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Es begann mit einem Bericht des Wall Street Journals, nachdem potentielle Kunden für KI-Beschleuniger oder solche, die bereits Hardware von NVIDIA einsetzen, sich aber natürlich auch immer nach Alternativen umschauen, dies oft nur unter Zurückhaltung tun, da sie Angst vor Repressionen durch NVIDIA hätten.
Geäußert hat sich unter anderem des KI-Chip-Startup Groq, wo von entsprechenden Ängsten der Kunden die Rede ist.
Laut den Vorwürfen soll NVIDIA die Lieferung der bestellten Beschleuniger verzögern, sobald diese Wind davon bekommen, dass man sich nach Alternativen umschaut oder zumindest mit anderen Anbietern für solche Chips trifft.
Ob an diesen Vorwürfen etwas dran ist, ist nun die große Frage. Der Vorwurf jedenfalls ist schwerwiegend.
Die gesamte Thematik bekommt nun eine weitere Ebene, denn der ehemalige Vizepräsident und General Manager der Graphics Business Unit von AMD mischt sich per X ein:
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Laut Herkelman geschehe dies "öfter als man denkt". NVIDIA tue dies mit den "Datacenter-Kunden, OEMs, AIBs, Presse und Wiederverkäufern". Im Hinblick auf die Pressearbeit sei auf die Situation im Dezember 2020 verwiesen, als NVIDIA keinerlei Samples mehr an HarwareUnboxed liefern wollte, weil man keine oder zu wenige Benchmarks mit aktivierten Raytracing-Effekten mache.
NVIDIA habe aber "von GPP (Anm. d. Red.: GeForce Partner Program) gelernt, es nicht schriftlich festzuhalten". Das GPP musste NVIDIA im Mai 2018 nach harter Kritik an den darin festgehaltenen Regeln beenden. Zum Abschluss seines Postings sagt Herkelman noch, NVIDIA sei "das GPU-Kartell und kontrolliere das gesamte Angebot".
Schwere Anschuldigungen
Herkelmans Anschuldigungen wiegen schwer. Dazu muss man aber auch wissen, dass er nicht nur für AMD tätig war, sondern von September 2012 bis Mai 2015 im GeForce-Segment auch für NVIDIA. Zu dieser Zeit dürfte NVIDIA das GeForce Partner Program angewendet haben, welches Hardwarehersteller unter Druck setzen sollte, ausschließlich Hardware von NVIDIA als Gaming-Marke zu verwenden.
Als dominierendes Unternehmen für KI-Beschleuniger ist NVIDIA einerseits in der Lage sich seine Partner auszusuchen, natürlich aber hat man damit auch ein gewisses Druckmittel. NVIDIA bekannte sich daher immer wieder dazu, dass man die Zuteilung der Hardware nach bestem Wissen und Gewissen vornehme. So liefere man die KI-Beschleunigern primär an Unternehmen, die diese direkt einsetzen wollen, anstatt zunächst einmal einen gewissen Bestand aufzubauen. Zudem vermittelte man zwischen Cloud-Anbietern und interessierten Käufern, damit diese zunächst auf Basis von Hardware in der Cloud arbeiten könnten, bevor dann die eigene Hardware bereitsteht.
Die Vorwürfe einer künstlichen Verzögerung der Auslieferung bei Bekanntwerden einer Kontaktaufnahme mit konkurrierenden Hardwareherstellern ist schwerwiegend und kann bisher nicht bewiesen werden.