[Sammelthread] Corona Diskussion

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Für weitere Antworten geschlossen.
Im Moment bekomm ich jedes Mal, wenn ich den TV anmache, das Kotzen... #danke #wirgegencorona
Was haben wir uns alle lieb und jeder insziniert sich als Danke-Clown auf Facebook oder mit Werbespots...Promis geben uneigennützig Konzerte
Auch geil sind die, die für Ausgangssperre und #bleibzuhause promoten und jetzt geht das ne knappe Woche und die merken "doch nicht so geil, wann gehts wieder normal weiter"

Meine fresse das ist ne fucking Pandemie und kein Instagram-Event, das ist so eklig.


In diesem Sinne
#würg
 
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Ich find's immer wieder bemerkenswert wie maximal Menschen im Weg stehen können.
Eben beim Bäcker:
Ein Paar kommt eng umschlungen zum Bäcker.
Vor dem Bäcker wird auf 1,5m separiert.
Im Bäcker natürlich auch, aber so perfekt dass sonst keiner in den Laden passt (der Laden hat auf dem Boden die Bedienungsplätze markiert, insgesamt 4).
Harter faceplam
 
Ich stelle fest, dass diverse User die eindeutige moderative Anweisung ignorieren und der Thread zum sachlichen Meinungs- und Informationsaustausch bzgl Corona munter weiter für Kleinkriege und stumpfes Beleidigen missbraucht wird. Die aktuellen Zeiten erfordern harte Maßnahmen und keine halbherzigen Kompromisse oder Wischi-Waschi-Entscheidungen. Von daher gibt es sieben Tage Threadsperre für @Daunti und @IronAge - @BF2-Gamer @Winchester73 @Biolante und alle anderen negativ auffallenden Threadteilnehmer werden sich der harten Quarantäne-Maßnahme beim nächsten verbalen Durchfall unmittelbar anschließen. Nutzen (wie in der Vergangenheit leider bereits geschehen) für diesen Thread gesperrte User andere Themen wie beispielsweise den Kekser, um öffentlich Stunk zu machen, erfolgt eine temporäre oder dauerhafte Sperre für das gesamte Forum.
 
Und die Politik redet schon von Lockerungen, das macht einen nur noch fassungslos...
 

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@Roach13
So einfach sehe ich das nicht mit einfach ignorieren. Sicher ist das eine Möglichkeit für einen Persönlich. Aber zumindest anfänglich möchte ich schon mit fundierten Argumenten aufzeigen das sie Falsch liegen während die ganze Welt etwas anderes als solche Leute sagt und dahinter auch echtes Wissen steht. Wenn auch nur einer Rafft, was für teilweise Gefährliche Sachen die so rum erzählen, ist schon viel geholfen.
Gerade bei der aktuellen Situation kommt dann noch hinzu, das dies dann Menschen sind, welche die Krankheit weiter verteilen.

Das blöde ist halt, wenn man nichts sagt, fühlen die sich im Recht und Missionieren ja schon fröhlich weiter. Oder andere glauben das gar noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Gorsi

Ja, das ist ein Dilemma. Nur ist es halt so, das Mancher vielleicht gar nicht an Fakten interessiert ist, sondern nur daran, Unfrieden oder Streit zu sähen oder gar durch sein Verhalten dafür zu sorgen, dass der Thread geschlossen wird.
 
Auf jeden Fall. Will aber auch keinen in eine Schublade stecken und versuche es deshalb eben. Wenn es dann nicht klappt, kann ich mir jedenfalls nichts vorwerfen und Maßnahmen wie Ignorieren anwenden.

Dank Xenforo ist es nun glaube auch möglich, einzelne User aus einzelnen Threads aus zu schließen. Das ging bei der alten Forensoftware meines Wissens nach nicht. Hilft also den Thread offen zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was die dann glauben oder denken, geht mir persönlich am arsch vorbei. Mehr kann ich dazu ned sagen. Bevor es stunk gibt, einfach links liegen lassen, weil bei vielen Leuten auch fundierte Fakten keinen Zweck haben. Von daher...
 
@plutoniumsulfat
Da stehen sicher nicht nur 5 Einfkaufswagen. Meistens stehen die auch draußen samt Sonneneinstrahlung. UV Strahlung tut den Viren auch nicht so gut.

Also darf ich nur bei gutem Wetter einkaufen gehen? ;)

Wollte nur mal auf den zusätzlichen Übertragungsweg hinaus.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich find's immer wieder bemerkenswert wie maximal Menschen im Weg stehen können.
Eben beim Bäcker:
Ein Paar kommt eng umschlungen zum Bäcker.
Vor dem Bäcker wird auf 1,5m separiert.
Im Bäcker natürlich auch, aber so perfekt dass sonst keiner in den Laden passt (der Laden hat auf dem Boden die Bedienungsplätze markiert, insgesamt 4).
Harter faceplam
Kenne ich hier auch, vornehmlich aus dem Supermarkt. Da steht man dann so im Mittelgang, dass man diesen und 4 Nebengänge blockiert. Selbst auf Nachfrage kommen dann leider nur dumme Sprüche wie "so ernst ist das schon nicht". Natürlich meist von Ü60ern :fresse:
 
