Was mich an der ganzen Ökokacke und deren Vertretern abfuckt, sind weder die Haltung, dass wir was für die Umwelt tun müssten oder dass man kleine behinderte Mädchen PR wirksam als Gallionsfigur vorsichherschiebt.
Was mich abfuckt, ist die Inkonsequenz und Doppelmoral, die diese selbsterannten Weltverbesserer an den Tag legen.
Wow, das kleine Mädchen fährt mit PR Daddy CO2 neutral mitm Segelboot über den großen Teich, aber die Crew für die Rückführung des Kahns fliegt rüber, die jetzige Besatzung fliegt ebenfalls von NY nach EU zurück. Da hat man ja mal richtig was für die Umwelt getan!
Genau wie der deutsche Michel brav seinen Diesel unter Wert verkloppt, am besten nach Polen, wo der Wagen am anderen Flussufer fröhlich weiterfährt. Weil CO2 und Feinstaub scheinbar brav an Landesgrenzen halt machen. Hauptsache was für die Umwelt getan.
Hauptsache alle schreien nach Elektroautos, dass aber der Strom aus Kohlekraft kommen wird, weils die Energiewende nicht bringt und dass in Afrika kleine Kinder die Erde aufwühlen, um die seltenen Erden für die Akkus zu Tage zu fördern...hauptsache was für die Umwelt getan.
Oder wie der Hipster von Welt statt Fleisch nur noch Avocados frisst. Dass aber in Südamerika für die Riesenplantagen Flüsse umgelenkt und Grundwasser abgepumpt wird, sodass Regenwälder und hiesige Landwirtschaft drumrum zu Grunde gehen, um die steigende Nachfrage aus EU decken zu können... hauptsache was für die Umwelt getan.
Dieses ganze Ökogewäsch ist oft eben nicht im gesamten, globalen Kontext gedacht und ich hab den Eindruck, dass so mancher "Aktivist" entweder nicht weiter denken kann, wie eine Kuh scheißt, oder dass man Aktivist ist, um des Aktivist seins willen.
Es gibt einfach keine allumfassenden Lösungsideen, die die Probleme allumfassend lösen können. Was nützt es mir, wenn ich hier brav den Müll trenne und in China sind die Flüsse blau vom Färbemittel der Jeanshosen für den Westen?
Um den Kreis zum Auto zu schließen, so bin ich selbst auf ein Auto angewiesen, wer ländlich wohnt, wird wissen, wie schwierig es sein kann, möglichst klimafreundlich zur Arbeit in die 20-50km entfernte Stadt zu kommen. Die Politik, die mir Umweltbewusstsein auferziehen will, hat doch selbst jahrelang dafür gesorgt, dass die Situation so ist, wie sie ist. Schlechte Anbindung an den ÖPNV, hier noch schlechter als der Breitbandausbau, und jahrelanges hofieren der Automobillobby.
Ich fahre einen 97 PS 2005er Corolla, der mit rund 185k nächstes Jahr stramm auf die 200k km Laufleistung zugeht. Braucht wenig (5,5-7l Sprit/100km), kostet wenig. Und ich wage zu behaupten, dass die Ökobilanz dieses Autos deutlich besser aussieht, als die eines Teslas.
Ich schaue jetzt schon, was an Automobilen in Frage kommt, wenn sich jenseits der 200k km Ärger oder Altersschwäche bemerkbar machen sollte. Das wird schon echt schwierig, wenn man eigene Ansprüche und Ökobewusstsein übereinander kriegen will.
Und ich hab keinen Bock, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich einen Focus ST oder I30N probefahre und in die Auswahl eventueller Nachfolger nehme, nur weil alle auf den Sündenbock Straßenverkehr einprügeln.