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(Un)tote unter sich

Soul Reaver 1 & 2 Remastered angespielt - Probleme & Fazit

Portrait des Authors


Alles super? - Probleme

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Das Remaster zu Legacy of Kain Soul Reaver 1 & 2 hat vor allem ein großes Problem: Es wurden wirklich wenige Änderungen vorgenommen. Die Spiele waren damals eigentlich durchaus gut. Allerdings folgten Computerspiele vor 25 Jahren anderen Maßstäben. Wie schon erwähnt, ist die KI der Gegner teilweise schlecht bis nicht vorhanden. Ein ganz besonderes Schmankerl sind aber die Untertitel im Spiel. Wer diese aktiviert, ist verloren. Die Übersetzungen ins Deutsche sind nicht nur falsch, sie sind teilweise vollkommen unverständlich. Wer Englisch spricht, sollte das Spiel definitiv in der Originalsprache spielen. Im Deutschen wird aus dem Boss Melchior auch mal schnell das Milchtier. 

Die Grafik von Soul Reaver wurde stark überarbeitet. Dies wird besonders deutlich, wenn man mit einem Druck auf den rechten Stick kurzerhand zum Original-Look wechselt. Der Fokus der Entwickler lag klar auf dem Aussehen der Charaktere. Bei diesen sind die Änderungen mehr als deutlich, während in der Welt meist nur dezent bessere Texturen zu sehen sind. Trotz offensichtlicher Verbesserung darf man hier keinen zeitgemäßen Look erwarten. Der Fortschritt ist zwar groß, entspricht aber nicht dem aktuellen Standard. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, die Kamera frei zu bewegen. Damals hat die statische Kamera häufig für Frust gesorgt. Mittlerweile können wir nachjustieren, wenn Raziel aus dem Bild läuft. Manchmal verspringt die Perspektive allerdings und wir verlieren komplett die Übersicht. Besonders im Kampf kann das zu einem schnellen Ende unsererseits führen. Bei unserem Test hatten wir einen wirklich schweren Grafik-Bug, durch welchen die gesamte Welt nur noch hellblau war. Neuladen hat das Problem behoben.

Fazit

Legacy of Kaine: Soul Reaver I & II Remaster ist kein wirklich neues Spiel. Es wirkt wie ein 25 Jahre alter Titel, der grafisch ein bisschen aufpoliert wurde. Für Fans des Spiels dürfte dies aber genügen. Wer damals Reziel auf seinem Rachefeldzug begleitet hat, wird sich zum Anfang der 2000er zurückversetzt fühlen. Das Remaster ist eine tolle Chance, zwei Klassiker auch auf neuen Systemen zu erleben. In guter Auflösung und mit etwas aktualisierter Grafik machen die Spiele beispielsweise auf der Xbox gleich mehr Spaß. Die düstere Welt und die Menschheit, die kurz vor ihrer Auslöschung steht, werden Fans genauso fesseln wie schon vor 25 Jahren.

Wer die Originale nicht gespielt hat, wird auch mit der Remaster-Version wahrscheinlich nicht warm werden. Die Änderungen sind geringfügig, wodurch die Spiele sehr altbacken wirken. Während Fans dieses Problem durch die Nostalgie-Brille schnell übersehen, werden neue Spieler wahrscheinlich schon von der etwas durchgeknallten Story abgeschreckt, die einen in eine Welt voller Untoter, Götter und Zeitsprünge wirft. Die Mischung aus Steuerung und Kamera kann teilweise für Frust sorgen. Spieler der alten Teile sehen hier zwar die Verbesserung und sind das Drama gewohnt, dennoch hätten hier weitere Verbesserungen nicht geschadet. Besonders die vielen Sprungpassagen im Spiel werden auch für geübte Spieler manchmal zur Qual.

Die Remaster Edition, die beide Spiel enthält, gibt es für Playstation 4 & 5, Xbox One, Xbox Series X/S und PC. Bei Steam kostet Legacy of Kain: Soul Reaver I & II Remaster aktuell 28,99 Euro. Dafür gibt es, je nach Spielstil rund 10-15 Stunden Retro-Feeling für Fans von Vampiren und düsteren Actionspielen.

Legacy of Kain: Soul Reaver I & II Remaster


  • interessante Spielwelt
  • düsteres Szenario

  • wirkt veraltet
  • verwirrende Story
  • Panzersteuerung
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