croni-x, nein, die großen OEMs entwickeln dieMainboards selbst und daher ist das Fehlen von Mainboards für die kein Problem, sondern allenfalls für kleine Systemintegratoren. Aber die Workstation Mainboards unterscheiden sich bzgl. der Features ja kaum von den Desktopboards, außer ECC ist da meistens nichts drauf was ein Desktopmainboard nicht auch kann und ECC können die X399 eigentlich alle. Bei Serverboards ist das anderes, da wird auch eine IPMI verlangt, da Server im Gegensatz zu Workstations headless betrieben werden und eine IPMI findet man in der Tat für die AMD CPUs auf Zen Basis nur auf EYPC Boards.
Workstation bedeutet ganz klassische nicht eine Leistungsklasse, sondern einen Rechner der wie ein Server für den Dauerbetrieb und auch Dauerlast ausgelegt ist, im Gegensatz zum Server aber eben nicht headless betrieben wird, sondern an dem jemand eine bestimmte Aufgaben erfüllt. Anderes als der Desktop, der klassischerweise ein persönliches Arbeitsmittel ist, auf dem Schreibtisch steht (daher der Begriff Desktop bzw. PC für Personal Computer), viele unterschiedliche Anwendungen erledigen kann aber nur selten mal viel Last erlebt und bei Arbeitsbeginn hoch- und zum Feierabend runtergefahren wird. Daher sind die einfachen Desktopplatten ja auch nur auf 2400 Power-On-Hours pro Jahr ausgelegt, also genug für 8 Stunden plus Mittagspause an 5 Tagen pro Woche.
Das sieht man hier an Toshibas 3.5" HDD Programm aus 2014 auch deutlich:
Die MD unten (jetzt P300 bzw X300 bei den großen Kapazitäten) sind die Desktop Klasse und für 8 Stunden pro Tag gemacht.
Neben der Fähigkeit im Dauerbetrieb zu laufen, steht bei Workstation (daher der Name) anderes als bei Desktop die Anwendung im Vordergrund die am dem Rechner geleistet wird, wie eben z.B. das CAD Design. Anders als der Desktop der dem Mitarbeiter mit einer Vielzahl von Anwendungen hilft seine Aufgaben zu erledigen, ist bei der Workstation die Arbeit an dem Programm welches dort läuft die primäre Beschäftigung. Da solche Anwendung häufig rechen- und speicherintensiver sind, haben Workstations meist auch die aufwendigere und teuere Hardware und wurden zumindest klassischerweise oft im Schichtbetrieb genutzt, weshalb sie dann eben auch keine PC (also persönlichen Rechner) sind, weshalb Begriff wie Kassen-PC eigentlich total Blödsinn sind, denn das sind dem ursprünglichen Sprachgebrauch nach eben Workstations, auch wenn die Hardwareanfoderungen eben nur gering sind.
Dieser ursprünglichen Sprachgebrauch ist im allgemeinen wie in Foren inzwischen fast in Vergessenheit geraten, die Hardwarehersteller nutzen diese Unterscheidungen aber durchaus noch, wie auch das Beispiel von den Toshiba HDDs zeigt und oft kommt es dann zu dem Missverständnis, dass solche Destopplatten eben alles abkönnen müssten und man sich wundert, wenn die nach etwa über 2 Jahren Dauerbetrieb den Abgang machen. Sowas gab es teils auch bei Mainboards, Komponenten altern einfach schneller je wärmer sie sind und wenn der Rechner läuft wird er nun einmal warm, erst recht unter Last. Die meisten Retail Mainboards haben aber inzwischen schon so hochwertige Komponenten verbaut, dass die Boards schon mehr verkraften und auch Dauerlast länger durchstehen, die Hersteller werben ja auch gerne mit hochwertigen Kondensator.
Es ist trotzdem die Frage ob man von einem Rechner mit einem Gamerboard 5 Jahre auch Dauerbetrieb bei Dauerlast erwarten kann, wie es jeder von einem Server und auch einer Workstation erwartet.
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Bullseye13, gerade bei AutoCAD und solche Programmen ist vieles nicht multithreaded:
Das Problem dürfte hier einfach sein, dass bei Konstruieren eines vom anderen abhängt und wenn das Ergebnis einer Berechnung von dem der vorherigen Berechnung abhängt, kann man diese einfach nicht parallel ausführen.
Keine Ahnung was Du beim Verkäufer genau gesagt hast, aber wenn der AutoCAD hört, dürfte der klar die Singlethreadperformance im Vordergrund gesehene haben und da die AMD CPUs bisher eben deutlich schlechter als die von Intel. Sollte statt der Konstruktion das Rendering im Vordergrund stehen, dann sieht es eben anders aus, dann hättest Du aber wohl einer eine Rechner für Rendering statt einer Workstation anfragen wollen. Aber auch dann hängt es halt davon aber welche Hardware der Händler verkauft, wenn der nur die großen OEMs im Angebot hat. Außerdem gilt auch beim Hardwarekauf wie eigentlich bei allen Dingen im Leben, dass es besser ist Beratung und Verkauf zu trennen, denn ein Verkäufer dessen Gewinn vom Ergebnis der Beratung abhängt, kann zu leicht versucht sein diese nicht im besten Sinne des Kunden auszuführen.