Was haben wir uns alle lieb und jeder insziniert sich als Danke-Clown auf Facebook oder mit Werbespots...Promis geben uneigennützig Konzerte
Tja - Wenn die (deutschen) X, Y, Z Promis grad kein Geld mit irgendwelchen Dreharbeiten zu "Holt mich hier raus, ich bin ein Star" Inselgedöns verdienen, muss man sich irgendwie zeigen, damit man nicht in Vergessenheit gerät...
Im Moment bekomm ich jedes Mal, wenn ich den TV anmache, das Kotzen... #danke #wirgegencorona
Auch geil sind die, die für Ausgangssperre und #bleibzuhause promoten und jetzt geht das ne knappe Woche und die merken "doch nicht so geil, wann gehts wieder normal weiter"
Das ist das geilste sowieso. Ich schaue kein TV/höre kein Radio (Nicht einmal TV ans Kabel angeschlossen). Aber natürlich kriegt man das auch so irgendwie mit, notfalls beim Besuch von Mama. Alle jetzt ganz ganz dolle "Danke Krankenschwestern, Feuerwehr", die im Krankenhaus bzw. Pflege müssen mehr verdienen usw.
Ich gebe 2 Stunden, nach dem Corona beruhigt ist, dann ist das alles wieder vergessen. Vergessen, dass man gerechtere Löhne für die Berufe verlangt hat. Da werden dann wieder beim Pöbeln vor Disko Beamten (Polizei) beleidigt, Rettungseinsätze behindert (Rettungsgasse; Sanitäter angespuckt/geschlagen in Stadt) usw.

Wie die Leute ticken habe ich gestern auch beim Einkaufen gesehen. Einweghandschuhe verwendet um sich zu schützen, die verkeimte scheiße aber nicht in die Mülltone direkt am Häuschen von den Einkaufswägen eingeworfen, sondern in den Korb geworfen und liegen gelassen:
IMG-20200328-WA0024.jpeg

Aber vor 1-2 Wochen erzählen, dass ich schlimm bin, weil ich in meinem geschlossenen Auto eine Runde drehe, um den Kopf von daheim frei zu kriegen...
 
Die möchtergern Sicherheitsabstände in den Supermärkten sind für den Arsch

Gestern hat ein Opi die Milchtheke ungelogen mehr als 5 Minuten blockiert. Ich bin 2 Runden gegangen und er stand immernoch da aber auch jüngere Menschen quetschen sich an dir vorbei also du kannst dich in den Supermärkten nicht schützen außer bei manchen an der Kasse

Beste war bei REWE.. Überall Sicherheitsabstand aber die haben die Kassen so aufgebaut, dass wenn man seine Sachen aufs Band legt an der Nachbarkasse zum nächsten Kunden nur noch ca, 1 m Abstand hat und das face to face.. Also die haben 2 Förderbänder direkt nebeneinander aufgebaut

Ich werde am Montag mal Ordnungsamt verständigen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal ein wenig Erklärt was es mit dem nicht Zahlen von Verträgen und co auf sich hat. Also Aussetzen der Miete oder Stromkosten, etc. Was die Bundesregierung beschlossen hat.


@FB07 Rede doch lieber erst einmal mit dem Marktinhaber bevor du Ihm das Amt auf den Hals hetzt. Wenn der sich nicht Einsichtig zeigt, kannst du immer noch zum Ordnungsamt gehen. :)
 
:rolleyes:

Bei solchen Posts kann man sich förmlich vorstellen wie manche Menschen im Rentenalter Ihre Zeit verbringen.

Auch Supermärkte müssen schauen wie sie mit der ungewohnten Situation klar kommen. Wenn Dich die Situation dort stört, dann kauf doch woanders ein.

Wenn du die Rotze vom nächsten Kunden in der Fresse haben willst ist ja alles ok

Es waren genug Kassen da, die nicht besetzt waren also hätte man das auch anders regeln können anstatt 2 Kassen nebeneinander zu öffnen

Brauchst garnicht mit so dummen Sprüchen anzukommen
 
Brauchst garnicht mit so dummen Sprüchen anzukommen

Offenbar schon. Stell Dir vor, all die Menschen die da so unterwegs sind genauso wie Du "ICH" fokussiert. Eine simple Alternative habe ich ja genannt. Wenn Dir die Einkaufssituation dort nicht passt oder Dir das persönliche Risiko zu groß ist, dann kauf woanders ein. Alterantiv kannst Du ja den Dialog mit der Martführung suchen (wie es Gorsi vorgeschlagen hat) und Verbesserungsvorschläge machen. Aber Surprise, Surprise, Menschen im Einzelhandel sind keine Exekutive und auch nicht legitimiert, die Nicht-Einhaltung des empfohlenen Abstand zu anderen Personen durchzusetzen.
 
Wenn du die Rotze vom nächsten Kunden in der Fresse haben willst ist ja alles ok

Es waren genug Kassen da, die nicht besetzt waren also hätte man das auch anders regeln können anstatt 2 Kassen nebeneinander zu öffnen

Brauchst garnicht mit so dummen Sprüchen anzukommen
Wie schon geschrieben: Dann geh woanders einkaufen, wenn du so Angst hast...
 
Jetzt stell dir mal vor, wir würden keine weiteren Maßnahmen unternehmen, außer Kranke in das Krankenhaus zu bringen. Wenn wir auch nur davon ausgehen das die hälfte der deutschen Bevölkerung daran erkrankt und die noch niedrig gegriffene Mortalitätsrate von ca. 1% ansetzen. Dann sind wir bei ~400.000 Toten.
Dazu kommt die höhere Infektionsrate als bei Grippe. Ergo wären die Krankenhäuser ganz schnell überlastet und die Zahl würde steigen. Wenn die Krankenhäuser überlastet sind, können die auch keine anderen Fälle mehr bearbeiten. Autounfall passiert. Patient wäre mit Notfallop zu retten. Kannst du vergessen. Blinddarmentzündung? Wird höchst Wahrscheinlich sterben, obwohl nur ein Routineeingriff nötig gewesen wäre. Noch ein Grippe kranker? Kann einfach nicht behandelt werden... etc.

Was war jetzt noch mal schlimmer?

