Der Grundgedanke stimmt auch, alle Radiatoren mit Frischluft zu versorgen und möglichst keine vorgeheizte Luft zu verwenden. Da spricht auch erstmal nichts dagegen. Aber schauen wir uns erstmal ein Bildchen an.
(kann man draufklicken)
Darauf sehen wir verschiedene Gegendrücke und Lüfterkennlinien. Nun stürzen wir uns mal direkt ins Szenario Gehäuse. Das Ding ist insofern geschlossen, dass alles, was (durch die Radiatoren) reingeht, irgendwo wieder raus muss. Das Gehäuse hat einen wirklichen Lüfterport als Ausgang und sonst nur paar Schlitze, und seien wir ehrlich, da geht kein Kubikmeter Luft die Stunde durch. Bleibt also nur der eine Lüfterport, der nun von sechs Lüftern die Abluft befördern muss. Dass das ein einzelner Lüfter nicht schafft, sollte klar sein, selbst wenn die Radilüfter nur die Hälfte des Durchsatzes haben. Also versuchen die Radilüfter, deutlich mehr Luft ins Gehäuse zu fördern, als der Hecklüfter rausbekommt. Sicher, das sind alles keine hohen Drücke, aber man muss bedenken, dass jede Luftbewegung im PC durch kleine Druckunterschiede entsteht. Ohne Druckunterschied bewegt sich rein gar keine Luft so wie ohne Spannung kein Strom fließt. Wenn nun die Radilüfter also mehr reinfördern könnten als normal rausgeht, was passiert dann? Im Gehäuse entsteht ein Überdruck, der vielleicht auch nur o,x mm Wassersäule wäre, aber trotzdem vorhanden ist. Der Überdruck befördert dann die Luft verstärkt aus dem Gehäuse raus, aber wird durch die Radilüfter aufgebaut. Wenn du meinen Artikel zur Kennlinie kennst (
Link direkt zum Lüfter-Teil), dann weißt du, dass das Durchsatz kostet. Der Durchsatz durch die Radiatoren wird solange reduziert, bis die Lüfter die eingeblasene Menge an Luft wieder raus bekommen.
Nun drehen wir die Lüfter oben um. Irgendwelche Überdruck-Problemchen sind natürlich weg, die Lüfter fordern ganz von alleine genauso viel Luft raus wie rein, ganz einfach also. Sicher, der zweite bekommt vorgewärmte Luft. Aber: Der Luftdurchsatz steigt und das geht je nach Gehäuse durchaus so weit, dass beim Sandwich durch einen Radi mehr Luft geht als anders bei beiden Radis, weil es außer den Radis selbst keine Widerstände gibt.
Nun kann man hin- und her diskutieren, was aber Fakt ist, ist, dass eine Wakü auch nur mit Luft arbeitet. Umso mehr Luft durchgeht, umso mehr Luft kann erwärmt werden bzw. auf umso mehr Luft verteilt sich die Wärme, was niedrigere Temperaturen bedeutet.
Und hier kommt jetzt der Punkt mit dem Gehäuse ins Spiel und welche Widerstände für den Luftfluss vorhanden sind. Und nicht zu vergessen, die Lüfterdrehzahlen bzw. der Luftdurchsatz unabhängig vom Gehäuse. Wenn man reichlich Luft durchpusten will und auch ein Gehäuse hat, welches dieses unterstützt, dann kann man mit einem Sandwich bessere Ergebnisse haben. Also allgemein bei hohen Drehzahlen. Hat man ein eher restriktives Gehäuse und allgemein niedrigere Drehzahlen, bekommt man den Gesamtdurchsatz einfach nicht so hoch, als wenn man überall reingeht und über das allgemein bei den meisten Gehäusen vergleichbar restriktive Heck rausgeht, z.B. ein Dark Base 900, die Airflow-Katastrophe. Da geht vorne und oben so wenig Luft rein, dass ein Hecklüfter es wunderbar hinbekommt. Hat man aber ein Airflow-Gehäuse wie ein Meshify, dann würde vorne und oben so viel Luft reingehen, das bekommt man nicht anständig hinten raus. Da ist es dann sinnvoller, einfach ein Radi-Sandwich zu nehmen.
Wie gesagt, es kommt auf das Gehäuse und die Lüfterdrehzahlen an, was sich jetzt als besser erweist. Und wenn man aus der Theorie in die Praxis geht, kommt ein Berg an Drücken und Widerständen auf einen zu. Allgemein kann man aber nicht sagen, dass eine Lösung pauschal besser als eine andere ist.
Puh, was bin ich froh, dass ich inzwischen komplett auf extern bin.