"Nur weil du viele Games hast, heißt das nicht, dass du gut bist. "
Eben. In der Auflistung, was alles in die Matchmakingformel reinfliesst, steht aber zum Beispiel "Anzahl der Spiele in einem Schiff" oder so ähnlich. Das heisst das Matchmaking berücksichtigt, wie oft du ein Schiff gefahren hast.
Es gibt Leute die haben 500 Tirpitz Games mit 40 % WR und <30k Avg Damage. Was hat das denn mit Skill zu tun? Der Matchmaker versucht im höchsten Fall der Gefühle Newbies von sehr erfahrenen Spielern fernzuhalten. Das funktioniert allenfalls in Low Tiers. Dort steht nichts über Winrates oder irgendwelche anderen Stats aus denen man die Performance des Spielers ableiten könnte. Dementsprechend wirds auch nicht in den Matchmaker einfließen.
Davon abgesehen ist der MM in WoWs eh ein anderer als in WoT. Der ist dahingehend sehr viel strikter was die Verteilung der Klassen angeht. Das hat einerseits natürlich den Vorteil, dass keiner mehr mit nem massiven Nachteil ins Gefecht gehen muss wie damals als 2 DDs auf 5 getroffen sind oder ähnlich absurdes. Andererseits bedeutet es aber auch, dass wenn die Schiffe selbst gleich gematcht sind nur der Spielerskill (und zu einem gewissen Grad RNG) entscheidet und wir alle wissen, wie groß die Unterschiede in diesem Spiel sein können. Deshalb gibts die Steamrolls. Jeder muss seine Rolle optimal spielen, wenn sein Gegenüber im roten Team das auch tut. Tut er das nicht verliert er und wird versenkt und durch das Stein-Schere-Papier-Prinzip bedeutet das eben auch, dass wenn ein Eckpfeiler wegbricht oft das ganze Kartenhaus fällt.
Dann fahren die BBs eben zu weit weg, können ihre Kreuzer nicht supporten, die ihrerseits den DDs helfen die Caps anzugreifen. In Folge werden die Kreuzer von den gegnerischen DDs zerlegt, womit a) der Capsupport weg ist, was dann dazu führt, dass b) die DDs ihre Duelle und somit ihre Schiffe sowie die Caps verlieren und c) der Anti-Air Support für die BBs stirbt womit die BBs zum Spielball für gegnerische DDs und gegnerischen CV werden. Es gibt kaum noch Druck auf die Caps, die Supportstruktur ist kaputt, Spieler werden passiver und wollen nur noch überleben und zack verlierst du mit 900-150.
Steamrolls sind kein Resultat von geriggtem Matchmaking sondern von Spielern, die ihre Rolle nicht verstehen oder sie aus einem anderen Grund nicht ausfüllen - sei es weil sie detonieren, lustig broadsiden und deshalb zerstört werden, Torps fressen oder weiß der Geier. Es steht und fällt in einem Spiel wo die Klassen fast gespiegelt sind ausschließlich am Spielerskill.
Ich hatte vorgestern ein Match in meiner Gearing auf Tears of the Desert Epicenter, wo mein Team 3 DDs und 2 Radars hatte (Moskva + Missouri). Das Gegnerteam hatte eine zusätzliche Fletcher, ebenso eine Missouri und eine Moskva, aber zusätzlich noch eine Division aus 2 Chapayevs + 1 New Orleans und noch eine Des Moines. Mehr DDs, dreifache Radar-Anzahl. Trotzdem mit 750 Punkten Vorsprung dick gewonnen und ich selbst hab noch ganz gut was aus dem Match ziehen können (119k Dmg, gut 25k davon auf DDs, alle drei Capzonen). Warum? Die gegnerischen Kreuzer und die Missouri haben ihr Radar nicht sinnvoll genutzt so dass kaum einer schießen konnte und deren DDs haben sämtliche Duelle verloren. Theoretisch hatten sie einen riesigen Vorteil. Den haben sie aber nicht genutzt, aus welchem Grund auch immer.