Weil man Grippe nicht ernster nimmt, ist es garantiert kein Argument Corona genauso wenig zu beachten... frage mich immer wie man auf solch stumpfsinnige Argumente kommt. :rolleyes:
Die Frage zu stellen, warum man nicht bei einer schweren Grippewelle ähnliche Maßnahmen ergreift, bleibt dennoch berechtigt. Weil ja nicht nur Grippeviren im Umlauf sind sondern eben auch andere. Auch Sars Viren sind in der Zeit im Umlauf. Zudem bietet auch eine Grippeschutzinfung keinen 100% Schutz. Es kommt nämlich darauf an, welche Grippeviren im Umlauf sind und ob das RKI dann den richtigen Impfstoff ausgewählt hat. Es werden nur die Stämme ausgewählt, die in der kommenden Grippesaison am wahrscheinlichsten auftreten. Hier hat man aber in der Vergangenheit schon häufiger daneben gelegen.
in der Grippesaison 2017/2018 lag man eben so sehr daneben. Dabei hatte man noch glück im Unglück, denn in der 4fach Impfung die nur Menschen mit bestimmten medizinischen Indikationen kostenlos erhalten, war dann doch der richtige Impfstoff enthalten. Man darf auch nicht vergessen, dass die Grippesaison von der dann die Zahlen vorliegen sich nicht über ein ganzes Jahr erstreckt sondern von Anfang Oktober bis Mitte Mai des Folgejahres (siehe hier https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Influenza/FAQ26.html).
Und es stellt sich durchaus die Frage, warum man seit Jahren nicht handelt. Die Zustände bei uns im Krankenhaus waren 2018 ziemlich dramatisch. Patienten lagen in ihren Betten auf den Gängen, weil alle Zimmer voll belegt waren. Bei den Hausärzten hat man nur noch Notfalltermine bekommen. Ärzte wurden aus dem Urlaub geholt usw. Das hat weder die Politik noch die Medien interessiert. Aber das Schlimme ist, man wusste ja, dass dies jeder Zeit wieder auftreten kann, dass Kapazitäten eng werden. Gehandelt wurde aber nicht.
Du hast zwar recht, dass man weitere schwere Verläufe von Influenza nicht gerbauchen kann. Aber da stellen sich mir weitere Fragen. Warum hat man nun nicht alles unternommen, dass sich die Menschen im Februar gegen Influenza impfen lassen. Gerade in den Alten- und Pflegeheimen hätte dies statt finden müssen. Ebenso wie eine Pneumokokkenschutzimpfung, die meistens mit der Influenza parallel verabreicht wird. Das schützt zwar nicht gegen eine virale Lungenentzündung aber oftmals ergibt sich bei schweren viralen Infektion noch eine zusätzliche bakterielle Infektion, gerade in Krankenhäusern. Sicher die Kapazitäten bei den Ärzten hätten dafür kaum ausgereicht zumal auch diese die Quantität ihrer Versorgung reduziert hatten. Aber man hätte ja auch die freigewordenen Kapazitäten in den Krankenhäusern nutzen können. Viele sind zurzeit ja völlig unterbelegt. Bei uns steht die Psychiatrie fast völlig leer, die Chirirgie ebenso. Das hätte man durchaus gut stemmen können. Ein einfacher Aufruf in den lokalen Medien hätte bereits ausgereicht.
Jeder argumentiert, besonders die alten Menschen müssten geschützt werden. Deren Versorgung zu hause oder auch in Pflegeheimen ist zurzeit aber wesentlich schlechter.
- so ziemlich alle teilstationären einrichtungen (wie Tagesstätten für Menschen mit Behinderung oder auch alten Tagesstätten (nennt sich meist Tagespflege) haben sehr früh geschlossen. Die Tagespflege für ältere Menschen wird aber nicht nur von Bewohnern der Pflegeheime besucht sondern auch von Menschen die noch zu hause leben. Diese bleiben nun zu Hause, zum Teil auch völlig isoliert, weil es keine Angehörigen gibt oder weil der abgebrochen ist oder weil die Angehörigen weiter wegwohnen

- Pflegedienste haben ihre Leistungen deutlich eingeschränkt. Zum einen weil sie ihren Dienst umstrukturiert haben, und Personal zu hause bleibt um infektionsbedingte Ausfälle zu kompensieren, oder weil deren Personaldecke ohnehin schon sehr ausgedünnt ist. Das liegt aber daran, dass dort ein enormer Konkurrenzkampf herrscht. Die großen Pflegedienste von AWO und Diakonie, Caritas usw sind enorm in Schieflage geraten, weil sie entweder nach TVÖD zahlen oder in Anlehnung. Die vielen kleinen privaten Anbieter tun das aber nicht. Die Pflegesätze sind aber mittlerweile so gering bzw. berücksichtigen die Lohnsteigerungen nicht, dass es dort zu einem Problem geworden ist. Siehe hier: https://www.neuepresse.de/Nachricht...drohen-mit-Ausstieg-aus-ambulanter-Versorgung. Noch schwieriger wird es wenn von den Pflegediensten Personal zwangsrekrutiert wird, falls es in den Krankenhäusern eng wird. Das führt aber auch dazu, dass niemand Professionelles mehr die Vorerkrankungen richtig im Blick haben kann. Je länger das andauert, desto problematischer wird es.

- viele Pflegeheime lassen im Zuge von Corona ebenfalls ein Teil des Personals zu hause um noch einen Puffer zu haben, ähnlich wie die Pflegedienste. Dort war man aber vorher schon am Limit. Zudem kommen ja auch keine angehörigen mehr, die vorher ja auch einiges abgenommen haben. Als mein Schwiegervater mal zur Kurzzeitpflege war, bin ich auch mit ihm zur Toilette gegangen, habe ihm beim Essen geholfen oder auch mal beim Duschen.Als angehöriger, ist man dann auch mal mit demenigen nach draußen gegangen. Das tun andere Angehörige auch und entlastet das Personal auch im Alltag. Man kann jetzt nicht davon ausgehen, dass hier noch richtig versorgt und gepflegt werden kann. Wahrscheinlich reicht es kaum noch für "satt und sauber".

