M54-Motor (ab 2003 - Anfang 2005):
Geschichte
Der M54-Motor ist vom M52-Motor abgeleitet. Der M52-Motor war einer der besten gebauten Motoren und ist widerrum vom M50-Motor abgeleitet. Der M50-Motor ist definitiv ein Motor, welchen man nicht zerstören kann. Der M50-Motor war im E36 eingebaut und dort schaffte er mehr als 500.000 km. Also mechanisch ist der Motor unzerstörbar! So viel mal zur Geschichte!
Einführung
Der M54-Motor hat 6 Zylinder in Reihe. Es ist ein Saugmotor ohne Aufladung (Turbolader, Kompressor). Der Motor hat eine Saugrohreinspritzung (keine Direkteinspritzung), somit entfallen erstmal die zwei Risikofaktoren Injektoren und Hochdruckpumpe. Diese Teile sind nicht verbaut, somit hat man nicht viele Teile, die einen Defekt auslösen können! Der Motor hat also normale Einspritzventile und eine Kraftstoffpumpe, die den Druck aus dem Tank zu den Ventilen befördert, ohne jegliche Hilfen. Der Motor wurde ab 2003 (Beginn Produktion) bis Anfang 2005 im E60 eingebaut. Der Motor hat eine Doppel-VANOS. VANOS ist ein System zur Nockenwellenverstellung. Hier wird die Nockenwelle mittels hydraulischen Eingriffen (die durch ein Magnetventil) gesteuert werden, verstellt. Undzwar kann man dadurch bessere Verbrauchswerte erzielen und auch das Drehmoment, sowie die Leistung steigt im unteren Drehzahlbereich, da die Nockenwelle früher oder später die Ventile schließt oder öffnet -> Ventilüberschneidung! Des Weiteren hat der Motor eine DISA = verstellbare Ansauganlage. Die Längen der Ansaugwege werden verändert und dies hat Vorteile in Bezug auf Drehmoment in den verschidenen Drehzahlbereichen! Dies geschieht elektrisch. Der Motor oder noch besser - das Triebwerk - bekam schon viele Auszeichnungen - läuft sehr ruhig und stabil, einfach tolles Laufgeräusch und außergewöhnliche Laufkultur!
Den M54-Motor gibt es im 520i mit 170 PS, 525i mit 192 PS und 530i mit 231 PS. Der Unterschied ist, dass der 520i 2,2 Liter hat, der 525i 2,5 Liter und der 530i hat 3,0 Liter Hubraum - sonst alles komplett gleich!
Auf was ist beim M54-Motor zu achten?
Bei diesem Motor gelten als allgemeine Schwachstellen folgende Teile:
Nockenwellen- oder Kurbelwellengeber
Magnetventile VANOS
VANOS-Ringe (zum Teil)
Falschluft
KGE
Ölverbrauch
Um dies etwas zu präzisieren, werde ich nun die einzelnen aufgezählten Sachen näher erläutern!
Mit Nockenwellen- oder Kurbelwellengeber sind die zwei Sensoren gemeint, die an einem Geberrad die Position der Nockenwelle und der Kurbelwelle auffassen und permanent die Werte an das Motorsteuergerät mitteilen. Diese Werte sind enorm wichtig für die VANOS-Steuerung und auch für die Einspritzung. Die Sensoren sagen der Motorsteuerung, wo sich die Nockenwelle und die Kurbelwelle befindet und somit kann das Steuergerät ausrechnen, wann es einspritzen soll. Wenn eines der beiden Sensoren defekt ist, dann geht das Auto plötzlich aus (z.b. beim Zufahren auf eine Ampel oder sonst wo) und es gibt Drehzahlschwankungen und der Motorenlauf ist gestört!
Magnetventile VANOS - das sind die Ventile, die von der Motorsteuerung angesteuert werden und somit die Nockenwelle hydraulisch verstellen mittels Öldruck. Diese können ausfallen, somit fällt das VANOS-System aus - dies hat das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte zu Folge - Fehlerspeicher auslesen!
VANOS-Ringe - das sind die Ringe, die das Ganze VANOS-System abdichten zur Außenwelt - hier kann es sein, dass diese Ringe verschlissen sind und somit getauscht werden müssen. Ist zwar eher beim M52-Motor (dem Vorgänger) der Fall, aber erwähnen will ich es trotzdem! Bei jedem VANOS-Problem (ob Magnetventile oder Ringe oder sonst was) - man merkt, dass das VANOS ausgefallen ist - der Verbrauch steigt etwas und auch die Leistung fehlt untenrum!
Falschluft in Bezug mit Kurbelgehäuseentlüftung - das ist ein großes Thema beim M54-Motor! Zunächst mal - was ist die KGE? Die KGE ist ein System, welches den Überdruck aus dem Kurbelgehäuse (wo sich die Kurbelwelle dreht) abzubauen. Der Überdruck entsteht, wenn bspw. durch die Kolbenringe der Druck aus dem Brennraum in das Kurbelgehäuse gelangt und somit dort der Drück unnötig verharrt. Nun hat man die KGE eingeführt, die mittels eines Druckregelventils geregelt wird. Schläuche führen vom Kurbelgehäuse zum Ventil und von dort in die Zylinderkopfhaube. Da auch Ölschlamm etc., vom Brennraum in das Kurbelgehäuse gelangen kann (Blow-By-Gase genannt), kann das Ganze durch die zähe "Flüssigkeit" oder das Gemisch verstopfen! Das hat dann zufolge, dass der Überdruck aus dem Kurbelgehäuse nicht abgebaut werden kann und somit der Wagen Drehzahlschwankungen bekommt oder aber einen Überdruck hat, und somit die Ventildeckeldichtung porös und undicht wird, da irgendwo der Druck abgebaut werden muss!
Noch ein Problem, was das angeht ist, dass hier die Schläuche (Entlüftungsschläuche genannt) porös werden können und dort Falschluft ziehen können! Falschluft ist jene Luft, die nicht durch den Luftmassenmesser "gemessen" wurde und somit das Gemisch nicht 1:14,7 beträgt (1 kg Kraftstoff, 14,7 kg Luft) und somit nicht in Ordnung ist - Wagen ruckelt, hat Drehzahlschwankungen und geht nicht richtig, wie es sollte! Unbedingt auf das achten.
Der M54-Motor ist bekannt für einen höheren Ölverbrauch. BMW schreibt, dass 1 Liter auf 2000 Kilometer normal sei - das ist bei dem Motor normal. Durch den Wechsel der KGE kann man dies etwas vorbeugen oder verbessern - sonst ist dies einfach normal - beim M52-Motor nicht so verbreitet, beim M54-Motor (im E60) leider schon - kann man nicht viel machen! Man muss dazu sagen, dass dies nicht jeder Motor hat, sondern es auch welche gibt, die 1 Liter auf 15.000 km verbrauchen! Es sei erwähnt, danke an den User, der mich daran erinnert hat!
Zusammenfassend: Beim M54-Motor ist auf Drehzahlschwankungen, Ventildeckeldichtung (Öl tritt aus), komische Geräusche, die die Laufruhe beeinflußen und Leistungsprobleme zu achten (vor allem im unteren Drehzahlbereich -> VANOS!).