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Gute Auftragslage

NVIDIA nun zweitgrößter Kunde von TSMC

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NVIDIA nun zweitgrößter Kunde von TSMC
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NVIDIA ist im vergangenen Jahr zum zweitgrößten Kunden von TSMC aufgestiegen – dies geht aus einer Analyse von Dan Nystedt hervor. Die hohe Nachfrage nach Fertigungs- und Packaging-Kapazitäten verdankt NVIDIA dem noch immer anhaltendem KI-Boom und TSMC wird die Aufträge sicherlich dankend entgegennehmen.

Für gewöhnlich zeigt sich der Taiwanesische Auftragsfertiger recht zugeknöpft, wenn es am die eigenen Kundschaft geht. Im Rahmen der Bekanntgaben der Jahresberichts 2023 führt man allerdings einige Großkunden auf – genauer gesagt derer zwei, wenngleich diese auch nur mit "Customer A" und "Customer B" benannt werden. Bezogen auf den Umsatz hat "Customer A" Wafer- und Packaging-Kapazitäten im Wert von 17,5 Milliarden US-Dollar in Auftrag gegeben. Bei diesem Kunden dürfte es sich zweifelsohne um Apple handeln. Den Anteil konnte dieser Kunde im Vergleich zum Vorjahr von 23 auf 25 % ausbauen.

"Customer B" hat für 7,73 Milliarden US-Dollar bei TSMC bestellt und allzu viele Kunden kommen für ein solches Auftragsvolumen nicht in Frage. Es kann sich hier also nur um NVIDIA handeln. Einen Vorjahresvergleich gibt es nicht, da TSMC die Volumen seiner Kunden eigentlich nicht nennt, wenn dann nur verklausuliert. Ab einer Grenze von 10 % muss dies TSMC allerdings aus regulatorischen Gründen tun. Diese Bedingungen wurde bisher nur "Customer A" und damit Apple erfüllt.

Für TSMC sind die aktuellen Zeiten ausgezeichnet, viel mehr noch für NVIDIA. Den Umsatz konnte der GPU-Hersteller im vergangenen Jahr auf 61 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. Die Aufträge in Höhe von 7,73 Milliarden US-Dollar machen also etwa 10 % des Umsatzes aus. Apple hingegen machte im Gesamtjahr einen Umsatz von 383 Milliarden US-Dollar – hier spielen die 17,5 Milliarden US-Dollar, die man bei TSMC ausgegeben hat, fast keine Rolle. Die Wertschöpfungskette ist bei Apple aber auch anders gelagert. 

Die zehn größten Kunden von TSMC sorgen für 91 % des Umsatzes für den Auftragsfertiger. Zu diesen gehören neben Apple und NVIDIA auch noch MediaTek, AMD, Qualcomm, Broadcom, Sony, Marvell und andere.

TSMC ist ein vertrauenswürdiger Partner

Für die Zukunft sieht sich TSMC gut aufgestellt. Hinsichtlich der Fertigungs- und Packaging-Technologien wird man auf absehbare Zeit weiter oben mitspielen und die Führungsposition wohl auch noch etwas behalten. Wie dies allerdings in 4-5 Jahren aussehen wird, bleibt abzuwarten. Intel will TSMC diese Position streitig machen.

Einen Vorteil sieht TSMC auch in seiner Position als alleiniger Auftragsfertiger, der keinerlei eigenen Ambitionen am fertigen Endprodukt hat. Samsung hat ebenfalls ein Foundry-Geschäft, fertigt aber auch die eignen SoC. Für Intel und die dortigen Foundry-Ambitionen stellt sich dies noch einmal anders dar. Hier ist man im x64-Geschäft aktiv (Intel Products), will bis 2030 aber zugleich auch der zweitgrößte Auftragsfertiger sein (Intel Foundry) und mit TSMC in Konkurrenz treten. Eine strikte Trennung zwischen Products und Foundry wird unablässig sein und wird so auch von Intel geplant. In wie weit die potentiellen Kunden dem Vertrauen schenken steht auf einem anderen Blatt.

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