Das alles soll einfach aufzeigen, dass der pure Aktionismus und die Beschränkung der Perspektive auf Corona dazu führt, dass die Situation derer für die wir Solidarität zeigen sollen schlechter ist wie je zuvor. Und sie wird zunehmend schlechter je länger wir so weitermachen. Wie sich das auf die Menschen auswirkt, dir meine Kollegen und ich begleiten, habe ich bereits ausführlich geschildert. Und die Frage ob es Menschenleben nicht wegen Corona sondern aufgrund der durch die Maßnahmen verursachten dramatischen Versorgungslage für die Schwächsten der der Gesellschaft (alte Menschen, menschen mit Behinderung, arme Menschen, Kinder die in Problemfamilien leben usw) kosten wird, stellt sich nicht. Denn die wird es geben, die Frage ist wieviele es sein werden. Und auch hier ist klar je länger desto mehr werden es sein. Je länger es andauert, desto mehr medizinische Notfälle entstehen daraus und desto mehr wird es dann auch medizinische Kapazitäten binden.

Auf die wirtschaftlichen Folgen bin ich auch mehr wie einmal eingegangen. Die Folgen werden auch hier dramatisch sein. Und sie sind dramatischer je länger die Maßnahmen aufrecht gehalten werden. Das soll jetzt nicht kapitalistisch klingen, Menschenleben gehen für mich immer vor. Aber es ist auch Fakt, dass die wirtschaft unsere Lebensgrundlage ist. Arbeitsplätze und ein gutes Einkommen sorgen dafür, dass unsere Gesundheitssystem funktioniert, dass Renten bezahlt werden können, dass Erwerbslose zumindest eine Grundversorgung zu ermöglichen. Schon jetzt kosten die Maßnahmen Unsummen. Die Staatsverschuldung ist immens. Gleichzeitig werden aber auch die Staatsausgaben steigen nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig. Denn die Arbeitslosigkeit wird steigen, umso höher desto größer der wirtschaftliche Schaden sein wird. Wohin die Reiese gehen wird, zeigt ja schon der Streit b man die Grundrente nun 2021 einführen soll oder nicht, oder dass die Rentenkommission wichtige Entscheidungen auf 2025 verschoben hat.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/grundrente-coronavirus-hubertus-heil-100.html



Das zeigt alles, dass die Armut steigen wird. Und ich hatte aber auch darauf hingewiesen, dass Armut die durchschnittliche Lebenserwartung erheblich senkt.
Mit Blick auf Erwachsene (18+ Jahre) weisen die aktuellen Zahlen auf große soziale Unterschiede in der Lebenserwartung (11 Jahre bei Männern und 8 Jahre bei Frauen beim Vergleich von Personen mit niedrigem und hohem Einkommen) sowie ein 2- bis 3-fach erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten (u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes) sowie Risikofaktoren (u.a. Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel) in sozial benachteiligten Gruppen hin. Zur Entwicklung dieser Unterschiede lässt sich sagen:
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Gesun...t/A/Armut/Presse-Statement_Kongress_2018.html

Zu dem Thema habe ich hier noch viele Publikationen, allerdings in Papierform. Mit dem Thema beschäftige ich mich schon sehr lang, da insbesondere Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung besonders betroffen sind. Daraus ergibt sich aber, dass Armut nicht nur zu sinkenden Beiträgen im Gesundheitssystem führen sondern zeitgleich zu höheren Ausgaben. Das heißt es wird dort Einsparungen geben müssen. Ich denke höhere Gehälter für das Pflegepersonal wird man sich eher nicht mehr leisten oder man tut es setzt dann aber verstärkt auf unausgeildetes Personal ähnlich wie Italien. Dann kann es sich als ein Pyrrhussieg heraustellen. Dann ist das Gesundheitssystem so stark belastet, dass man es letztendlich wie in Italien zu tode sparen muss. Das würde nicht nur die Sterblichkeit erhöhen sondern hätte zur Folge, dass wir auf solche Situationen wie jetzt nicht mehr adäquat reagieren können, ähnlich wie jetzt Italien

Zusammenfassend stelle ich hier noch einmal die Frage wie lang kann man sich das noch leisten. Man muss sich nun einfach auch die Frage stellen, ab welchem zeitpunkt man eine Triage riskieren oder in Kauf nehmen muss um Schlimmeres zu verhindern. Das ist grausam und unmenschlich, aber eine Triage ist nach jeder Naturkatastrophe und in jedem Krieg notwendig. Um meine Argumentation noch einmal zu verdeutlichen sollte man sich einmal anschauen, welche Opfer nach einer Epedemie oder nach einem Krieg entstanden sind. Bei der Pest hatte dies zur Folge, dass erst im 15. Jahrhundert die Bevölkerungszahlen nicht mehr rückläufig waren. Das lag vor allem daran, dass die Ordnung völlig zusammengebrochen ist. Felder brach lagen, weil die Bauern gestorben waren und es keine Regelung gab wer sie denn nun wieder bestellte. Die Wirtschaftsgrundlage und Wahrenketten waren schlicht zusammen gebrochen. Die hungersnöte danach waren nicht weniger grausam. Oder hat sich denn schon einmal irgendjemand mit der Sterblichkeit in Deutschland direkt nach dem 2. Weltkrieg befasst, als die Versorgung von kranken menschen völlig unzureichend war, Lebensmittel knapp waren. Das Bild der Trümmerfrauen ist bei vielen romantisch verklärt. Das waren harte Zeiten für die Menschen.

