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Der Deutschen Telekom stehen alles andere als rosige Zeiten bevor. Während die EU-Kommission die Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der Grenzen Europas auf den Weg bringen möchte und dem Mobilfunkbetreiber damit knapp fünf Prozent seines Konzernumsatzes nehmen würde, sorgt auch der Zusammenschluss der Netze von E-Plus und O2 für Unmut beim Bonner Mobilfunkriesen. Außerdem stehen auch im Festnetz harte Zeiten an, wenn Vodafone die Übernahme von Kabel Deutschland abschließen wird. Bis diese Pläne allerdings umgesetzt werden, darf sich der einstige Monopolist über ein sehr gutes Ergebnis im zweiten Quartal 2013 freuen – vor allem, was die Zahl der Kunden anbelangt.
Die ist in den letzten drei Monaten nämlich deutlich angestiegen. Konzernweit konnte die Deutsche Telekom zwischen den Monaten April bis Juni mehr als 1,5 Millionen neue Kunden für sich gewinnen. Alleine die US-amerikanische Tochter konnte 688.000 neue Vertragskunden an sich binden, was unter anderem daraus resultiere, dass T-Mobile US im Frühjahr nach langen Verhandlungen seine Geschäftsfelder mit dem einstigen Konkurrenten MetroPCS zusammengelegt hatte. Seitdem halten die Bonner drei Viertel der Anteile. In Deutschland entschieden sich 434.000 neue Mobilfunkkunden – davon 157.000 für die Marken Telekom und Congstar - für den rosa Riesen.
Wohl bedingt durch die Drosselpläne im terrestrischem Internet musste der Konzern bei den Festnetz-Anschlüssen Federn lassen. Hier ging die Zahl der Kunden um 233.000 auf 21,88 Millionen Kunden zurück. Trotzdem ist die Deutsche Telekom erstmals seit Jahren wieder aus eigener Kraft gewachsen. Doch das Wachstum hatte seinen Preis: Weil der Konzern über eine halbe Milliarde Euro für Kundenneugewinnung ausgegeben hatte, reduzierte sich die Gewinnerwartung für das gesamte Geschäftsjahr 2013. Statt eines Gewinns vor Steuern und Zinsen von 18 Milliarden Euro, wird nur noch ein operativer Gewinn von 17,4 Milliarden Euro erwartet. Die Prognose für den Cash-Flow wurde für dieses Jahr ebenfalls auf rund 4,5 Milliarden Euro gesenkt.
Insgesamt stieg der Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreswert auf 15,16 Milliarden Euro an – ein Zuwachs von fast 5,5 Prozent. Der Nettogewinn lag mit 530 Millionen Euro ebenfalls gut über dem Wert des Vorjahreszeitraums und konnte um zehn Prozent zulegen. Die Zahlen liegen über den Markterwartungen der Analysten. Sie hatten beim Umsatz mit 14,4 Milliarden Euro gerechnet.