Ich poste hier mal meine Erfahrungen zum Asrock mit dem 1.8 BIOS und einer NVIDIA AGP Karte, hier eine Gainward 6600GT @ 540/1100. Alles, was ich hier sage, sind meine persönlichen Erfahrungen mit der Kombination aus Board+Grafikkarte. Dass das für relativ viele User interessant sein dürfte, ergibt sich aus der Tatsache, dass das Asrock ja das einzige PCIe Board mit vollwertigem AGP Port ist. Aber gerade dieser zickt ja gerne schon mal rum, wie nicht nur einige Asus User feststellen mussten. Und auch bei mir ist er empfindlich – doch dazu später mehr.
Ich hatte große Probleme, was die Performance in den synthetischen 3d Marks angeht. Zwar pflege ich mein Geschlechtsteil immer noch in Zentimetern und nicht mit 3d Mark Punkten zu messen – aber ich halte die Benchmarks einersteits für einen guten Stabilitätstest und andererseits (und in erster Linie) für einen guten Indikator über die tatsächliche Performance des Rechners.
Daher teste ich mit 3d Mark 03, 05 und 06. Aber zu meiner großen Überraschung änderten sich die Ergebnisse, teils sogar nach einem zweiten Durchlauf direkt nach dem ersten – und zwar richtig heftig. So sank der Wert des 05ers von einem auf den nächsten Durchgang von 3000 auf 2000 Punkte! Und hatte ich eine gute Konfiguration für den 03er gefunden, war das Ergebnis beim 06er katastrophal.
Nach schier endlosen Stunden des Benchens habe ich folgendes Fazit mitgenommen. Aber zuerst die Config und die Testbedingungen:
Sauberes System (keine Progis im Hintergrund) mit
Asrock 939 Dual S-ATA2 mit 1.8er BIOS
2x512 MDT im DC @ 200Mhz und 2-8-3-3 und 2T
AMD Athlon 64 3200+ @ 2400 Mhz (Reftakt 240)
Gainward Cardexpert 6600GT AGP Golden Sample (500/900 @ 540/1100) 128MB
Sound Blaster LIVE! Player 1024
Win 2000 SP4, Rollup 1 + aktuelle Patches
Direct X 9.0c
NVIDIA 84.21
AGP8x, Fastwrites aktiviert
AA, AF und V-Sync deaktiviert
So, jetzt wird’s interessant. Denn die BIOS Settings, die eigentlich keine (so großen) Auswirkungen auf die Performance haben dürften, haben es plötzlich in sich.
Im Folgenden ist das die AGP P2P Deep Fifo, die ja von User mit NVIDIA AGP Karten aktiviert werden sollte – aus welchen Gründen kann bisher nur spekuliert werden, weil Asrock sich über den genauen Sinn ausschweigt. Letztlich kann man diese Option als Hinweis sehen, dass der AGP Port des Asrocks in der Tat mit Problemen zu kämpfen hat. Mir scheint nämlich, dass diese Option nicht etwa die Kommunikation des AGP Ports auf NVIDIA Karten optimiert, sondern viel eher nur Timings entschärft, was zu teils erheblichen Verlusten beim 03er und 05er Benchmark führt. Das Deaktivieren nämlich führt zu keinen Stabilitätsproblemen, aber zu bis zu 50% mehr Punkten (im 06er).
Ein anderer Punkt, den es bei AGP Karten mit weniger Speicher, also 128MB, zu bedenken gibt, ist die AGP Aperture Size. Stellt man diesen zu klein ein, z.B. auf 64MB statt auf 128MB, reicht das bei den großen Texturen eines 06er Benchmarks nicht mehr aus und die Leistung sinkt ins Bodenlose. Stellt man ihn größer kann man z.B. statt 500 Punkte im 06er direkt mal 1000 bekommen. Bei den kleinen Texturen des 03er oder 05er verliert man durch die größere AGP AS wieder ein paar Punkte. Nun möchte ich noch mal betonen, dass es mir nicht um die 3d Mark Scores selbst geht. Aber man fragt sich doch, welche Einstellung am besten für aktuelle Spiele ist – also ob die Größe der Texturen aktueller Games eher dem 05er oder 06 entsprechen.
Man ist also gezwungen Kompromisse einzugehen – der beste ist natürlich eine AGP AS von 128, da man bei den älteren Futuremarkprodukten nicht so viel verliert, wie man beim 06er „verdient“. Dennoch sind die Unterschiede, die durch eine „falsch“ eingestellte AGP AS entstehen können, IMO, auf anderen Boards nicht so extrem, wie beim Asrock.
Die Erfahrungen bis hier können alle User mit (NVIDIA?) AGP Karten vermutlich nachvollziehen – es wäre interessant, wie das ganze bei ATI AGPs aussieht.
Zum Abschluß möchte ich noch darauf hinweisen, dass der AGP Treiber für Win2000 für viele Probleme bei der Performance verantwortlich ist (XP User sollten den Part hier aber vielleicht noch nicht überspringen
). Nun sollte man davon ausgehen, dass die Treiber, wie üblich, für XP und Win2k identisch sind. Sind sie aber nicht. Die AGP Treiber für XP tragen die Versionsnummer 2.30 – die für Win2k nur 2.14. Versionsnummer hin oder her möchte man nun sagen – aber die Tücke steckt hier wirklich im Detail. Denn erst durch die „gezwungene“ Installation des 2.30 für XP auf meinem W2k System war es möglich, reproduzierbar gute Ergebnisse zu erreichen. Beim 2.14 gab es sonst einfach mal 1000 Punkte weniger beim 05er als beim ersten Durchlauf. Ähnliche Phänomene habe ich auch beim 06er erlebt – einzig der 03 war konstant.
Wichtig für eine gute 3d Performance meines Rechners ist also folgendes:
XP AGP Treiber statt 2k (2.30, nicht 2.14)
AGP Aperture Size auf 128 MB (nicht 64)
AGP P2P Deep Fifo disabled (nicht auto oder enabled wie empfohlen)
Die Ergebnisse sind übrigens vom 03 ~7800 Punkte, vom 05er ~3000, 06er ~1000.
Man sieht, dass das keine Spitzenwerte sind, obwohl die CPU „ausreichend“ Leistung für die Grafikkarte bietet. Wenn ich nun bedenke, dass mein alter XP Prozessor auf meinem NF7-S im 05er Benchmark deutlich mehr Punkte bekam, dann muß man der AGP Performance nur eine mittelmäßige Leistung bezeugen.
IMO bleibt festzuhalten, dass das Board, zumindest für den Einsatz einer NVIDIA AGP Karte nicht das Gelbe vom Ei ist. Mit viel Tuning und Optimierungsarbeit hab ich nun ein System, das bisher halbwegs zügig arbeitet, aber von einem fast drei Jahre alten Sockel A System dennoch in den Schatten gestellt werden kann. Ein schaler Beigeschmack bleibt zumindest bei mir.
Zu den Ergebnissen aller Benchmarks (also zu den Tendenzen, ob sich eine Option positiv, negativ oder gar nicht auswirkt) sind übrigens Eure Erfahrungen erwünscht! Es würde mich sehr interessieren, ob ich der einzige Asrock User mit einer NVIDIA AGP Karte bin, der mit der Performance kämpft. Also postet!