Werbung
Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht
Was erhält man für 1545 Euro (Verkaufspreis des Photofast PowerDrive-LSI mit 240 GB zum Zeitpunkt der Veröffentlichung)?
Sicherlich eines der schnellsten Laufwerke, die man momentan fertig konfektioniert kaufen kann – zumindest in rein synthetischen Benchmarks. Im PCMark Vantage Benchmark wird der teilweise drastische Unterschied wieder deutlich kleiner, was die Realität gut widerspiegelt: Die gefühlte Leistung nimmt bei einem Wechsel von einer Festplatte zu einer SSD deutlich zu. Unter verschiedenen SSDs selbst ist es aber häufig unmöglich, einen Unterschied zwischen verschiedenen Modellen zu erkennen. Das gleiche gilt auch für ein RAID aus SSDs, denn während die Rohleistung teilweise deutlich ansteigt, bleibt die gefühlte Leistung gleich. Besonders, wer sich noch kürzere Bootzeiten wünscht, wird enttäuscht sein: Das PowerDrive-LSI oder besser gesagt der RAID-Controller benötigt stattliche 25 Sekunden zur Initialisierung, was das Booten deutlich verlangsamt. Anders gesagt: Eine moderne SSD als Einzellaufwerk ist für fast alle Nutzer häufig schon mehr als genug, einfacher zu handhaben und teilweise sogar sicherer (im Vergleich zu einem RAID 0).
Obwohl das PowerDrive-LSI eine sehr hohe Leistung bietet, könnte es sogar noch etwas mehr sein. Auf dem SF-1200-Controller basierende SSDs sind zwar immer noch sehr gut, allerdings gibt es inzwischen einen Nachfolger (SF-2000-Serie), dessen Verwendung man sich bei diesem Preis sicherlich gewünscht hätte. Auch zeigen die Benchmarks, dass z.B. eine Intel SSD 510 häufig nicht viel langsamer ist. Zwei dieser SSDs dürften das PowerDrive-LSI mit seinen vier SSDs nicht selten sogar überholen.
Aufgrund der verwendeten Komponenten könnte man sich das PowerDrive-LSI auch selbst bauen, wobei man natürlich auf das schicke Metallgehäuse verzichten und einen höheren Verkabelungsaufwand in Kauf nehmen muss. Den RAID-Controller, einen LSI MegaRAID 9260-4i, erhält man für ungefähr 300 Euro. Für vier SandForce-SSDs mit 60 GB Kapazität werden, je nach Hersteller, ungefähr 400 Euro fällig. Für 700 Euro erhält man bei Einzelkauf also die gleiche Leistung wie sie das PowerDrive-LSI zum mehr als doppelten Preis liefert. Auch wenn das Gehäuse und der Aufbau des PowerDrive-LSI sicherlich einen gewissen Reiz hat – der Preis ist definitiv viel zu hoch.
Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang auch der kurze Garantiezeitraum von nur einem Jahr. Kauft man die Komponenten einzeln, erhält man jeweils drei Jahre Garantie. Gerade aufgrund des enormen Verkaufspreises des PowerDrive-LSI wäre ein deutlich längerer Garantiezeitraum sicherlich wünschenswert.
Für wen ist das Photofast PowerDrive-LSI also? Bei Leuten, die CPUs grundsätzlich als Extreme-Edition, Grafikkarten mit höchster Werksübertaktung und Mainboards aus dem absoluten Highend-Segment kaufen, könnte das Photofast PowerDrive-LSI durchaus auf der Einkaufsliste landen, denn ein starkes Produkt ist das PowerDrive-LSI auf jeden Fall. Für alle anderen, insbesondere wenn man kein Problem mit ein paar zusätzlichen Kabeln hat, ist der Einzelkauf sicherlich die bessere Option, denn wahlweise spart man dabei mehr als 50 Prozent oder erhält für den gleichen Preis mehr als die doppelte Kapazität.
Als Alternative gibt es auch noch das OCZ RevoDrive X2, welches deutlich weniger Wärme produziert und auch deutlich weniger kostet (allerdings immer noch mehr als ein Eigenbau). Auch belegt es nur einen Slot und benötigt keine zusätzliche Stromversorgung. Der auf dem RevoDrive (X2) zum Einsatz kommende RAID-Controller kann zwar von der Technik her nicht ansatzweise mit dem LSI-Controller des PowerDrive-LSI mithalten, bei einem RAID 0 verschwinden die Unterschiede aber größtenteils.
Positive Aspekte des PhotoFast PowerDrive-LSI:
- Extrem hohe Leistung
- Moderner und leistungsfähiger RAID-Controller
- Wertiges Metall-Gehäuse
Negative Aspekte des PhotoFast PowerDrive-LSI:
- Sehr hoher Preis
- Nur ein Jahr Herstellergarantie
- Verwendete SSDs nicht aus der aktuellsten Generation
Weitere Links: