TEST

Solidigm P44 Pro im Test

Kann die Post-Intel-SSD punkten? - Die Solidigm P44 Pro im Detail

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Wie schon auf der Zusammenfassung zuvor verraten, stammen alle Komponenten von SK Hynix, was wir nach Entfernen des Etikettes auch sofort bestätigen können. Der Controller hört dabei auf den Titel "ARIES" und wird von TSMC in 12 nm gefertigt. Ihm steht ein dedizierter DDR-Cache zur Seite, ehe der 176-Layer-NAND durch acht Kanäle befeuert wird. Typisch für eigenentwickelte Controller, sind weitere Daten nicht öffentlich zugänglich, zumal die P44 Pro die Premiere des Controllers bedeutet, klammert man die nicht erhältliche P41 Premium aus. 

Im Gegensatz zu vielen anderen HighEnd-Herstellern stattet Solidigm sein Top-Modell ohne zusätzliche Kühlung aus. Dies könnte einerseits bedeuten, dass der Controller besonders wenig Abwärme erzeugt, oder aber, dass Solidigm dem nur wenig Bedeutung im Alltag bemisst. Tatsächlich zeigt sich unser Testsample als eher hitzköpfiges Modell. In nur etwas mehr als einer Minute erreichen wir unter Dauerbelastung eine kritische Temperatur von 83°C, was zu einem sofortigen Drosseln der Leistung führt. Zwar fällt die Performance dabei noch auf ordentliche 1.000 MB/s Transferleistung, doch eine richtige Erholung der thermischen Belastung bedeutet dies nicht. Folglich kommt es zu einer Hysterese der Leistung, getriggert durch wenige Kelvin unterschied. 

Auffällig war zudem die Temperatur im Idle-Zustand. Während unser Systemlaufwerk, die Samsung SSD 960 EVO, thermisch suboptimal hinter der GPU verbaut, bei etwa 40°C lag, fiel die Solidigm P44 Pro nie unter 50°C. Vermutlich dürfte dies im Alltag keinerlei Konsequenzen bedeuten, denn unser Testszenario stellt sicherlich ein negativer Extremfall dar, doch sollte die P44 Pro wenn möglich mit einem vorhandenen Kühlkörper ausgestattet werden, wie ihn aber praktisch alle aktuellen Mainboards bieten. 

Abseits der thermischen Leistung des Controllers testen wir anschließend die Cache-Leistung des NAND. Im leeren Idealzustand startet die Solidigm P44 Pro mit guten 5.500 MB/s, ehe sie nach 36 Sekunden und 200 GB Datenmasse stark einbricht. Mit einer kurzen Zeit bei etwa 1.450 MB/s bricht die SSD nach etwa 70 Sekunden auf konstante 925 MB/s ein. Mit dieser Geschwindigkeit endet nach fünf Minuten unser Test, so dass letztlich 462.864 Megabyte geschrieben wurden. Dies ist grundsätzlich ein beachtlicher Wert, der im Alltag nie oder nur sehr selten relevant sein sollte, jedoch zeigt sich verglichen zu den aktuellen NAND-Generationen von Samsung, WD/Kioxia und Micron, dass SK Hynix noch Potenzial nach oben zu den High-End-Modellen hat. 

Wichtiger als die Cache-Performance im leeren Idealzustand dürfte jedoch ohnehin die Leistung im gefüllten Zustand sein. Hier füllen wir die SSD zu 80 %, was deutlich näher am Alltag der meisten Nutzer sein sollte. Wieder kann dabei in unserem Test die Solidigm P44 Pro mit hoher Schreibgeschwindigkeit überzeugen, doch natürlich sind nun deutlich weniger Speicherzellen für den (Pseudo-)SLC-Cache vorhanden. Dies bedeutet, dass schon nach zehn Sekunden und damit einer Schreibmenge von 50 GB die Leistung drastisch abfällt. Dies geschieht ebenfalls über zwei Etappen bis hin zu 925 MB/s nach 76 Sekunden. Nach zwei Minuten ist die SSD komplett gefüllt, sodass der Benchmark beginnt, seine eigenen Daten zu überschreiben. Die SSD kann dies kurzzeitig mit gut 2.000 MB/s abhandeln, doch diese Peaks werden bei der Nutzung außerhalb von Benchmarks nicht erreicht werden. 

Während der NAND also in Sachen Speicherdichte zu den Mitbewerbern aufgeschlossen hat und in der Leistung mithält, spielt natürlich auch die Haltbarkeit eine große Rolle. Solidigm ist hier vergleichsweise großzügig in Addition zu den fünf Jahren Garantie, so dass beispielsweise die HighEnd-Konkurrenten von Samsung, WD/Kioxia und Micron (Crucial) übertrumpft werden. 

Maximale Schreiblast

Modell

240 - 280 GB400 - 512 GB800 - 1.024 GB1.500 - < 4.000 GB>= 4.000 GB
Solidigm P44 Pro-500 TB750 TB1,2 PB-
Samsung SSD 990 PRO--600 TB1,2 PB-
Western Digital WD_Black SN850X--600 TB1,2 PB2,4 PB
Crucial P3 / P3 Plus-110 TB220 TB440 TB800 TB
Kioxia Exceria Pro--400 TB800 TB-
Patriot P400-400 TB800 TB--
Western Digital WD_Black SN770200 TB300 TB600 TB1,2 PB-
Kingston FURY RENEGADE-500 TB1 PB2 PB4 PB
Kingston KC3000-400 TB800 TB1,6 PB3,2 PB
Crucial MX500100 TB180 TB360 TB700 TB1 PB
Seagate FireCuda 530-640 TB1.275 TB2,55 PB5,1 PB
Crucial P5 Plus-300 TB600 TB1,2 TB-
Seagate IronWolf Pro 125 SSD435 TB875 TB1,75 PB3,5 PB7 PB
Corsair MP600 Pro--700 TB1,4 PB-
Western Digital WD_Black SN850
-300 TB
600 TB1,2 PB-
Corsair MP400
--200 TB
400 TB800 TB - 1,6 PB
Samsung SSD 980 PRO
150 TB300 TB600 TB1,2 PB-
Crucial P5
150 TB
300 TB
600 TB
1,2 PB
-
TeamGroup T-Force Cardea Zero Z340
380 TB800 TB1,66 PB--
Samsung SSD 870 QVO
--370 TB720 TB 
1,44 - 2,88 PB
Intel Optane SSD 905P-8,76PB17,52 PB27,37 PB-
Western Digital WD Black SN750200 TB300 TB
600 TB1,2 PB
-
Samsung SSD 970 EVO Plus-300 TB
600 TB
1,2 PB
-
Samsung 970 PRO
-600 TB
1,2 PB
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