Wenn man sich die Umsatzzahlen von AMD und ATI des vergangenen Jahres ansieht, entsteht durchaus der Eindruck, das diese Übernahme ein ganz schöner brocken für AMD wird. AMD machte im letzten Jahr 5,6 Milliarden $ Umsatz, wobei lediglich ein gewinn von 446 Millionen $ herum kam. Mit ATIs Umsatz käme man auf ca 8 Milliarden $, der jährliche Gewinn läge dabei im besten Fall bei 600 Millionen $.
Sogesehen wird AMD ganz schön zu knabbern haben um die entstandenen kosten wieder abzutragen. Der Zeitpunkt der übernahme ist dabei wohl gut gewählt, da Intel momentan wieder die Performance Krone trägt und AMD somit wohl in diesem Jahr wieder weniger Umsatz machen dürfte, wenn man sich nicht eine Überraschung bereithält, welche doch gegen Intel ankommen kann.
Der zukünftigen Entwicklung dieses Zusammenschlusses muss man schon aus mehreren Blickwinkeln betrachten: Für den Endverbraucher wird sich vorerst wohl wenig tun, allerdings kann es langfristig wohl zu diversen Szenarien kommen, darunter dem eingehen von ATI und somit einer Monopolstellung von nVidia (AMD könnte Forschungsgelder für ATI streichen). Genauso gut möglich ist allerdings, das AMDTI (
) demnächst Plattformen fertigen könnte, mit höherer Integrationsdichte von verschiedenen Einheiten (Grafik, Prozessor, Speichercontroller,...) in einen einzigen Chip. Ein weiteres (Horror?)Szenario wäre, wenn Intel abstand von ATI nehmen würde und daher keine ATI Chipsätze für Intel Boards mehr erscheinen. Ebenso könnte die Crossfire Fähigkeit stärker eingeschränkt werden. Durch das ausscheiden von ATI auf Intel Platformen wären wohl nurnoch Intel und nVidia basierte Mainboards dominierend, wenn man bedenkt, das VIA und SiS sich mit dem bisherigen Geschäftsprinzip, günstige Chipsätze zu produzieren, wohl kaum etwas gegen Intel & nVidia entgegenzusetzen hat.
Im Endeffekt bleibt also abzuwarten, wie sich die ganze Sache entwickelt.
Bildmontage Hardwarextreme.de