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Im Gegensatz zu anderen Bereichen hat der Markt an "Network-Attached-Storage"-Systemen im Jahr 2015 klar zulegen können. Wenngleich es auch ein langsamer Prozess ist, so wird es zunehmends zum Normalzustand, Daten nicht mehr nur lokal auf seiner Festplatte zu speichern, sondern im Bedarfsfall auch einfach "online" verfügbar zu machen. Im Internet ist dies vielfach bereits der Fall, und Dienste wie Dropbox & Co sind heutzutage in Sachen Datenaustausch nicht mehr wegzudenken. Mit einem NAS und einer darauf laufenden Cloud-Lösung lassen sich auf Wunsch seine Daten dann sogar im "eigenen Haus" halten.
Genauso hat ein NAS auch Vorteile im heimischen Netzwerk, wo die Speicherung von Daten in einem zentralen NAS sie deutlich einfacher verfügbar macht. Wer früher gerne immer die regelmäßige Datensicherung per Wechseldatenträger aufgeschoben hat, bis dann der Datenverlust mal wieder schneller war, der braucht mit einem NAS im Netzwerk nur einmal das automatische Backup einzurichten und ist dann ein gutes Stück weiter auf der sicheren Seite. Bei den handelsüblichen Systemen kann zwar natürlich auch bei weitem noch nicht von "DAU-tauglichen" One-Click-Lösungen sprechen, aber die Systeme sind dank Desktop-GUI gut zu bedienen und einmal eingerichtet, auch meist problemlose Dauerläufer.
Die Einsteiger-Lösung: Synology Diskstation DS215j
Synology hat mit der Diskstation DS215j ein NAS im Angebot, das mir einem Straßenpreis von ca. 160 Euro (ohne HDDs) ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Dazu noch zwei passende Festplatten - z.B. zwei Western Digital Red 2 TB (ca. 90 Euro pro Stück) - und der heimischen Datenspeicher ist schon nahezu perfekt.
Das DS215j ist ein Einsteiger-NAS für zwei 2,5-Zoll- oder 3,5-Zoll-Festplatten. Es ist mit einem 800 MHz flotten Dual-Core-Prozessor ausgestattet, welcher für vergleichsweise gute Leistung sorgt. Auf ein RAID 1 - also einen Verbund aus zwei gespiegelten Festplatten - werden in einem Gigabit-Netzwerk Leseraten von ca. 100 MB/s und Schreibraten von ca. 65 MB/s erreicht, was für den Hausgebrauch schon sehr ordentlich ist. Das NAS setzt Synologys Betriebssystem "Diskstation Manager" (DSM) ein, welches eine ansprechende und auch gut zu bedienende Oberfläche bietet. Ein Vorteil von DSM ist, dass schon auf der Einsteiger-NAS im Prinzip fast alle Funktionen vorhanden sind und auch fast alle Pakete, also "Nachrüstsoftwaremodule", verwendet werden können. Egal ob Cloud-Speicherung, automatische Backups oder einem eigenen Webserver, alles ist prinzipiell möglich. Nur einige erweiterte Features wie z.B. Video-Transkodierung setzen leistungsfähigere Hardware der entsprechenden höheren Modelle voraus.
Weitere Links:
- Zum Hardwareluxx-Test: Synology DS215j
- Bezugsquelle: Synology Diskstation DS215j im Hardwareluxx-Preisvergleich
Die Performance-Empfehlung: QNAP TS-251+
Mit dem TS-251+ hat QNAP ein leistungsstarkes 2-Bay-NAS im Angebot, welches noch einige Features bietet, die über die Kernfeatures eines NAS hinausgehen. Über den integrierten HDMI-Ausgang lässt sich die TS-251+ z.B. als Medienplayer im Wohnzimmer einsetzen. Dank einer Quad-Core-CPU von Intel (Bay-Trail D) bietet es aber auch genug Power für Transkodierungsaufgaben und - die Version mit 8 GB Speicher vorausgesetzt - auch für Virtualisierungsaufgaben. Es lässt sich daher z.B. Windows in einer virtuellen Maschine installieren oder man greift je nach Bedarf einfach auf fertige "Container" von Plattformen wie Bitnami zurück. Die Performance ist ordentlich und für viele Anwendungsfälle brauchbar, im Hinblick auf die verbaute CPU mit nur 10W TDP sogar ausgezeichnet.
Das TS-251+ nutzt als Betriebssystem QTS von QNAP, welches in Sachen Features und Bedienbarkeit gleichauf mit Synologys DSM liegt. Auch hier lassen sich über ein "Paketzentrum" Dutzende von weiteren Softwaremodulen einfach nachinstallieren. Im RAID-1-Betrieb wird sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben voller Gigabit-Speed erreicht. Über den zweiten LAN-Port lässt sich - das entsprechende Netzwerk sowie Multi-Client-Betrieb vorausgesetzt - natürlich insgesamt noch ein höherer Speed erreichen. Das TS-251+ bietet die Möglichkeit, das komplette Volume per AES 256 zu verschlüsseln, wobei sich dann (nur) die Schreibrate auf ca. 90 MB/s reduziert. Vom Preis her ist die TS-251+ allerdings kein Schnäppchen, liegt aber gleichauf mit anderen entsprechend leistungsstarken NAS-Systemen. Die von uns getestete Version mit 8 GB Speicher liegt - ohne HDDs - bei ca. 470 Euro. Falls mehr Speicherplatz gewünscht ist, bietet sich die 4-Bay-Version an, welche die Modellnummer TS-451+ trägt.
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High-End - Thecus N5810 Pro
Das N5810 Pro von Thecus ist ein 5-Bay-NAS, welches als Besonderheit noch mit einer integrierten USV-Absicherung aufwarten kann. Als CPU kommt wie beim QNAP TS-251+ auch ein Intel Celeron J1900 zum Einsatz, also ein Quad-Core der Bay-Trail-D-Familie, der mit 2 GHz Basis- und bis zu 2,42 GHz Turbo-Takt arbeitet, und in dem N5810 Pro von 4 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Dazu sind noch ein HDMI-Ausgang an Bord, welcher im Prinzip einen HTPC-Einsatz ermöglicht, sowie insgesamt fünf Gigabit-Netzwerkports.
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Das N5810 Pro bietet mit dem darauf laufenden ThecusOS alle für ein - auch Business-taugliches - NAS-System nötigen Features, wenngleich es in Sachen Optik nicht ganz mit den Pendants bei QNAP oder Synology mithalten kann. Aber dies ist eigentlich Nebensache, denn im Betrieb zeigt das N5810 Pro eine sehr gute Performance bei unverschlüsselten Volumes. Als Besonderheit bringt das N5810 Pro eine integrierte USV mit, d.h. bei einem Stromausfall kann der im unteren Gehäuseteil integrierte Lithium-Ionen-Akku für ca. 2 Minuten den Ausfall überbrücken und damit ein sauberes Herunterfahren ermöglichen. Die von uns getestete Version liegt - ohne HDDs - bei ca. 700 Euro.
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