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Wenn der Nachfolger einer der besten Solid State Drives in das Testsystem eingebaut werden darf, ist der Erwartungshaltung grundsätzlich hoch. In Anbetracht der Leistungen der Samsung 970 PRO und bei Bekanntwerden des Datenblattes war dies vorprogrammiert. Auch wenn die bisherigen PCIe4-SSDs wie die Seagate FireCuda 520 oder die Corsair MP600 durchaus zu gefallen wussten, fehlte immer noch der letzte "Kick", der das neue Interface endlich auszufüllen weiß. Samsung war hier der geforderte Kandidat und von einem gewissen Punkt aus, hat er dies mit der 980 PRO auch erfüllt. Besonders (sequenziell) lesend gibt es keine SSD, die der 980 PRO das Wasser reichen kann. In den synthetischen Benchmarks wie dem Iometer, dem AS SSD Benchmark oder auch dem CrystalDiskMark kann hier über beeindruckende Werte gestaunt werden.
Doch letztlich ist das nur eine Seite der Medaille. Schon in den anderen synthetischen Anfrageprofilen konnte uns die 980 PRO nicht durchgängig überzeugen. Im Gegenteil, da sie sich hier nicht nur so mancher Konkurrenz als auch der Vorgängerin geschlagen geben muss. Der Sprung zu den alltagsnäheren Tests, wie dem Kopierbenchmark, den Anwendungsbenchmarks und dem Belastungstest fällt umso enttäuschender aus. Hier waren wir von Samsung-SSDs bislang eher gewöhnt, dass sie hier ihr wahres Potenzial zeigen. Nicht in synthetischen Tests, sondern eben im Alltag.
PCIe4 gleicht TLC nicht aus
Fairerweise muss an dieser Stelle natürlich darauf hingewiesen werden, dass die Samsung SSD 980 PRO trotzdem eine der schnellsten SSDs ist. Eine Platzierung in der Spitzengruppe ist meist dennoch das Ergebnis unserer Tests. Doch schon der detaillierte Blick in die Anwendungsbenchmarks zeigt, dass ein großer Teil der gemessenen Enttäuschung auf die strategische Entscheidung Samsungs, die PRO-Serie von MLC zu TLC zu verändern, zurückzuführen ist. Gerade dann, wenn die 970 PRO zur Höchstform auflief und schneller Daten schreiben konnte, als die Konkurrenz, hat nun die 980 PRO einen technischen Nachteil.
Die 980 PRO verliert damit eine Menge PRO-DNA, die die Vorgängerin noch von der EVO unter der sonstigen TLC-Konkurrenz unterschieden hat. Samsung geht diesen Weg jedoch bewusst, wie auch ein Blick auf die vermeintliche NVMe-Roadmap zeigt. Wie sich eine zukünftige 980 EVO verhält, wird die Zukunft zeigen. Doch schon der Blick zu einer möglichen 980 QVO zeigt die Richtung. Letztlich kann Samsung so die Fertigung günstiger und effizienter gestalten. Der Wechsel von MLC zu TLC in mehr als 100 Schichten dürfte jedenfalls Fertigungskosten senken. Ob diese Ersparnis letztlich beim Kunden ankommt, war im Vorfeld dieser Veröffentlichung zumindest nicht bekannt und wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.
Positive Aspekte der Samsung SSD 980 PRO:
- Sehr hohe sequenzielle Transferraten
- Kein temperaturbedingtes Drosseln
- Hohe Gesamtperformance
Negative Aspekte der Samsung SSD 980 PRO:
- Im Alltag langsamer als die Vorgängerin
- Schwache Kopiergeschwindigkeit