Werbung
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Das Photofast PowerDrive-LSI wird in einen freien PCIe-2.0-8x-Slot des Mainboards gesteckt, wobei für die Stromversorgung der vier SSDs außerdem der Anschluss eines Molex-Steckers notwendig ist. In dem wuchtigen Metallgehäuse, das aufgrund seiner Größe zusätzlich zu dem eigentlich benutzten noch einen weiteren Slot auf dem Mainboard belegt, befindet sich ein LSI MegaRAID 9260-4i-Controller, der zur Kühlung mit dem Gehäuse verbunden ist. Mit einer 800 MHz Raid-on-Chip PowerPC-CPU und 512 MB DDR2-Cache lässt der RAID-Controller kaum Wünsche offen. Man muss allerdings sagen, dass die CPU bei einem RAID 0 praktisch nicht gefordert wird, denn hier müssen keine Paritätsdaten berechnet werden (das wäre nur bei z.B. einem RAID 5 der Fall). Obwohl sich die CPU also die meiste Zeit langweilen dürfte, entwickelt das PowerDrive-LSI eine beachtliche Wärme – auch im Leerlauf. Das Gehäuse wird dabei deutlich mehr als handwarm. Das PowerDrive-LSI ist zwar für einen großen Temperaturbereich von 0°C bis 70°C freigegeben, man sollte es aber trotzdem vermeiden, das Laufwerk komplett zuzubauen. Im Gegenteil: Ein kleiner Luftstrom kann, vor allem im Hochsommer, sicher nicht schaden. Diese hohe Wärmeentwicklung ist dem potenten RAID-Controller geschuldet. OCZs RevoDrive kennt dieses Problem nicht, denn der einfache RAID-Controller von Silicon Image (ohne eigene CPU und ohne Cache) entwickelt so wenig Wärme, dass er sogar ganz ohne Kühlkörper auskommt.
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Der Aufbau des Photofast PowerDrive-LSI ist vergleichsweise einfach. Bei dem RAID-Controller dürfte es sich um die gleiche Version handeln, die auch im Einzelhandel zu erwerben ist, man hat also auf die Entwicklung einer eigenen Platine verzichtet. Angeschlossen werden die SSDs an den RAID-Controller über normale SATA-Kabel, die Stromversorgung erfolgt über einen an das Gehäuse geführten Anschluss. OCZs RevoDrive (X2) ist hier wesentlich kompakter aufgebaut, alles findet auf einer Platine (und zwei kleinen Zusatzplatinen) Platz, die Stromversorgung erfolgt vollständig über den PCIe-Slot und es wird auch nur ein Slot auf dem Mainboard blockiert. Doch OCZ hatte es hier aufgrund des simplen Designs auch deutlich einfacher. Das PowerDrive-LSI auf eine einzige Platine zu packen würde wahrscheinlich jeden Kostenrahmen sprengen.
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Die Funktionsweise des SandForce-Controllers sollte inzwischen größtenteils bekannt sein (siehe ältere Reviews auf unserer Seite). Auf jeden Fall kennen sollte man die Eigenschaft, dass die sequenzielle Transferrate einer auf SandForce-Technik basierenden SSD abnimmt, nachdem alle Zellen einmal gefüllt wurden. Dieser Effekt lässt sich natürlich auch am PowerDrive-LSI beobachten: Von 811 MB/s beim Lesen bleiben noch 650 MB/s übrig (20% weniger), beim Schreiben werden aus 495 MB/s im Steady-State-Zustand 395 MB/s (ebenfalls 20% weniger). Diese Werte gelten jedoch nur für vollständig inkompressible Daten, wie sie der AS SSD Benchmark zum Testen verwendet. Je besser sich die Daten komprimieren lassen, desto kleiner wird dieser Effekt.
Möchte man den Werkszustand wieder herstellen, reicht ein „Secure Erase“. Das machen wir standardmäßig mit allen SSDs, bevor sie getestet werden. Beim Photofast PowerDrive-LSI hat sich dies allerdings als vergleichsweise kompliziert erwiesen. Auch nachdem das RAID-Volume aufgelöst war, wurden die einzelnen Laufwerke nicht „durchgereicht“, sodass man sie nicht einzeln ansprechen konnte. Die Lösung war schließlich, das Gehäuse aufzuschrauben und alle vier SSDs einzeln zu löschen. Im Normalfall führt das Öffnen des Gehäuses natürlich zum Garantieverlust, weswegen man davon Abstand nehmen sollte.
Ebenfalls ärgerlich war, dass das WebBIOS des RAID-Controllers, also das Konfigurationsfrontend, nicht aufgerufen werden konnte. Probleme dieser Art sind nicht unbedingt ungewöhnlich und können häufig auf Inkompatibilitäten zwischen Mainboard und RAID-Controller zurückgeführt werden - gerade bei Mainboards, die nicht für den Workstation- oder Server-Markt bestimmt sind. In diesem Zustand lässt sich der RAID-Controller nur noch über eine komplizierte Kommandozeile oder ein Management-Tool, welches für Windows/Linux/Mac OS verfügbar ist, steuern.