Für mich zeigt die Situation aber auch, wie tief die Spaltung Europas wirklich ist. Es gab keine ausreichenden Pläne wie man Ressourcen bündeln kann. Jeder hat für sich Maßnahmen getroffen ohne Rücksicht. Jetzt fängt man zwar an, auch Italien zu unterstützen, aber das hat eher Symbolcharakter und ist viel zu spät. Auch da hätte man durch besonnenes und solidarisches Handeln viel Leid verhindern können. Ob man danach wieder zu einander findet, wage ich zu bezweifeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es zeigt eher, dass das aktuelle Wirtschaftssystem nicht auf Pausen ausgelegt ist. Warum sind die meisten Menschen denn schlecht versorgt? Könnte es etwa daran liegen, dass es eine Zwei-Klassen-Medizin gibt? Dass sich Besserverdienende überall rausnehmen und ihr eigenes Ding machen? Vor 20 Jahren wurden die Renten drastisch abgesenkt. Wer hat's beschlossen? Das waren ausschließlich Menschen, die diese Rente nie erhalten werden.
 
In Italien ist die Überlebenschance der Infizierten stand heute 51 % wenn man sich die Zahlen anguckt

Lasst uns Corona weiter verharmlosen
Das berüchsichtigt aber nicht die Dunkelziffer der Infizierten oder von denen die genesen sind, aber deren Infektion auch nie erfasst wurde. Und das finde ich das Gefährliche an den Zahlen. Und mir stellt sich die Frage, warum die geschätzte Dunkelziffer nicht mit angegeben wird. Man kann ja erst einmal konservativ schätzen. Aber das gehört für mich ebenso dazu. Das ist auch eine ganz wesentliche Kritik an die Medien, aber auch an das RKI. So werden zusätzlich Ängste geschürt und zementiert.
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Es zeigt eher, dass das aktuelle Wirtschaftssystem nicht auf Pausen ausgelegt ist. Warum sind die meisten Menschen denn schlecht versorgt? Könnte es etwa daran liegen, dass es eine Zwei-Klassen-Medizin gibt? Dass sich Besserverdienende überall rausnehmen und ihr eigenes Ding machen? Vor 20 Jahren wurden die Renten drastisch abgesenkt. Wer hat's beschlossen? Das waren ausschließlich Menschen, die diese Rente nie erhalten werden.
Das wird nach Corona aber nicht besser, eher schlimmer. Was übrigens kurios ist, obwohl ich wirklich zu einer Risikogruppe gehöre, hat bei mir erst 2018 die Krankenkasse die 4fach Impfung bezahlt. vorher durfte ich sie immer schön selbst zahlen.

Bei unserem Edeka, haben sie nun auch jemanden abgestellt, der die Einkaufswagen desinfiziert und die Menschen vor dem Betreten noch einmal darauf hinweist, wie sie sich zu verhalten haben. Obwohl er wirklich nett und freundlich ist, muss der sich so einiges anhören. Er tat mir dann echt leid. Nach dem Einkauf habe ich ihm dann aber 10 € gegeben. Er macht das sicher auch nur für einen Hungerlohn.
 
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@jelais99
Tldr:
Man wird wohl kaum jemanden finden, der nicht sagt das unser Gesundheitssystem in den letzten Jahrzehnten kaputt gespart wird. Das die Grippe nicht genauso beachtenswert ist. Doch vergleiche, welche Corona, oder die Grippe verharmlosen (das ist nicht in meinem Sinn, auch wenn es sich mal anders an hört) führen nicht zu einem guten Ergebnis. Es muss klar gegen beide Krankheiten viel getan werden und hoffentlich ist das jetzt auch eine Lehre für die Politik und andere Entscheidungsträger.
Und Wirtschaftlich darf auch nichts übereilt passieren. Deutschland an sich ist mit am besten auf gestellt durch verschiedene Faktoren. Das heißt nicht, das es leicht wird. Aber wir haben einige Dinge welche einiges abfedern können, ohne das wir zu einem dritte Welt land werden.

Die Frage zu stellen, warum man nicht bei einer schweren Grippewelle ähnliche Maßnahmen ergreift, bleibt dennoch berechtigt.
Darum ging es mir nicht, sondern wenn man sagt "ach, bei Grippe macht man auch keinen solchen Hickhack". Also genau umgedreht. ;)

Die Probleme beim Impfstoff sind natürlich doof. Stehen aber derzeit in keinem Vergleich zu Corona. Bei der Grippen haben viele eine gewisse Grundimmunitä und auch eine Herdenimmunität. Beides existiert bei COV-2 einfach noch nicht in nennenswerten Umfang. Zudem weis man in etwa wann wieder Grippesaison ist, hat reichlich Erfahrung in der Behandlung.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Grippesaison von der dann die Zahlen vorliegen sich nicht über ein ganzes Jahr erstreckt sondern von Anfang Oktober bis Mitte Mai des Folgejahres
Zumindest das was ich bisher gehört habe, ist es bei COV-2 nicht groß anders. Genau sagen kann man das wohl noch nicht. Aber die Viren haben im Sommer die gleichen Probleme wie die Influenza Viren. Unter anderem hilft den Menschen die Beschäftigung draußen. Und die Sonne tut ihr übriges bei der Desinfizierung.
Das immer wieder genannte Problem ist die Ansteckungsgefahr, welche bei Corona einfach größer ist. Wie hätten ja ansonsten jetzt nicht diese extremen Probleme mit dem überlasteten Gesundheitssystemen in ganzen Gebieten und nicht nur einzelnen Krankenhäusern.

