Messungen zum Stromverbrauch
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Seagate konnte die Leistungsaufnahme beim Anlauf gegenüber der Exos X16 mit 31,4 W um ca. 20 % senken. Dennoch die übliche Warnung: RAID-Controller fahren nicht ohne Grund Festplatten der Reihe nach an. Diese Information ist extrem wichtig für alle Nutzer von PicoPSUs. Viele vergessen bei der Dimensionierung ihres Systems den Anlaufstrom. Hier kann es bereits bei einem Anlaufstrom von nur 26 W problematisch für ein PicoPSU werden. Die Anlaufleistung liegt leicht oberhalb der Angabe im Handbuch (29,22W).
Gemäß Seagates Datenblatt befinden wir uns im "Idle_C", welcher die letzte Stufe vor dem Standby darstellt. Leider lässt sich, wie bereits bei der Exos X14 und X16, nicht beeinflussen in welchen Idle-Zustand die Festplatte wechselt.
Mit gerade mal 5,73 W Leistungsaufnahme während des Kopiervorgangs ist die IronWolf Pro 16 TB die bisher sparsamste Festplatte dieser Testkategorie . Mit steigender Belegung und Fragmentierung des Speichers kann dieser Wert natürlich durch zusätzliche Positionierungen weiter ansteigen. Hierbei verbraucht die Festplatte für einen sehr kurzen Augenblick weit über 20 W.
Die vierte und letzte Messung sorgt nochmal für einen Anstieg der Leistungsaufnahme und stellt dar, wie sich die Festplatten unter Last verhalten.
Trotz des neunten Platters schlägt sich die IronWolf recht gut in unserem Testfeld. Der Unterschied zur nicht gedrosselten Nearline-Enterprise-typisch hohen Leistungsaufnahme der Exos X16 fällt deutlich aus, da die Firmware der IronWolf Pro über eine höhere Gewichtung auf Sparsamkeit verfügt. Im Gegensatz zum Test der Exos X16 gelang es uns bei diesem Test, die Festplatte im höchsten, noch aktiven Stromsparmodus zu messen. Auch eine lange Wartezeit brachte die Exos nicht auf das Niveau der IronWolf Pro.
PowerChoice
Die Seagate IronWolf Pro 16 TB verfügt, wie auch die Exos-Reihe, ebenfalls über eine Funktion zur Reduzierung der Leistungsaufnahme. Vier verschiedene Zustände können durch den Ablauf von Stillstandszeiten ausgelöst werden, welche Teil des Extended Power Conditions Features sind.
PowerChoice | |
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Idle_a | Verringerter Verbrauch durch die Steuerung |
Idle_b | Köpfe geparkt bei maximaler Drehzahl |
Idle_c | Köpfe geparkt sowie reduzierte Drehzahl |
Stand by | Köpfe geparkt sowie Spindel angehalten |
Sobald die Festplatte in irgendeiner Form angesprochen wird, kehrt sie in den Active State zurück. Leider gibt es keine Möglichkeit zu sehen, in welchem Zustand sich die Festplatte befindet. So lässt sich diese Energiesparoption nicht abbilden.
Leistungsmessungen
Nachfolgend die Ergebnisse der Festplatten einzeln an unserem AMD-Testsystem.
Aufgrund der starken Abweichung beider Testsamples haben wir beide Werte getrennt aufgeführt. Seagate gibt Fertigungstoleranzen der Schreib-/Leseköpfe bis zu +20 % als üblich an. Da beide Festplatten schneller sind, als im Datenblatt aufgeführt, besteht hier kein Grund zur Beanstandung.
Da wir zwei Testsamples zur Verfügung haben, gibt es auch Benchmarks im RAID0. Aufgrund der Eigenarten des Onboard RAID des AMD-B350-Chipsatz haben wir uns dafür entschieden, diese Benchmarks an einem anderen System durchzuführen. Wir haben einen RAID-Controller auf Basis des populären LSI SAS3008 gewählt. Dieser wird an einem Intel-C236-Mainboard mit einem Intel Xeon E3-1270v6 betrieben. Aufgrund dessen, dass der Controller keinen eigenen Cache besitzt, sind alle geschwindigkeitssteigernden Optionen deaktiviert geblieben. Als Stripe-Size wurden die standardmäßigen 64kb verwendet. Um die Ergebnisse zu validieren haben wir beide Festplatten nochmal erfolgreich einzeln am LSI-Controller gemessen.
Die Ergebnisse auf beiden Systemen können somit als vergleichbar angenommen werden.
An diesem RAID-Controller haben wir in der Vergangenheit auch Seagate IronWolf Pro 12 TB (erste Generation mit vier Löchern an der Seite) sowie Exos X14 14 TB im Raid 0 getestet.
Nachfolgend nochmal alle Ergebnisse inklusive Graphen und Parametern.