Einmal mehr wird AMD mit dem Vorwurf konfrontiert, man lege die neue Serie zum Großteil aus altbekannten GPUs aus. Auf den ersten Blick ist dies auch der Fall. Allerdings betont AMD auch, dass kein Hersteller es sich leisten kann eine GPU, also das konkrete ASIC, 1:1 über eine oder mehrere Generationen zu übernehmen. Dies sei sowohl für AMD als auch Intel und NVIDIA der Fall.
Dass die Änderungen recht weit gehen, zeigt der Vergleich einiger Modelle. So hat AMD die Anzahl der Shadereinheiten zwischen der Radeon R7 260X und R7 360 reduziert. Weitreichender aber sind die Änderungen auf viel tiefergehender Ebene. In Zusammenarbeit mit TSMC hat AMD die Fertigung weiter optimiert. Inzwischen verfügen alle Chips über eine Echtzeit-Überwachung von Temperatur, Strom und Spannung. Daher erreichen die neuen Varianten mit vermeintlich alten GPUs eine laut AMD höhere Leistung. Die genauere Überwachung erlaubt es AMD Takt und Spannung länger zu halten. Ein genaue Einschätzung dieser Aussage ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht möglich.
Es bleibt jedoch dabei: Wer bereits eine Karte aus der Radeon-200er-Serie verwendet, wird mit einem gleichwertigen Modell aus der Radeon-300er-Serie kein großes Leistungsplus erwarten können. Doch die Aufrüst-Zyklen sieht AMD auch nicht aus der direkten Vorgänger-Generation, sondern schaut dafür deutlich weiter zurück und hier kann ein Kauf einer Karte aus der Radeon-300er-Serie schon deutlich mehr Sinn machen.