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Neue Ideen mit vielen Problemen

Civilization VII angespielt - Probleme & Fazit

Portrait des Authors


Nette Idee, bescheidene Umsetzung

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Civilization VII will sich von den anderen Serienteilen unterscheiden. Hierfür hat man tiefgreifende Änderungen am Spiel vorgenommen. Diese kommen nicht bei allen Fans gut an. Während die Kritiker auf metacritic noch eine Wertung von soliden 80 Punkten vergeben, steht der User Score auf gerade einmal 3,8. Auch die Wertungen auf Steam sind bei über 25.000 Rezensionen gerade einmal auf dem Durchschnittswert Ausgeglichen.

Einer der größten Kritikpunkte für viele ist aktuell, dass man dieses Civilization nur bis zur Moderne spielen kann. Verglichen mit den Vorgängerspielen fehlt hier schlichtweg die letzte Zeitepoche. Normalerweise konnte man die Geschicke seiner Nation auch in der Gegenwart und bis in die nahe Zukunft spielen. Zur Wahl stehen hier jedoch nur die Zeitalter der Antike, der Erkundung und der Moderne. Somit endet der Zeitstrahl ungefähr auf dem Stand der 1950er-Jahre. 

Das System zum Wechsel des Zeitalters wurde auch neu gestaltet. Die aktuelle Epoche endet nun mit einer großen Katastrophe, die uns nach dem Zufallsprinzip mal mehr oder weniger hart beutelt. Zum Start der nächsten Etappe wählen wir dann eine neue Nation, die wir bis zum nächsten Wechsel spielen. Dadurch ziehen sich antike Zivilisationen nicht mehr bis zur Moderne durch. Auf unseren glorreichen Anführer trifft das jedoch nicht zu und wir können Augustus durchaus bis in die 1950er am Leben halten.

Uns hat im Test das User Interface sehr gestört. Dieses sieht relativ spartanisch aus und viele der dringend nötigen Informationen sind unnötig schwer zu finden. Einige der Untermenüs würde man so eher nicht in einem AAA-Titel erwarten. Sie wirken sehr unfertig. Diese Probleme scheinen Entwickler Firaxis durchaus bewusst zu sein. So hat man kürzlich eine Roadmap veröffentlicht. Auffällig ist, dass jeder Step darauf eine Überarbeitung des UI beinhaltet. Wer die Herausforderung sucht, kann sich an weit über 1.000 Herausforderungen und Abzeichen versuchen, die es freizuschalten gilt. Dafür gibt es neben den Fortschrittsfreischaltungen auch diverse Hintergrundbilder, Banner und Titel, mit denen man sein Spielerprofil aufhübschen kann. Hiermit kann man seinem Gegner im Online-Multiplayer zeigen, was man bisher erreicht hat.

Fazit

Das geänderte System rund um die Zeitalter ist definitiv Geschmackssache. Uns zumindest hat die alte Variante besser gefallen. Ein Blick auf die Wertungen verrät, dass wir damit scheinbar nicht alleine stehen. Hinzu kommen die Menüs, die teilweise unfertig wirken. Hier wollen die Publisher aber nachbessern. Vielleicht erscheint auch noch das bislang fehlende vierte Zeitalter. Wie schon in den Vorgängern besteht die Möglichkeit, sich gegen Aufpreis weitere Anführer und Zivilisationen freizuschalten. Wer das Spiel auf Steam hat, kann es optional mit seinem 2K-Konto verknüpfen, um Napoleon als Persona kostenlos freizuschalten.

Civilization VII ist definitiv kein schlechtes Spiel. Allerdings sollten sich die Entwickler noch ein wenig Zeit nehmen, um daran zu feilen. Auch die neuen Mechaniken rund um den Zeitalter-Wechsel und die Übernahme einer neuen Nation mit jedem Fortschritt sind interessant und mit dem nötigen Feinschliff vielleicht die Abwechslung, die dem Franchise gut tut. Da der Vorgänger aber immer noch sehr gut spielbar und nett anzusehen ist, würden wir empfehlen, vorerst auf diesen zurückzugreifen; besonders, da er bei verschiedenen Sales immer wieder in der Complete-Edition sehr günstig verfügbar ist. Der neueste Teil kann den Vorgänger nach weiteren Updates und mehr Inhalten hoffentlich bald übertreffen. Das Potential ist bereits erkennbar, muss sich aber erst noch entfalten.

Civilization VII


  • komplexes Gameplay
  • spannende Matches
  • neue Mechaniken

  • unfertige Menüs
  • kein viertes Zeitalter
  • die neuen Mechaniken
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