Du stellst das so dar, zumindest verstehe ich dich so, als sei das eine Besonderheit von RAID-Controllern. Eine Art Schwachstelle.
Dem ist so aber nicht... bzw. darunter leidet jedes System, wo ein Schreibcache verwendet wird.
Bildlich:
Das OS (die Logik) gibt der Hardware eine Datei mit der Aufforderung, diese doch bitte persistent abzulegen. Die Hardware nimmt die Datei entgegen und meldet direkt an das OS zurück: Habe ich getan, liegt im Sektor X (das OS selber wird die Information in seiner FT ablegen).
Kommt hier ein Schreibcache zum Einsatz, erfolgt diese Rückmeldung eben sofort. Andernfalls würde das OS solange warten (daher beschleunigt ein Cache).
Kommt es nach der Quittierung und vor der tatsächlichen Persistierung durch die Hardware aber nun zu einem Crash, dann glaubt das OS die Datei müsse in Sektor X liegen, aber in Sektor X liegt gar nichts, weil bevor die Hardware dort etwas ablegen konnte, gab es ja den Crash.
Die Daten sind inkonsistent (OS glaubt da müsse was sein, aber da ist nichts).
Jetzt hilft nur noch ein Dateisystem-Check. Hier fordert die Logik den Inhalt jedes einzelnen Sektors an und gleicht ihn mit der FT ab. Am Ende der "Inventur" ist der Datenstand wieder konsistent.
Der Vorteil von echtem RAID vs. SoHo RAID ist jetzt, dass der Controller eigenen Speicher hat. Bei SoHo-Lösungen (der OnBoard Kram), wird hier eben Systemspeicher verwendet. Dieser wird bei einem Reset geleert. Der Speicher des RAID-Controllers überlebt einen Neustart.
Daher müssen SoHo und Software-RAIDs nach Freezes in der Regel auch immer neu synchronisieren, während Hardware-RAIDs das überstehen.
Bei Stromverlust entleert sich natürlich auch der RAID-Speicher.
Hier kommen jetzt eben BBU-Lösungen ins Spiel: Sie sorgen dafür, dass diese Speicherbausteine nie auf Grund von Stromverlustes ihre Inhalte verlieren... weil sie bislang eine Stromquelle waren.
Daher auch der Einwurf mit einer USV, denn diese alleine würde ja schon dafür sorgen, dass der Controller nicht unkontrolliert den Saft und damit den Cache-Inhalt verliert.
Natürlich: Wenn die Stromversorgung im Rechner selber zusammenbricht (kaputtes Netzteil), hilft eine USV nicht weiter. Da ist eine dedizierte Stromersorgung der RAID-Karte in Form einer BBU besser (obgleich man hier anführen könnte, um beim USV Beispiel zu bleiben, dass man auch ein Netzteil redundant auslegen kann und wenn jedes dann an getrennt abgesicherten Stromkreisen mit USVs hängen...).
Viel weiter würde ich jetzt aber nicht gehen. Zu glauben, im Falle eines Controller-Defektes könne man ohne Probleme den Speicher mitnehmen und beim nächsten Start mit neuem Controller ist alles wieder gut, halte ich für sehr naiv.
Zusammenfassung: Jeder, der auf Caches setzt, sollte diese absichern.