Ich verstehe dieses Rumgabashe nicht....
Och, das ist im Grunde ganz einfach:
Kognitive Dissonanz, beziehungsweise die reflexartig sture Vermeidung dieser. Das dieses Phänomen gerade hier so schön zu Tage tritt, dürfte eigentlich auch nicht weiter verwundern ("consumer whores" ahoy!), hält man sich die Phasen eines Kaufentscheids vor Augen:
- Vor dem Kauf: ...ist man höchst Wahrscheinlich schon einmal Voreingenommen (was sich durch wiederholen des Zyklus gerne verstärkt... bis zum Fanboy). Hat man allerdings überhaupt keinen Plan, so ändert dies auch nicht viel; kommt doch in der Regel die Voreingenommenheit eines Dritten zum Zuge. So oder so - man muss sich ja entscheiden und hat nicht den ganzen Tag Zeit... - fällt dann mal eine Vorentscheidung, und ab hier geht's eigentlich nur noch abwärts.
- Der Kaufakt: Das Hoch der Gefühle. Jedenfalls war dem mal so. Per Warenkorb, Ebanking und Postversand wurde diese Phase zur Tortur. Schon bestellt und gekauft, aber noch nix in den Händen. Na... lesen wir doch noch ein paar Reviews und Forenbeiträge
- Nach dem Kauf: I.e. die Migräne. Man hat sich doch nicht etwa doch für das falsche Produkt entschieden? Oder zu viel bezahlt? Auweia. Ich würde noch ein paar neue Testberichte und Aktionen der Onlinehändler prüfen. Ich bin doch kein Idiot, oder?
Und dann geht's von vorne los.
Eine entscheidende Rolle spielt dabei die selektive Wahrnehmung. Du liest, was du lesen willst und dich in deinen Überzeugungen (ehh, Kaufentscheidungen) bestärkt. Du willst Ruhe und Harmonie und Einklang und stellst sie mit aller Gewalt her. Wenn du so willst, hält der "Fanboy" die Komplexität, den Widerspruch - kognitive Dissonanz eben - schlicht und einfach nicht aus.
Die andere (positive) Seite der Medaille sei aber auch erwähnt: so ist dieser ganze Spass - ähnlich einem Vorurteil, oder einer Bauernregel vielleicht - ein Trick zur Reduktion von Komplexität und als solcher höchst effizient (bei ausreichender Genauigkeit; im Mittel wenigstens...). Billigste Approximation.
Äääh, ja. Soviel dazu.
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Ich selbst - kurz vor dem Kaufentscheid - hab mich ja eigentlich schon für eine GTX770 vorentschieden (kühler und leiser, bei wohl knapp besserer Zockerleistung), komme nun aber wieder arg ins rudern, ob nicht vielleicht doch lieber ne HD7970 (siehste: ne riesen Zeitverschwendung(!), dieses Hin und Her, baahh..
).
Was mich stutzig macht ist die
hundsmieserable GPU computing Leistung, bzw. überhaupt die
GPU computing Politik seitens NVIDIA. OpenCL auf NVIDIA-Karten kann man vergessen. Ober peinlich. Das *will* NVIDIA offesichtlich nicht. Ja ne, ist klar. Die haben ja CUDA. Okay, wie schauts den mit CUDA auf den Konsumenten-Karten (der 770er z.B.) aus? Bwaahaaha.
CUDA hat also einige Jahre Vorsprung (OpenCL ist wohl aber unterdessen auch auf der Höhe...) und wurde leider (so wie ich das verstehe) extrem gepuscht (insb. im akademischen Bereich, bessere Dokumentation, Libraries, Schmierge.. ehh, Sponsoring, ...). Aber wenn ich mir das so vor Augen halte, dann kann ich mit der 770-Popel Karte sowieso nix "gscheites" machen. Zoggerln eben. Also kann man CUDA gleich mal vergessen (und sollte es im akademischen Bereich mal soweit sein, lässt man sich halt sponsern
), mit OpenCL ist auch Essig.. Jau, dann zoggerln wir halt noch ne Runde!
AMD hingegen liefert klasse OpenCL Support mit ordentlicher Leistung.
Kann ich mich da überhaupt und reinen Gewissens noch für eine "dümmliche" 770-Kartoffel entscheiden?
Nur zu dumm, dass die GTX770 wohl wirklich und signifikant kühler und leiser ist. Aber hey; ein leeres Kisterl wäre noch mal nen Zacken leiser.
Oder wie seht ihr das?
...bin wohl mal wieder masslos am übertreiben, hu?
Aber eben:
http://www.youtube.com/watch?v=A_Yfzw1XbG4
Die 7970 klingt nun wirklich nicht mehr feierlich unter Last...