TheFrozen,
hier wie versprochen die Antwort.
Ich kenne deinen Wissensstand nicht, daher gehe ich überflüssigerweise gar nicht erst zu sehr in die Details.
Wenn du genaues wissen möchtest, musst du dich selbst informieren, oder gezielt fragen.
Das wichtigste ist der Zustand der Karosserie.
Der Zustand des Motors, des Fahrwerks ist zweitrangig.
Karosseriearbeiten sind das teuerste, und das zeitaufwändigste.
Auf einer guten Karosserie kannst du das Fahrzeug aufbauen.
Die Schwachstellen können dabei folgende sein:
Die Wagenheberaufnahmen vorne.
Das Auto vorne immer am Langsträger aufbocken, hinten würde ich die Tonnenlager hierfür nehmen.
Radläufte hinten, Rostloch im Kotflügel rechts unten, Rostbefall im kompletten Radhaus hinten rechts.
Rost Schiebedach, Rost am und um den Abschlepphacken hinten, Rost an der Spritzwand, durchgerostete Halter der Achsschenkel an der Hinterachse habe ich schon gesehen. Der Achsträger und die Achsschenkel sind natürlich aus Aluminum, das kann irgendwann auch rosten...
Es macht es keinen Sinn sich Punkte zu merken.
Es mag zwar den ein oder anderen typischen Rostpunkt geben, aber je nach Zustand des Fahrzeugs, rostet dieses überall mehr oder weniger.
Einzig sinnvoll ist es sich das Fahrzeug in Ruhe anzuschauen, und nach dem Kauf viel zu zerlegen, am besten das Auto ganz, um eine Bestandsaufnahme zu machen, sowie Reparaturen durchführen zu können.
Am Fahrwerk würde ich folgendes grundlegend erneuern, heißt komplett durch Neuteile austauschen.
Die Hinterachse wird über drei Punkte am Fahrzeug gehalten, einmal über die beiden Tonnenlager außen im Achsträger, sowie über das Gummilager im Differentialdeckel.
Oft sind die Tonnenlager verschlissen. Die Hinterachse lenkt dann in Kurven mit, bekommt vertikales Spiel, wird unruhig bei Beschleunigung, und so weiter.
Der Tausch der Tonnelager ist nicht einfach, da es schwer sein kann, diese aus dem Achsträger herauszubekommen.
Die Lager der Achsschenkel hingegen sind selten kaputt.
Die Stützlager müssen erneuert werden.
Dämpfer und Federn.
Sollte dein Modell einen Stabilisator an der Hinterachse besitzen, sind die Gummilager meist intakt.
Das Differential ölt oft am Deckel, dieser kann im eingebauten Zustand des Differentials ausgebaut werden, um ihn neu abzudichten.
Meiner Ansicht nach wichtig ist, das du dir vorher genauestens ein Bilde darüber machst, welche Fahrwerkslager du von anderen BMWs nehmen kannst, die stabiler sind, und somit A länger halten, und B das Fahrverhalten positiv beeinflussen.
Um dir ein Beispiel zu nennen:
Die originalen E30 Stützlager für die Hinterachse zu nehmen, kannst du welche des E46 Cabrios nehmen.
Das E46 Cabrio wiegt viel mehr, daher brauch es stärkere Lager.
Die passen in E30, und halten deutlich länger als die originalen.
Und so weiter...
Bei der Vorderachse würde ich die Querlenkerlager am Langsträger durch exentrische des E30 M3 tauschen.
Bedenke nur, das du die Spur neu einstellen musst.
Die restlichen Lager des Querlenker einzeln tauschen, oder gleich E30 M3 Aluminium Querlenker mitsamt neuen Lagern einbauen.
Federn und Dämpfer natürlich auch hier neu.
Die Bremsschläuche vorne erneuern, da sie durch die Lenkbewegung des Rads eher verschlissen sein werden, als die an der Hinterachse.
Das Lenkgetriebe ist oft undicht.
Ein gebrauchtes Lenkgetriebe würde ich auf keinen Fall in betracht ziehen.
Es gibt einen Dichtsatz von BMW, um das Lenkgetriebe neu abzudichten.
Noch besser ist es aber, gleich ein neues E36 oder Z3 Lenkgetriebe einzubauen.
Salopp ausgedückt, mit dem E30 Lenkgetriebe kurbelt man zuviel, die anderen beiden sind nahezu Plug and Play einbaubar.
Das Z3 Lenkgetriebe ist dabei noch etwas direkter als das des E36.
Die Domlager austauschen, oder auch nicht.
Hier habe ich schon keine Lust mehr weiter zu schreiben weil es kaum mehr sinnvoll ist, denn es ist die gleiche Situation wie mit der Karosserie.
Es kann alles oder auch nichts kaputt sein. Selber überprüfen.
Bei dem von dir ausgesuchten Modell 316i gibt es zwei verschiedene Motoren. Den M10 und den M40 Motor. Der M10 ist der ältere der beiden.
Kleine Geschichtsstunde: Der Motorblock des S14B23 (E30 M3 Serienmotor) basiert z.B. auf dem M10, genauso der damalige Formel 1 Motorblock von BMW, basierte auf den M10 Block. (1.5 Liter Reihenvierzylinder mit Turbolader, um die 1300PS).
Der M10 wurde im E30 von 9/87 bis 6/88 eingebaut.
Der M10 besitzt eine Steuerkette, der M40 läuft über Zahnriemen.
Der M40 wurde ab 1988 eingesetzt, und hat leider das Problem das die Nockenwelle einläuft.
Ist diese eingelaufen, reicht es nicht nur eine neue Nockenwelle einzubauen, du benötigst dann auch neue Schlepphebel und Hydros.
Das Ölrohr über der Nockenwelle zur Schmierung der Nocken, ist aufgrund schlechter Öle, langer Wechselintervalle... nicht mehr ganz frei, somit ist ausreichend Schmierung nicht mehr möglich.
Das Problem besteht häufig, daher nach Möglichkeit den M10 nehmen.
Der M40 besitzt unter dem Saugrohr viele Unterdruckschläuche.
Und zwei kurze Kraftstoffschlläuche, Vor und Rücklauf Verbindung zwischen der Einspritzventilleiste und den festen Kraftstoffleitungen des Autos, um die Schwingungen des Motors nicht auf die am Auto befestigen Kraftstoffleitungen zu übertragen.
Da die vielen Unterdruckschläuche und die Benzinschläuche dort nahe am Motor anliegen, und somit immer starken Temperaturschwankungen unterliegen, sind sie bei dem Alter beschädigt oder ganz kaputt.
Ich würde das Saugrohr abbauen, und alle durch neue austauschen.
Weitere Standardarbeiten wie zum Beispiel der Tausch der Wasserpumpe sollten eigentlich klar sein.
Die Motoren selbst sind langlebig.
Als Forum um dich in die Materie zu lesen empfehle ich das hier:
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