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Für AMD stehen interessante Zeiten an. Im Sommer werden bei den GPUs die ersten Modelle mit Polaris-Architektur erscheinen und sollen das Unternehmen zurück in die Erfolgsspur bringen. Noch wichtiger ist dies sicherlich bei den Prozessoren und hier setzt AMD alles auf die Zen-Architektur. Gestern tauchte ein Dokument auf, welches die aktuelle Produktroadmap für die GPUs und CPUs aufführt. Nicht in allen Fällen sind hier neue Informationen enthalten, zumindest aber können bereits getätigte Ankündigungen noch einmal bestätigt werden.
Über die GPUs hatten wir gestern bereits berichtet. Neben der Ankündigung, in zwei GPU-Ausführungen im Sommer zu starten (Polaris 10 und Polaris 11), sind darin auch die bereits bekannten Nachfolger Vega und Navi zu finden. Der Aufstellung zufolge wird AMD auf dem Desktop kein Rebranding vornehmen und die Radeon 400 Series vollständig mit neuen GPUs bestücken.
Nun aber zu den weiteren Roadmaps:
Beginnen wollen wir dabei mit der Desktop-Roadmap, die aus dem Januar 2016 stammt und demnach ebenfalls keine echten neuen Informationen enthält. So sieht AMD für den mobilen Bereich und Desktop der Mittelklasse Bristol Ridge vor. Die A-Series Bristol Ridge soll zur Computex erscheinen – dies hat AMD bereits offiziell verkündet. Zum aktuellen Zeitpunkt hält sich AMD mit technischen Daten noch etwas zurück und spricht nur über allgemeine Funktionen. Demnach werden die APUs auf Basis von Bristol Ridge über bis zu vier CPU-Kerne verfügen. Eine unbekannte Anzahl an Compute Units kümmert sich um die Grafikbeschleunigung. DirectX 12 wird dabei ebenso unterstützt wie FreeSync und Dual Graphics. Erste eigene Benchmarks von AMD sprechen von einem Leistungsplus von 18 Prozent gegenüber der Carrizo-Generation. Einen großen Sprung will AMD auch bei der integrierten Grafik gemacht haben, nennt dazu auch ein Plus von 20 Prozent im 3DMark gegenüber Carrizo und mehr als 50 Prozent gegenüber der aktuellen iGPU-Lösung von Intel. Mehr zu Bristol Ridge aber in der Ankündung von AMD zur Vorstellung auf der Computex.
Die meisten Nutzer werden aber sicherlich auf Summit Ridge warten, denn hier kommen erstmals die neuen CPU-Kerne mit Zen-Architektur zum Einsatz. Die Roadmap aus dem Januar nennt natürlich immer noch kein Datum für das Erscheinen. Vor Ende des Jahres wird es aber nicht soweit sein. Die Prozessoren der Summit Ridge-Serie werden in 14 nm gefertigt werden. Technische Details hat AMD bisher noch nicht genannt. Gerüchte sprechen aber von bis zu acht CPU-Kernen, DDR4-Arbeitsspeicher und einer Leistungsaufnahme von bis zu 95 W.
Ebenfalls aus diesem Jahr stammen die Pläne für den Embedded-Markt. Die dazugehörigen Details datieren auf Februar und sehen die Serien Brown Falcon und Prairie Falcon für das aktuelle Jahr vor. Alle Details dazu in der Meldung vom Februar.
Natürlich sind auch Workstations und Server ein Thema für AMD. Summit Ridge und Bristol Ridge spieler hier sicherlich auch eine Rolle, weitaus wichtiger aber dürfte das GPU-Segment werden. Die Auflistung nennt hier HBM der 2. Generation, der im Zusammenspiel mit der Vega-Architektur vorgesehen ist. AMD spricht allerdings noch davon dies 2016 auf den Markt zu bringen, während die GPU-Roadmap von gestern erst für 2017 von der Vega-Architektur spricht.
Die Zen-Architektur soll auch im Server-Segment eine Rolle spielen. Während AMD sich mit Informationen aber noch zurückhält, hat ein Vortrag des CERN in der Schweiz bereits eine Fertigung in 14 nm, die Leistungsseigerung um 40 Prozent bei gleichem Takt und 32 physikalische Kerne samt Hyperthreading genannt. Bereits ausgeliefert werden die ersten Server-SoCs auf ARM-Basis und hier soll es in diesem Jahr noch einige weitere Neuerungen geben.
Wie bereits häufiger erwähnt bietet das Dokument in weiten Bereichen keine echte Neuerungen. Die Pläne von AMD für das aktuelle Jahr und darüber hinaus sind aber einmal mehr bestätigt worden. Nun muss AMD die versprochenen Produkte nur noch liefern. Während dies für die ersten Polaris-GPUs bereits in wenigen Wochen der Fall sein soll, werden wir uns bei den Prozessoren noch etwas gedulden müssen.