Corsair MP700 PRO SE im Test

Verbesserter PCIe5-Erstling - Die Corsair MP700 PRO SE im Detail

Analysiert man die Eckdaten der Corsair MP700 PRO SE, fällt schnell auf, dass sie zur MP700 PRO praktisch identisch sind - die verbesserten Leistungswerte ausgenommen. So kommt wieder ein Phison PS5026-E26 zum Einsatz, der LPDDR4-DRAM von SKHynix zur Seite gestellt bekommt und auf Microns aktuellen TLC-NAND zugreifen darf. Beachtlich, wenn auch momentan bei allen PCIe5-SSDs der Fall, ist dabei die Größe des DRAM-Chaches, der stolze 8 GB bei unserem Sample beträgt. 

Aufgrund der baugleichen Komponenten unseres Samples wollen wir an dieser Stelle auf das Review der MP700 PRO verweisen.

Ein wichtiger Punkt des Reviews zu praktisch allen PCIe5-SSDs bislang war die thermische Herausforderung und auch die Corsair MP700 PRO SE macht hier (leider) keine Ausnahme. Bei einer Leistungsaufnahme von bis zu 11,5 W auf kleinster Fläche stellt die SSD durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe besonders für kompakte Systeme. Wenig verwunderlich, dass der bekannte Windkanal daher auch bei Modellen für die neue "SE" sowie die HydroX-Variante für eine Wasserkühlung vorgestellt werden. Unser Sample mit einer Kapazität von 4 TB stellt die einzige ungekühlte Version dar, wird allerdings wie oben zu sehen auch entsprechend eingeschränkt. 

Für unser Review verwenden wir die SSD daher unter dem vorinstallierten Kühler des ASUS ROG Strix B650-A Gaming WIFI. Dazu legen wir ein Wärmeleit-Pad zwischen Aluminiumkühler und der SSD. Glücklicherweise verwendet Corsair bei der MP700 PRO SE ein Etikett aus Kupfer, das mit einer wärmeleitenden Masse verklebt ist.

Mit dem passiv gekühlten Betrieb unseres Mainboards können wir eine thermisch bedingte Drosselung feststellen, die schon nach etwa 32 Sekunden auftritt als die SSD die Grenze von 80°C erreicht. Nach einigen Schwankungen pendelte sich unser Sample bei einer Transfergeschwindigkeit von etwa 5,5 GB/s ein sowie 79°C, die auf maximal 82°C steigen. Es zeigt sich also wenig überraschend auch bei der MP700 PRO SE, dass aktuelle PCIe5-SSDs mit großer Hitzeentwicklung zu kämpfen haben. Allerdings müssen wir einwenden, dass abseits dieses extremen Tests eine solche Temperatur nicht erreicht wurde, selbst während des Belastungstests nicht. 

All jene, die sich MP700 PRO SE ins heimische System bauen wollen, sollten dennoch Acht darauf geben, ob eine ausreichende Kühlung vorhanden ist. 

Im Cache-Verhalten weiß die Corsair MP700 PRO SE zu überzeugen, sowohl von Geschwindigkeit wie auch Verhalten selbst. Befeuert durch die Kapazität von 4 TB können wir im leeren Idealzustand etwa 27 Sekunden mit Vollgas die SSD beschreiben, was enorme 280 GB an Daten bedeutet. Anschließend bricht die Leistung deutlich ein und muss sich etwas erholen, um ab etwa 140 Sekunden mit knapp 4 GB/s weiter zu schreiben. Nach fünf Minuten wurden beeindruckende 1,17 TB an Daten gespeichert - also fast exakt der Wert, den wir auch bei der Non-SE messen konnten. 

Spannender wurde der Test bei einem Füllstand von 80 %, der eher dem Alltag entsprechen sollte. Hier kann die zusätzliche Kapazität einen größeren (Pseudo-)SLC-Cache ermöglichen, der nun gut 260 GB beträgt. Eine beachtliche Leistung, zumal unser Test mit fünf Minuten bereits zu lange andauert und bereits Daten wieder überschrieben werden - die SSD selbst ist bereits nach 250 Sekunden komplett gefüllt. 

Bei der Haltbarkeit des Speichers als Einschränkung der Herstellergarantie gibt sich Corsair wie gewohnt keine Blöße. Unser Sample wurde mit stolzen 3.000 TBW spezifiziert, einem sehr guten Wert.

Maximale Schreiblast