Was ist ein Kunde noch wert?
Am 06.01.2009 habe bei dem Internetshop VV-Computer eine passiv gekühlte Gigabyte Radeon HD 4850 mit 1GB DDR3 gekauft.
Sie wurde mir am 07.01.2009 zugestellt. Diesen schnellen Versand kann man nur loben.
Nachdem ich die Karte technisch korrekt im System installiert hatte, den Rechner gestartet und eine 3D Anwendung (PC-Spiel GTA4) ausführte, begann die Karte klackende und fiepende Geräusche zu erzeugen, die ich als äußerst störend empfinde. Auch bei anderen Spielen erzeugte sie die Geräusche, der 2D Betrieb funktioniert lautlos.
Am nächsten Tag, dem 08.01.2009 telefonierte ich mit dem Shop, und mir wurde geraten, die Karte einzusenden damit der Fehler überprüft werden kann. Dies habe ich umgehend getan. Die Karte traft am 09.01.2009 um 12:05Uhr in dem Shop ein, nach telefonischer Rückfrage am frühen Abend wusste noch niemand davon.
Ich hatte ein Rücksendeschein beigefügt und vermerkt, dass ich falls eine Karte auf Lager sei, eine neue wünsche, ansonsten nehme ich mein 14tägiges Rückgaberecht in Anspruch und möchte mein Geld wieder haben. Die Karte weise durch die Geräusche einen Mangel auf, und sei nicht zufrieden mit der gelieferten Qualität.
Am Montag, den 12.01.2009, rief mich ein Mitarbeiter an, und erklärte, dass die Geräusche normal seien, sie tauchen bei anderen Karten genauso auf, da könne man nichts machen. Da die Karte allerdings bereits Gebrauchsspuren aufweise (Schraubenspuren am Slotblech) könne er mir nur den Kaufpreis abzüglich 10% Fernabsetzgesetzregelung zurück erstatten. Für mein aufgebrachtes Porto solle ich mich an die Buchhaltung wenden. Alternativ kann er mir die Karte wieder zuschicken. Er bat mir an, eine Karte aus dem Lager auf Geräusche zu prüfen. Ich nahm die Möglichkeit wahr, später rief zurück, und erklärte, sie weise die dieselben Geräusche auf.
Ich ließ mir die Karte zurück senden, da ich nichts unternehmen möchte, ohne etwas in der Hand zu haben. Als die Karte bei mir am 14.01.2009 wieder eintraf, war das Zubehör vollständig erhalten, der Originalkarton beschädigt und die Grafikkarte unverändert. Sie erzeugte dieselben Geräusche wie vor dem Versand. Ich rief darauf hin nochmals in dem Laden an, um zu klären, wer für die Abläufe verantwortlich sei.
Falls es nicht zu meiner Zufriedenheit verlaufen würde, solle ich mich per Brief an die Geschäftsleitung oder per Mail an die Buchhaltung wenden. Ebenso kann die Karte so nicht wieder verkauft werden, da müsse ich verstehen, dass 10% abgezogen werden müssen.
Ich denke nicht, dass ich dafür verantwortlich bin, ob dieser Laden die defekte Ware weiter verkaufen kann und finde es auch nicht berauschend, von solchen Methoden zu erfahren…
Also schrieb ich eine Mail an die Buchhaltung, dass ich so nicht zufrieden sei, das ich mein Geld wieder haben möchte, das der Karton beschädigt sei und das es mir nicht wichtig ist, ob sie defekte Ware verkaufen können. Ich setzte eine angemessene Frist, bis das Geld auf meinem Konto einzutreffen hat bzw. sich jemand zu den Geschehnissen äußern solle. Würde die Frist unverrichteter Dinge verstreichen, werde ich den Verbraucherschutz einschalten. Rechtliche Schritte behalte ich mir vor. Ich würde die Karte nach Zahlungseingang sofort absenden.
Es gab keine Antwort der Buchhaltung, stattdessen rief mich heute wieder der technische Mitarbeiter, der scheinbar benutze Ware verkaufe, und keine Zuständigkeit für Beschwerden habe, erneut an. Er sagte, es wäre nicht möglich, Geld aus dem Haus zu geben, ohne das eine Ware vorhanden sein. Die Geräusche der Karte seien kein Mangel. Wenn ich das Geld wieder haben möchte, müsse man 10% abziehen, weil sie schon Spuren habe. Ich wies darauf hin, dass ich das alles schön wüsste, was er wolle. Die Problematik, dass ich sehr unzufrieden sei, wurde scheinbar nicht erkannt. Er bat mir nach einige Zeit an, die Karte erneut zu prüfen, mir einen Frachtschein (o.ä.) zuschicken, mit dem ich die Karte erneut zurück schicken kann. Eventuell sei die „Benutzung“ der Karte nicht so schlimm, evtl. seien die Geräusche ja auch ein Mangel. Er könne sich, wenn die Karte nochmals da sei, mit seinen Kollegen beraten, ob es einer sei. Porto könne man generell nicht erstatten. Die restlichen Punkte meiner Mail wurden nicht bearbeitet.
Das ist der aktuelle Stand zum Händler.
Parallel habe ich Erkundigungen im offiziellen Gigabyte Forum eingezogen, dort gibt es User, deren Grafikkarten keine Geräusche erzeugen. Gigabyte selbst gab noch kein Statement ab.
In anderen Foren habe ich gelesen, dass die Spannungswandler der Grafikkarte möglicherweise die Geräuschquelle sein könnten.
Mein Rechtsberater wies mich daraufhin, dass ein Laden 100%tige Ware zu liefern habe. Dies sei hier, wegen der Geräusche, nicht der Fall. Das 14 tägige Rückgaberecht sei nicht verstrichen, zum Testen der Karte sei nun mal ein technisch korrekter Einbau von Nöten, bei dem eine Schraube verwendet wird.
Mir persönlich tut es um den Händler leid, weil er nun Umstände mit mir und wahrscheinlich dem Verbraucherschutz haben wird. Ich finde es schade, dass Gigabyte scheinbar keine Verantwortung für seine fehlerhaften Produkte übernimmt. Und es bedrückt mich, dass ich meine Zeit mit solchen unmöglichen Umständen vertun muss.