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Etwas mehr als zehn Jahre nach dem spektakulären Aufstieg zum wohl bekanntesten Filehoster in Deutschland, zieht Rapidshare demnächst den Stecker. Am 31. März 2015 sollen die Server heruntergefahren werden, der Dienst stellt seinen Betrieb ein. Das lässt man seit heute seine sicherlich nur noch wenigen Nutzer auf der Startseite des Portals wissen. Dort heißt es, dass die beiden kostenpflichtigen Angebote „Standard Plus“ und „Premium“ nur noch bis zum 28. Februar verlängert werden könnten. Danach sollten alle Kunde ihre gespeicherten Daten sichern, da ein Zugang auf den Dienst ab dem 31. März 2015 nicht mehr möglich sei und alle Konten automatisch gelöscht werden würden.
Das Aus von Rapidshare kam schleppend, ist nun aber endgültig. Im Jahr 2004 als einer der ersten Filehoster gestartet, entwickelte sich der Dienst binnen weniger Monate zu einem der beliebtesten Webspeicherdiensten im Netz und war vor allem unter Filesharen sehr beliebt, konnten sie ihre illegalen Kopien über Dienste weiter verbreiten. In den folgenden Jahren aber erhöhte die Musik-, Film- und Spiele-Industrie trotz starker Lobby-Arbeit durch Rapidshare den Druck auf den Dienst, es folgten zahlreiche Klagen und Gerichtsurteile. Rapidshare hatte daraufhin sein Angebot immer weiter beschränkt und für Filesharer weniger attraktiv gestaltet. Zunächst strich man das Belohnungssystem für Uploader, dann folgten weitere Bandbreitenbeschränkungen und eine Traffic-Grenze. Im Mai 2013 brach der Traffic schließlich deutlich ein, das Portal wurde vom neuen Konkurrenten Mega.co.nz überholt. Es kam zu Massenentlassungen.
Im Juli des vergangenen Jahres stellte Rapidshare auch noch sein „Standard“-Angebot und damit seine Dienste, die bislang kostenlos in Anspruch genommen werden konnten, ein. Das Gratis-Angebot wurde zum 1. Juli 2014 eingestellt und durch die bis zuletzt erhältlichen Plus- und Premium-Angeboten ersetzt. Hier bezahlte man für 300 bzw. 700 GB Speicher auf den Rapidshare-Servern 49,99 respektive 99,99 Euro im Monat. Das kostenlose Angebot sah damals noch 10 GB mit zusätzlich gedrosselter Übertragungsgeschwindigkeit vor. Verglichen mit der Konkurrenz waren die beiden Angebote preislich völlig überzogen.
Der Weg in die völlige Legalität von Rapidshare.com ist mit dem Aus des Dienstes nun endgültig gescheitert. Zuletzt soll das Unternehmen nur noch einen einzigen Mitarbeiter gezählt haben, der weiterhin Kunden und Accounts am Telefon betreut haben soll. Ein Entwickler-Team soll es nicht mehr gegeben haben.
Update: Morgen wird die Dienst endgültig vom Netz genommen. Nutzer sollten noch schnell ihre Daten sichern.