Kleiner Erfahrungsbericht von einem ITX-Freak. Nach über sechs Jahren mit einer 6GB GTX 1060 wurde es mal Zeit für die Suche nach einer schnelleren Karte, ein Unterfangen, das ohnehin nicht leicht fällt, mit dem Kriterium "maximale Höhe: Dualslot" noch einmal mehr. Also musste auch ein neues Case her. Ein C4-SFX kam dabei nicht in Frage, nur 1x USB-C und kein -A reicht mir nicht aus und ich möchte die Ports unten vorne haben und nicht oben. Werbung auf der mobilen hwLUXX-Seite hat mich auf das Fractal Terra in der Farbe jade green aufmerksam gemacht und ich war sozusagen schockverliebt, somit nehme ich nach ebenfalls gut sechs Jahren auch Abschied von meinem silbernen DAN A4-SFX v1.
Der Ryzen 7 2700 macht Platz für einen 5700X und eine
Gigabyte Aorus RX 6750 XT Elite 12GB tritt die Nachfolge der 1060 an. Netzteil, drei 2.5" Laufwerke und der C7 Cu sind geblieben. Auch das Board, ein GA-AB350N, für das Gigabyte inzwischen 22 BIOS-Versionen released hat, wodurch AM4 und B350 für mich nicht zum Alteisen gehört. Intel, da könnt ihr euch mal eine Scheibe abschneiden. Der Type-C-Port an der Front des Terra will einen 20-Pin Key-A-Header besetzen, den mein Board nicht hat. Aber der 19-/20-Pin USB 3.0 Header lässt sich ja
splitten und mit einem
Adapter versehen. Der Datendurchsatz ist erheblich niedriger, klar, darauf kommt es mir aber nicht an, das sollte einfach funktionieren.
Als durch und durch genial für die Kombination aus ITX und 2.5" hat sich wieder einmal das
Silverstone CP11B erwiesen. Kein anderes SATA-Kabel schlängelt sich durch solche kleinen Lücken, selbst zwischen SATA-Ports durch.
Die Netzteilhalterung des Terra ist eine Fehlkonstruktion, bedingt dadurch, dass das Netzteil gegen das an der Front montierte 2.5" Laufwerk stößt, wenn man die dafür vorgesehene Lücke in voller Höhe ausnutzen möchte. Eine 15 mm hohe HDD passt offiziell nicht, obwohl der Platz dafür vorhanden ist. Meine Lösung dafür war und ist, das SFX-NT zu öffnen (der Staub musste ohnehin mal raus), zwei Schrauben des PCBs zu entfernen und diese von außen durch die Mitteltrennwand des Terra zu schrauben.
Ein weiterer Schwachpunkt des Terra gegenüber dem A4-SFX ist die Möglichkeit für nur zwei statt drei Mal 2.5", obwohl vier Liter mehr Volumen. Außer an der Front kann am Boden ein Laufwerk montiert werden. Darauf ist noch genug Platz, um der HDD mit Nano-Tape eine SSD auf den Rücken zu kleben. Der Umzug auf eine M.2-SSD bzw. Windows 11 neu installieren war damit unnötig.
Abseits dieser beiden Punkte ist das Fractal Terra ein gelungenes Teil, wesentlich dickeres und schwereres Material als beim A4, sehr hochwertig, wenn nicht sogar beinahe makellos verarbeitet, insbesondere der Powerbutton ist um Welten besser; weniger Hub und kein Verklemmen. Ich weiß, dass diese Punkte bei den neueren Revisionen des A4 verbessert wurden, doch zum Vergleich muss ich heranziehen, was ich selbst kenne und genutzt habe. Das A4-SFX ist noch immer ein zeitlos schönes Gehäuse, doch leider hat der Markt immer weniger Hardware dafür zu bieten.