Wo klemmts denn? Und jetzt sag bitte nicht "überall". Ich versuch dich mal mit dem Zug abzuholen...
Im Prinzip gehts darum, das sowohl der Chipsatz als auch der FSB zur Cpu interne Timings haben, die vom Bios beeinflusst werden. Quasi so wie du die Timings zum Ram einstellst, nur halt an anderer Stelle. Nun kann man die aber nicht im Bios normal einstellen, sondern die sind teilweise durch den Hersteller des Boards und teilweise durch Nvidia festgesetzt. Wie immer gilt: schärfere Timings = mehr Durchsatz, aber auch weniger Maximaltakt. Denke soweit ist das klar.
Die beiden Stellschrauben die es nun gibt sind a) die Romsip Tabellen und b) die BPL.
Die Romsips geben die Timings in Abhängigkeit des Standard FSB der Cpu vor. Sprich eine CPU mit 133FSb, 166 und 200Mhz FSB bekommt vom Bios unterschiedliche Timings gesetzt, um die Bandbreite beim jeweiligen Standard FSB zu optimieren. Das geht (wie oben erwähnt) wieder zu Lasten des maximal möglichen FSB. Deshalb rennen viele FSB133 und FSB166 Cpus bereits vor 200Mhz FSB in eine Taktwand, weil die Timings zu scharf sind. Da kommt nun der "L12 Mod" ins Spiel. Man setzt nun per Drahtbrücke im Sockel oder per optimierter Romsip im Bios alle Cpus so, als wären es FSB200 Cpus. Damit laufen danach alle Cpus vom FSB her gleich. Alternativ kann man die Romsips natürlich noch weiter entschärfen (für mehr FSB) oder schärfen (für mehr Durchsatz). DFI und Abit haben etliche Romsip Varianten herausgebracht und deshalb laufen einige Biose besser/schlechter als andere. Hier gehts also nun darum die besten Variante zu finden und in ein Modbios zu stecken - das geht natürlich auch für Gigabyte, MSI und Asus.
Bleibt die BPL. Ich verstehe die BPL als weitere Parameter/Timings die Nvidia an die Boardhersteller als "Blackbox" übermittelt hat. Wieder für die Optimierung des Durchsatz und des Takts. Auch hier gibt es wieder etliche Varianten (Liste hatte ich weiter oben gepostet) die man durchtesten und so das Optimum finden muss.
Soweit so gut. Nun gibts aber ein paar Probleme damit:
a) nicht jede Kombi aus Romsip und BPL ist für das gewünschte Board als Modbios verfügbar
b) weder die Boardhersteller noch die Modder geben immer an welche BPL und welche Romsips in welchem (Mod-)Bios stecken
c) Es ist meist nicht angegeben was genau denn nun an den Romsips oder BPL geändert wurde, sprich basteln, flashen, testen und repeat
Das führt uns nun zu dem Problem, das z.B. das A7N8X-E Deluxe und das A7N8X Deluxe zwar beide ein Modbios von Trats bekommen haben und bei beiden die gleichem Romsips zum Einsatz kommen (aus DFI 6/19 Bios), aber die BPL eben NICHT gleich sind. Nämlich BPL 3.04 beim Deluxe und BPL 3.17 beim -E Deluxe. Sprich die Boards unterscheiden sich eventuell im Taktverhalten und im Durchsatz. Außerdem gibts kein anderes verfügbares Modbios und sowieso keine Anleitungen was und wie es gemoddet werden muss.
Was ich nun weiter oben gemacht habe ist diverse Varianten von Biosen (bzw. Biosmodulen, denn ein Bios ist ein Baukasten und besteht aus Modulen) zu vergleichen und so zu ermitteln wo die Romsips und die BPL in der Biosdatei liegen. Dazu öffnet man das Bios mit einem Hexeditor und vergleicht stumpf (und möglichst sinnvoll) verfügbare Biosversionen. Ich habe z.B. das offizielle 1008 Bios mit dem 1008mod3-1T und 1008mod3-2T verglichen und konnte so sehen wo die Commandrate und die Romsips gespeichert sind.
Anschließend gehts quasi "nur noch" darum die richtigen Sachen aus anderen Biosen zu kopieren und an der richtigen Stelle ins Wunschbios einzufügen. So kann man z.B. eine andere BPL Version ins Bios patchen oder die Romsips tauschen. Das wäre jetzt der nächste Schritt um zu sehen ob meine Boards dann nicht mehr bei 245Mhz gegen eine FSB-Wall laufen.
An dieser Stelle sei erwähnt das ich das selbst noch nie gemacht habe... Es bleibt also spannend