Du hast zwar recht, dass man weitere schwere Verläufe von Influenza nicht gerbauchen kann. Aber da stellen sich mir weitere Fragen. Warum hat man nun nicht alles unternommen, dass sich die Menschen im Februar gegen Influenza impfen lassen. Gerade in den Alten- und Pflegeheimen hätte dies statt finden müssen. Ebenso wie eine Pneumokokkenschutzimpfung, die meistens mit der Influenza parallel verabreicht wird. Das schützt zwar nicht gegen eine virale Lungenentzündung aber oftmals ergibt sich bei schweren viralen Infektion noch eine zusätzliche bakterielle Infektion, gerade in Krankenhäusern. Sicher die Kapazitäten bei den Ärzten hätten dafür kaum ausgereicht zumal auch diese die Quantität ihrer Versorgung reduziert hatten. Aber man hätte ja auch die freigewordenen Kapazitäten in den Krankenhäusern nutzen können. Viele sind zurzeit ja völlig unterbelegt. Bei uns steht die Psychiatrie fast völlig leer, die Chirirgie ebenso. Das hätte man durchaus gut stemmen können.
Hätte, könnte, würde. Hätt der Hund nicht in den Walt geschissen, hätt er den Hassen gekriecht. :p
Klar hätte man das alles tun können. Ganz ohne Frage und sicher wird das auch kaum jemand bestreiten. Genauso wie das unser Gesundheitssystem zwar aktuell noch stabil ist, aber lange recht ungefördert dahin siechte. Aber genau aus diesen Gründen sollte man Corona eben auch ernst nehmen. Wie auch die Grippe an sich sowieso.

Das alles soll einfach aufzeigen, dass der pure Aktionismus und die Beschränkung der Perspektive auf Corona dazu führt, dass die Situation derer für die wir Solidarität zeigen sollen schlechter ist wie je zuvor. Und sie wird zunehmend schlechter je länger wir so weitermachen. Wie sich das auf die Menschen auswirkt, dir meine Kollegen und ich begleiten, habe ich bereits ausführlich geschildert. Und die Frage ob es Menschenleben nicht wegen Corona sondern aufgrund der durch die Maßnahmen verursachten dramatischen Versorgungslage für die Schwächsten der der Gesellschaft (alte Menschen, menschen mit Behinderung, arme Menschen, Kinder die in Problemfamilien leben usw) kosten wird, stellt sich nicht. Denn die wird es geben, die Frage ist wieviele es sein werden. Und auch hier ist klar je länger desto mehr werden es sein. Je länger es andauert, desto mehr medizinische Notfälle entstehen daraus und desto mehr wird es dann auch medizinische Kapazitäten binden.
Auch hier stimme ich dir klar zu, das die Situation vor Corona und jetzt erst recht, nicht feierlich ist. So scheiße es sicherlich ist für die Patienten, doch dies ist eine Ausnahmesituation. Kann man sagen was man will. Alle Zahlen sprechen dafür. Von jetzt auf gleich zu verlangen, das alles richtig gemacht wird, geht einfach nicht. Das hat man bei den Bestattungsinstituten gesehen, welche auch nicht auf die Liste kamen um wie Krankenhäuser, Ärzte und co priorität zu bekommen wenn es um Handschuhe, Desinfetionsmittel und co geht. Dabei sind die genauso Essentiell.

Es bringt wohl aber deinen Patienten auch recht wenig, wenn draußen das normale Leben weiter geht, während Corona wütet und ihr euch als Helfer ansteckt und dann diese Patienten mit. Oder ausfallt und eben diese nicht einmal mehr Telefonisch Fachgerechte Hilfe bekommen könnten. Stell dir einfach vor, du als Leitende Person in deinem Unternehmen, erkrankst schwer an Corona, hattest während deiner Inkubationszeit aber noch Kontakt zu Kollegen und Patienten...

Auf die wirtschaftlichen Folgen bin ich auch mehr wie einmal eingegangen. Die Folgen werden auch hier dramatisch sein. Und sie sind dramatischer je länger die Maßnahmen aufrecht gehalten werden. Das soll jetzt nicht kapitalistisch klingen, Menschenleben gehen für mich immer vor. Aber es ist auch Fakt, dass die wirtschaft unsere Lebensgrundlage ist. Arbeitsplätze und ein gutes Einkommen sorgen dafür, dass unsere Gesundheitssystem funktioniert, dass Renten bezahlt werden können, dass Erwerbslose zumindest eine Grundversorgung zu ermöglichen. Schon jetzt kosten die Maßnahmen Unsummen. Die Staatsverschuldung ist immens. Gleichzeitig werden aber auch die Staatsausgaben steigen nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig. Denn die Arbeitslosigkeit wird steigen, umso höher desto größer der wirtschaftliche Schaden sein wird.

Auch den Wirtschaftlichen Schaden streitet keiner ab. Da denke ich aber, das ein wenig übertrieben wird. Ja, mit sicherheit wird es viel Geld kosten, doch es ist kein Aufbau mehr wie nach dem 2WW. Alles an Material, Maschienen, Wissen und nahezu 100% Arbeitskraft bleibt erhalten. Einzig das Geld fehlt erst einmal. Und da sind wir in DE eigentlich äußerst gut aufgestellt. Zum einen Jucken uns die 2 Billiarden Staatsschulden nicht die Bohne. Wenn es auf 3 Billiarden rauf geht, ist das unschön, aber Deutschland wird nicht Pleite gehen. Vor allem da es nicht nur uns so geht, sondern allen Wirtschaftsnationen. Und das bedeutet auch beinahe dem gesamten Geldfluss.
Noch dazu hatten wir jetzt Jahre lang die schwarze Null. Was Ratings betrifft, einfach Ideal. Was die Kredietwürdigkeit betrifft, 1A. usw. Man kann ja eine Staatsverschuldung nicht mit einer Privaten Verschuldung vergeleichen.
Und das ganze Geld ist auch nicht Weg. Es ist ja ein Nahezu geschlossener Kreislauf auf Ebene der Käufer und Verkäufer. Einzig die Börse ist hier schwierig. Aber selbst die dürfte nach Corona wieder ordentlich steigen, weil die Betriebe die jetzt verloren haben zu einem Großteil wieder Wachsen werden.

