, für die eigene Hardware angepasste, Schnittstelle verwendet.

Die Core-Ultra-200H-Prozessoren alias Arrow Lake-H liefern in Form des Core Ultra 9 285H eine gute Hardware-Basis für ambitionierte Notebook-Nutzer. Für diese spielen dann aber noch zahlreiche weitere Faktoren in der Ausstattung des Notebooks eine Rolle, die wir an dieser Stelle gar nicht betrachten wollen. Dazu gehört auch die Akkulaufzeit, die allerdings wiederum abhängig vom Power-Limit, dem Nutzungsprofil und der verbauten Akku-Kapazität ist. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir uns sicherlich einige Notebooks anschauen, die dann als Gesamtkonstrukt besser bewertet werden können. An Arrow Lake-H als solches gibt es wenig auszusetzen.

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