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HTC 10

Mehr als der jährliche Aufguss

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Mit dem One M7 konnte HTC vor drei Jahren einen echten Überraschungserfolg verbuchen. Ein Jahr später folgte mit dem One M8 dann ein Nachfolger, der die erste Kritik provozierte. Zu wenige neues, zu wenig im Vergleich mit so manchem Konkurrenten. Getoppt wurde das aber noch vom One M9. Das vor fast genau einem Jahr erschienene Smartphone war erneut nur ein lauer Aufguss mit wenigen kosmetischen Korrekturen und konnte mit dem zeitgleich gestarteten Galaxy S6 kaum mithalten – auch wenn HTC im Grunde ein gutes Gerät vorgestellt hatte. Anno 2016 soll es nun anders werden. Das macht schon der Name deutlich: Kein One, kein M, nur eine schlichte 10.

Beim ersten Blick auf das Gehäuse mag man jedoch kaum glauben, dass HTC keine alten Wege beschreitet. Denn die optische Nähe zum One M9 ist unübersehbar, auch wenn das wieder komplett aus Metall bestehende Gehäuse an vielen Punkten mit Neuerungen glänzt. Auffällig ist vor allem die auf der Rückseite umlaufende Fase, die den Rahmen mit der leicht gewölbten Rückseite verbindet. Man betont, dass es sich – anders als bei vielen Konkurrenten – um einen echten Unibody handelt, des Gehäuse besteht abgesehen vom Display-Glas aus einem Stück, entsprechend hoch ist die Verarbeitungsqualität; und auch der Preis, dazu aber später mehr.

Auch beim 10 setzt HTC wieder auf einen Metall-Unibody - neu ist die umlaufende Fase

Auch beim 10 setzt HTC wieder auf einen Metall-Unibody - neu ist die umlaufende Fase

Ungewöhnlich ist, dass das 10 mit 145,9 x 71,9 x 9,0 mm etwas größer als der Vorgänger ausfällt, ähnlich agiert aber auch Huawei beim P9. Gut möglich, dass der leicht gewachsene Akku der Grund dafür ist. Der fasst nun 3.000 mAh und soll Laufzeiten von mehr als zwei Tagen ermöglichen. Dank Quick Charge 3.0 soll das Wiederbefüllen schnell erledigt sein, schon innerhalb von 30 Minuten verspricht HTC den Sprung von 0 auf 50 %. Eine weitere Parallele zu Huawei: Auch das 10 verfügt über einen Typ-C-Anschluss, das Ladegerät kann also beinahe blind eingesteckt werden. Anders als der chinesische Mitbewerber kommt im Hintergrund aber nicht USB 2.0, sondern USB 3.1 Gen 1 zum Einsatz. Das verspricht beim Datentransfer per Kabel deutlich höhere Übertragungsraten.

Am unteren Rand warten USB Typ-C und einer von zwei Lautsprechern

Am unteren Rand warten USB Typ-C und einer von zwei Lautsprechern

Mehr Tempo dürfte aber auch der SoC bieten. Hier setzt HTC wie vermutet auf Qualcomms Snapdragon 820 mit seinen bis zu knapp 2,2 GHz schnellen Kryo-Kernen und seiner Adreno 530. Ob das Smartphone die Leistung tatsächlich vollständig abrufen und dem Nutzer zur Verfügung stellen kann, muss ein späterer Test zeigen, eine Drosselung wäre keine Überraschung, wenn man sich die Mitbewerber anschaut.

Wichtiger als der SoC scheint HTC aber das Display mitsamt Bedienkonzept zu sein. Die nun 5,2 Zoll große Anzeige löst mit 2.560 x 1.440 Pixeln auf, verbaut wird ein Super-LCD-5-Panel. Das soll nicht nur mit seiner Helligkeit, sondern auch mit einer sehr guten Farbdarstellung überzeugen. Den NTSC-Farbraum will man zu mehr als 90 % abdecken, die Qualität reicht aus, um die DCI-P3-Norm zu erfüllen. Nach dem Einschalten des Displays fällt dann auf, dass es keine Onscreen-Tasten mehr gibt. An deren Stelle sind ein sichtbarer Home-Button sowie – ähnlich wie bei Samsung – zwei Sensor-Tasten unterhalb des Bildschirms getreten. Das verschafft einerseits Platz auf der Anzeige, andererseits kaschiert man den breiten unteren Display-Rahmen etwas. Im Home-Button steckt zudem der Fingerabdrucksensor – eine weitere Neuerung.

Neues Display: Beim 10 springt HTC auf 5,2 Zoll und QHD

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Teil des Bedienkonzepts ist auch Android 6.0 mitsamt der eigenen Oberfläche Sense. Diese wirkt etwas nüchterner als zuletzt, bietet auf der einen Seite mehr Möglichkeiten zur individuellen Anpassung, ist gleichzeitig aber auch entschlackt worden. Man habe viel Zeit darauf verwendet, die Redundanz abzubauen, so das Unternehmen. Das bedeutet: Applikationen wie Browser, Kalender, Mail-Programm oder Galerie sind nicht mehr doppelt vorhanden. Wo man von den eigenen Programmen überzeugt war, vielen die Google-Alternativen weg und umgekehrt. Das soll nicht nur den Speicherplatz schonen, sondern auch Android-Upgrades weiter vereinfachen. Optisch sind die HTC-Apps übrigens dichter an Google herangerückt, was vor allem weniger versierten Nutzern den Umgang mit dem 10 erleichtern soll.

Quellen und weitere Links

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