DE wird mit Sicherheit nicht so einfach unser Gesundheitssystem und Soziales Netz auf geben. Beides sind Errungenschaften, so schlecht sie manchmal auch sind, an der sich große Teile der Welt Beispiele nehmen. Klar gibt es besser, aber mehr als genug schlechtere. Es ist also nicht nur Essentiell um Arbeitsplätze zu haben, die Wirtschaft in der Richtung an zu kurbeln ohne das die Leute pleite gehen weil sie sich ein Bein brechen. Es ist auch ein Prestige Projekt.

Wirtschaftlich schlecht geht es eigentlich hauptsächlich Betrieben und Firmen welche nicht so System und Alltags Relevant sind. Also hauptsächlich die Unterhaltungs- und Luxusbranche. Wobei die Online Unterhaltung jetzt ja Rekord Zahlen bekommt und die Luxus Branche ein auch nicht gänzlich ein bricht, da die Hamsterkäufer auch Wertgegenstände als Wertanlage kaufen... Intelligent müsste man sein. :fresse:
Auch die IT erfährt ein gewissen hoch. Die massen an Server um Onlineangebote weiterhin wie gewohnt darstellen zu können. Massen an Meetings welche nun Online abgehalten werden.
Genauso der Einzelhandel welch nun im Februar bessere Absatzzahlen hatte als zu Weihnachten...

Und zu letzt bitte nicht vergessen. Die nächste Rezession stand schon vor der Tür. Hatte glaube sogar zwischendurch mal geklopft, aber keiner machte auf. Die wäre wohl eh in den nächsten 10 bis 20 Jahren mal mit der Tür ins Haus gefallen.

Stell dir mal bitte vor wir kämen in Verhältnisse wie Italien oder Spanien. Wo tausende, vielleicht später Millionen sterben könnten. Darunter wären dann nicht nur kleine Lagerarbeiter welche man relativ simpel Ersetzen kann. Wenn auch nur eine Tätigkeit zu früh hoch gefahren wird, könnte uns eine zweite Welle heim suchen welche wir womöglich nicht so gut in den Griff bekommen als aktuell. Und wir sind auch noch nicht an der Spitze angekommen.
Keiner will den Status Quo ewig aufrecht erhalten. Aber die Gefahren welche du benennst können durch zu langes und auch durch zu kurzes Warten kommen. Also muss man ganz vorsichtig sein. Sich sicher schon Gedanken machen, aber bloß nichts überstürzen.
 
@Gorsi Italien ist auch kein dritte Welt Land, dennoch ist ihr marodes Gesundheitssystem maßgeblich mit für ihre Situation verantwortlich. Und das wurde aufgrund wirtschaftlicher Zwänge "zu Tode gespart". Ich sage ja nicht, wir müssen den Exit sofort herbeiführen, aber es ist notwendig sich die frage zu stellen, wann man es machen muss. Diese Diskussion muss auch öffentlich geschehen, weil ich es für zwingend notwendig halte nich nur einen politischen sondern auch einen gesellschaftlichen Konsens zu finden. Das bietet auch die Chance, dass die Menschen von sich aus alles tun um jetzt durch ein verantwortliches Handeln mit dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen. Wenn ich die Menschen im Ungewissen lasse, wie lang das noch andauert und was es für folgen haben wird, wird die Bereitschaft zunehmend sinken. Durch diffuse Existenzängste, die zunehmend mehr aufkommen werden, wird der Unmut nur noch größer.
 
Bei dem Beispiel Italien meinte ich eher, was passiert wenn wir in Deutschland diese Grenze überschreiten und was wird das auch für Wirtschaftliche Folgen haben.
Die Frage zu stellen wann und wie ist auch kein Problem. Das drängen darauf allerdings.

Man kann die Menschen aktuell noch nur im Ungewissen lassen, weil man es selber nicht besser weis und nicht besser wissen kann.
Die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit ist auch richtig, wichtig und gut. Sollte ja eigentlich auch zu einer Demokratie dazu gehören. Doch darf man dabei nie die Querolanten vergessen. Ich rede dabei nicht einmal von Verschwörungstheoretikern. Sondern die welche sich einen Gewinn erhoffen (Wie aktuell Klopapierverkäufer auf Ebay), oder das Land an sich brennen sehen wollen, oder denen den alles scheiß egal ist. Hier im Thread liest man ja oft genug, wenn wieder jemand seine Wochenration Raviolie geholt hat :fresse: wie toll sich einige Menschen benehmen und das es scheinbar nicht wenige sind. Welche, auch wenn sie vergleichsweise eine geringe Masse darstellen, dennoch gefährlich sein könnten.

Die Politik steht halt gerade in einem Dilemma. Das Volk und die Wirtschaft will dinge von ihr wissen, welche sie nicht beantworten kann. Sogar jetzt wo sie endlich mal umfänglich auf die Wissenschaft hört. Denn selbst die haben ihre liebe Müh konkrete Aussagen treffen zu können.
 
Doch man kann sehr wohl wissen, was auf einen zukommt. Das RKI stellt z.B. Prognosen auf, Wirtschaftsforscher stellen Prognosen, Soziologen usw. Nichts davon ist zu 100% gewiss. Aber es gibt in allen Bereichen verschiedene Szenarien und die muss man aufgreifen. Niemand will italienische Verhältnisse, ich bin der letzte der es will, aber trotdem muss man sich die Frage stellen ab welchem Punkt muss ich das riskieren oder in Kauf nehmen. Ich habe bereits geschrieben, das ist grausam aber in Krisenzeiten (Naturkatastrophen, Pandemien, Kriege usw) ist es unerlässlich sich die Frage zu stellen. Und als Politik wäre man gut beraten das auch öffentlich zu tun. Denn wenn es einen breiten gesellschaftlichen Konsens gibt, dann ist es auch leichter eine solche Entscheidung politisch zu treffen. Denn dann ist Politik nicht allein dafür verantwortlich. Daher muss diese Diskussion jetzt geführt werden. Jetzt kann man sich vielleicht noch einigermaßen sachlich führen.
Irgendwann wird die Strategie geändert werden müssen. Eine Gesellschaft sollte und wird immer abwägen zwischen den kurzfristigen Effekten einer Isolierungsstrategie und den ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen, die daraus insgesamt entstehen. Jetzt gibt es noch bei zwei Dritteln der Bevölkerung Zustimmung zum Vorgehen der Bundesregierung. Wird an sozialen Isolationsstrategien und Ausgehsperren festgehalten, werden wir Ende April bei 50:50 sein. Und danach wird die Diskussion kippen.
 
