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Die Konkurrenz soll Samsung in die Flucht geschlagen haben, so zumindest wird das Fehlen neuer Smartphones von Huawei und einigen anderen Herstellern erklärt. Eine Entscheidung, die sich als falsch entpuppen könnte. Denn wie erwartet handelt es sich beim Galaxy S9 und Galaxy S9+ nur um ein Facelift. Das lässt sich Samsung sich aber gut bezahlen.
Auf den ersten Blick unterscheiden sich die neuen Modelle kaum von ihren Vorgängern. Nur der Blick auf der Rückseite schafft Klarheit. Der Fingerabdrucksensor sitzt endlich gut erreichbar unterhalb der Kamera, das Galaxy S9+ bietet zudem eine Dual-Kamera-Lösung. Von vorn und von der Seite betrachtet sind alt und neu hingegen kaum auseinanderzuhalten. Hier ein Millimeter mehr, dort einer weniger und einen halben Millimeter dicker - selbst im direkten Vergleich dürfte das nicht auffallen. Es bleibt also bei schmalen Rändern rund um das Display dem gebogenen Rand links und rechts. Das Galaxy S9 bringt es auf 147,7 x 68,7 x 8,5 mm und 163 g, das Galaxy S9+ auf 158,1 x 73,8 x 8,5 mm und 189 g.
Aber auch im Innern ist nicht alles neu. Nötig war das aber auch nicht, wie die Displays zeigen. Hier bleibt es bei einem Super-AMOLED-Panel mit 5,8 respektive 6,2 Zoll, die Auflösung beträgt erneut bei beiden Modellen 2.960 x 1.440 Pixel, das Seitenverhältnis beträgt wieder 18,5:9. Auch die HDR-Tauglichkeit ist wieder gegeben.
Neu ist hingegen der SoC, den Samsung allerdings selbst schon vor einigen Wochen vorgestellt hat. Der Exynos 9810 bietet je vier CPU-Kerne vom Typ ARM Cortex-A55 und Exynos M3, die maximalen Taktraten liegen bei 1,7 und 2,7 GHz. Damit dürfte man den Snapdragon 845, den Samsung unter anderem in den US-Varianten verbaut, in puncto CPU-Performance leicht übertrumpfen. Grafikberechnungen übernimmt eine Mali-G72 MP18, hohes Tempo dürfte also auch hier geboten werden. Als Messlatte darf das Huawei Mate 10 Pro (Test), in dem die Ausbaustufe MP12 steckt.
Mit dem SoC einher gehen ein schnelles LTE-Modem, das im Download bis zu 1,2 GBit/s erreichen soll, beim Upload immerhin noch 200 MBit/s, sowie ac-WLAN, Bluetooth 5 und NFC. Wer per Kabel laden oder Daten übertragen will, kann die USB-Typ-C-Buchse (USB 3.1 Gen 1) nutzen. Anders als im letzten Jahr werden Käufer beim internen Speicher die Wahl haben: Verbaut sind entweder 64 oder 256 GB. Aber auch beim RAM kann gewählt werden, wenn auch nur indirekt. Wer 6 GB benötigt, muss zum Galaxy S9+ greifen, wer mit 4 GB auskommt, kann sich auf das Galaxy S9 beschränken.
Festgehalten hat man an der klassischen 3,5-mm-Audiobuchse, neu ist der Einsatz von Stereo-Lautsprechern, bei denen AKG geholfen hat. Die sollen zumindest rudimentären Raumklang erzeugen und unterstützen Dolby Atmos. Darüber hinaus soll das neue Stereo-Gespann deutlich lauter als die Mono-Lösung des Galaxy S8 ausfallen.
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Komplett neu sind die Hauptkameras auf der Rückseite. Zwar boten auch die Vorgänger 12 Megapixel, Samsung hat im Detail aber vieles verändert. So ist DRAM direkt mit den Sensoren gekoppelt, um unter anderem Zeitlupenaufnahmen mit 960 fps zu ermöglichen. Zudem soll eine neue Multi-Frame-Rauschunterdrückung die Bildqualität verbessern. Die Optik ist mit Blende f/1,5 lichtstärker als im letzen Jahr, Dual-Pixel-Aufbau und optischen Bildstabilisator hat man beibehalten. Letzteren gibt es auch für die Sekundärkamera des Galaxy S9+, die Blende fällt hier mit f/2,4 aber schlechter aus. Funktionell gleicht die Dual-Kamera-Lösung der des Galaxy Note 8 (Test). An vielen Stellen sollen Automatiken helfen, um Fotos und Videos qualitativ zu verbessern. So soll eine variable Blende auf die Lichtverhältnisse reagieren, bei 960-fps-Zeitlupen soll die Software im richtigen Moment die Aufnahme starten. Denn wie auch bei Sony limitiert die Größe des DRAMs die Länge.
Apple heißt das Vorbild bei den neuen AR Emojis. Letztlich handelt es sich dabei um eine eigen Animoji-Variante, die für die Animation der Emojis das Gesicht des Nutzers scannt. Der Versand soll über die üblichen Messenger möglich sein.
Die Akkus hat Samsung zumindest in Bezug auf die technischen Daten nicht verändert. Im Galaxy S9 bietet er 3.000 mAh, im Galaxy S9+ 3.500 mAh - die gleichen Kapazitäten wie bei den Vorgängern. Geladen wird entweder per Kabel oder drahtlos, in beiden Fällen mit der Hilfe von Schnellladetechniken, wenn entsprechende Ladegeräte und -pads zum Einsatz kommen.
Ausgeliefert werden die beiden neuen Smartphones mit Android 8.0 sowie der Samsung-eigenen Oberfläche. Die wurde an einigen wenigen Stellen überarbeitet, beispielsweise ist endlich der Einsatz im Landscape-Modus möglich. Wieder mit dabei ist Bixby, der hierzulande aber auch weiterhin weniger Funktionen als beispielsweise in Südkorea bietet - letztlich aber intelligenter als vor einem Jahr arbeiten soll. Überarbeitet wurde das Entsperren des Smartphones. So ist es möglich, Gesichtserkennung und Iris-Scanner zu kombinieren.
Angesichts der teilweise geringen Veränderungen gegenüber dem Galaxy S8 (Test) und Galaxy S8+ wäre ein stabiler Preis eine faire Geste. Allerdings hat Samsung sich anders entschieden und die Preisempfehlung nochmal angehoben. So werden für das Galaxy S9 mit 64 GB Speicher 849 Euro fällig, für das Galaxy S9+ 949 Euro. Wer stattdessen 256 GB wählt, zahlt 100 Euro zusätzlich. Der Verkauf soll im Mörz starten.