Ich glaube, du missverstehst mich. Ich Widerspreche dir, in beinahe allen Punkten, ja nicht. Es ging aber auch dinge die man dabei beachten muss, welche in deinen Texten nicht stehen.
Der Leiter des RIK sagte letztens noch in einem Interview das man daran denken kann, aber der Punkt einfach noch nicht gekommen ist. Auch die aktuellen Zahlen sind noch keine Sicherheit, da noch nicht alle Maßnahmen sich auch niederschlagen um gute Aussagen und Vorhersagen stellen zu können.
Das Social Distancing ist noch nicht lange genug in Kraft. Man sieht zwar jetzt schon erste Auswirkungen, aber nicht genug für feste Prognosen. Ein dummer Fehler und wir haben den Salat.

Im übrigen macht der Staat ja auch schon dinge. Wie das Video was ich zeigte, indem Zahlungen stellenweise ausgesetzt werden können wie kostenlose Kredite. Ich glaube die Landwirtschaftministerin ist dabei das Migranten ohne Arbeitserlaubnis, aber aus sicheren Herkunftsländern zeitweise Arbeiten dürfen und als Ersatz für die Erntehelfer aus Osteuropa kommen sollten. Also mit einem Apell an die Landwirtschaft das auch in Anspruch zu nehmen. Um nur ein Beispiel zu nennen.
 
@jelais99

Auch das ist nur eine Annahme, dass die Stimmung kippen wird. Hast du übrigends aus einem Artikel, den ich auch gelesen habe. Ob es so wird, weiß keiner, wieviel noch auf uns wirklich zukommt oder nicht, weß keiner. Die Unwissenheitsliste kann ich fast endlos fortführen. Warum sollte ich also öffentlich über etwas diskutieren, von dem ich nicht weiß, wann und in welcher Form das eintritt? Ich halte so eine Diskussion zum momentanen Zeitpunkt für sehr gefährlich, denn selbige Diskussion kann so manchem suggerieren, das wir schon oder bald über den Berg sind. Und wie sich solche Leute dann verhalten, kann man sich ausrechnen.
 
Nur das ist ebenfalls ein Punkt. Wirkt Social Distancing wirklich so wie erhofft, selbst wenn sich alle strikt daran halten? Für mich ist das weit verbreitete Modell zwar erst einmal schlüssig. Nur lässt es eben auch die Frage offen, ob es wirklich auf so einem großen Gebiet wie einem Staat wirklich einen großen Nutzen mit sich bringt. Es gibt in Deutschland unterschiedliche Bevölkerungsdichten, Ballungszentren, weiterhin bestehenden Warenkreisläufen usw. Diese Faktoren werden bzw. konnten bisher überhaupt nicht berücksichtigt werden, da es dazu gar keine verlässliche Datenlage gibt bzw. keine genaue wissenschaftliche Auswertung der vorhandenen Daten. Ich frage mich auch ob, es ab einer gewissen Ausbreitung einen Punkt gibt, an dem weitere Maßnahmen der Eindämmung kaum noch einen Nutzen haben. Auch da spielen sicher viele Faktoren eine Rolle. Aber die getroffenen Maßnahmen so viel man sich davon verspricht, sind erst einmal auch nur ein Experiment.

Edit.
Was wirklich fehlt sind nicht nur Personal, desinfektionsmittel, Maske usw. es fehlt einfach ein Plan, nach dem man vorgehen kann und muss. und das Risiken gegeneinander abwägt und dafür darf man nicht nur die Sichtweisen der Virologen aufgreifen und als Handlungsmaxime deklarieren. „Auf Sicht“ zu fahren, wie Klöckner es ausdrückte, ist m.E. zu wenig.
Man solltedie Bevölkerung über Handlungsalternativen aufklären sollte, sowie über Entscheidungskriterien, Konsequenzen und vorläufig datierte Meilensteine, von deren Erreichen die Verzweigung in einen bestimmten Handlungsstrang abhängig gemacht wird - wie eben in einer guten Projektplanung inkl. Risikomanagement !
Derzeit ist für mich das Vorgehen der intransparent, da niemand weiß wo wir eigentlich stehen, und was wann getan wird, wenn eine bestimmte Situation eintritt. Und dazu gehört auch die Situation zu definieren, die einen Exit unumgänglich macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@nosferatu68
Zeitpunkte fest zu setzen ist sicher schwierig. Man kann aber sicher schon darüber reden welche Bereiche als erstes wieder hoch gefahren werden können und auch in wie weit. Also ob bsp. Frisöre wieder offen haben können, oder andere teile des Einzelhandels. Wie bestimmte Großbetriebe welche ja teils für den Wohlstand ganzer Städte mitverantwortlich sind, wieder unter bestimmten Bedingungen ihre Arbeit aufnehmen können.
Das was man aktuell am schwierigsten sagen kann ist eigentlich nur der Zeitliche Ablauf.

@jelais99
Dann lass dem Experiment die Zeit die entsprechende Ergebnisse zu erbringen, bevor man es wieder abbricht und weniger weis als zuvor. ;)
 
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