Wie schon von meinen Vorrednern gesagt, die Werte treffen nicht zu auf die Festplatten, sondern auf irgendeinen Caching Mechanismus. Die maximalen Schreibraten kann man in Datenblättern nachgucken und die liegen im Falle von WD Red 2TB im Bereich von 140MB/s pro Festplatte (sequenziell). Bei Random 4K liegen die Raten i.d.R. bei einstelligen MB/s, z.B. 5MB/s. Bei 700MB/s kann es sich nur um Caching handeln.
Höchstwahrscheinlich wird der LSI den Gerätecache der HDDs nutzen; das erreicht man über die Cache Option "Erzwungen" (write-back). Das ist eine sehr gefährliche Option ohne BBU und heißt, dass man sich z.B. bei einem Absturz oder Stromausfall nicht darauf verlassen kann, dass die Daten auch wirklich vollständig geschrieben wurden oder nur im Gerätecache vorhanden sind. Nachteil an dieser Methode ist, dass die Caches von HDDs i.d.R. kleiner sind als die von RAID-Karten (z.B. 32MB vs 1GB). Sobald der Cache voll ist, ist die Schreibrate so schnell wie bei write-through.
Ohne Gerätecache finden synchronisierte Schreibvorgänge statt (write-through), die den Vorteil haben, gegen Stromausfälle unanfällig zu sein zu sein. Aber sie sind dementsprechend auch langsamer und durch die HDD-spezifischen Geschwindigkeiten limitiert.
Ohne LSI-Karte kann man übrigens auch write-back im Linux Kernel (RAM) aktivieren mit denselben Nachteilen bei Stromausfall (ggf. totaler Datenverlust). Oder mit bcache über eine Enterprise SSD. Man ist also super flexibel und kann sehr effizient investieren. Man muss selber nur eine Idee davon haben, was einem wichtig ist und was man haben will. Die einzigen Limits sind dann deine Kreativität
!
Hier ist ein Artikel über Cache Konfiguration:
https://lonesysadmin.net/2013/12/22/better-linux-disk-caching-performance-vm-dirty_ratio/
Am besten selber recherchieren mit den Begriffen "Page Cache", "Dirty Page" und "write-back".
Was jetzt aber deinen T20 angeht: alles in Ordnung. Die Schreibraten sind im Rahmen, da ist nichts kaputt oder verstellt. Wenn mehr Performance gefordert ist, dann über eine SSD nachdenken.
Edit:
@HHFD: [...] Ich schaue nach, ob es Unterschiede zwischen dem T20 und T1700 BIOS in Bezug auf IRQ-Zuweisung gibt.
Edit: habe was Interessantes in einem englischen Forum gefunden, was man ausprobieren könnte: undzwar sollen "nur" Maus, Tastatur und Monitor einfrieren, das System aber nicht "tot" sein. Deshalb gäbe es auch keine relevanten Einträge im Windows Ereignismanager. Das kannst du ausprobieren, indem du Intel KVM / AMT bzw. einen VNC-Server installierst und in solchen Fällen dann versuchst, auf das System über diesen Weg zuzugreifen.
So, habe reingeguckt in beide IRQ Routing Tabellen. Undzwar sind in der Hinsicht T1700 und T20 identisch. Das heißt aber nicht, dass diese fehlerfrei sind - es heißt nur, dass sich durch einen Crossflash (wahrscheinlich) nichts ändern würde. Leider kenne ich mich da zu wenig aus, um noch weitere Schlüsse aus der IRQ-Zuweisung zu ziehen.
Ich habe noch ein wenig weitergeguckt und mir ist aufgefallen, dass im DMI die internen Bezeichner für LAN, DisplayPort 1, USB1 und USB2 identisch sind (J1A2). Das mag absolut nichts zu bedeuten haben, aber es ist schon seltsam, dass beim Freeze von USB- und Display-Problemen gesprochen wird, das Netzwerk aber scheinbar weiterhin funktioniert. Evtl. werden da gemeinsame Ressourcen exklusiv für das Netzwerk reserviert / beansprucht. Lassen sich zwischen deinen Dell T20 Systemen irgendwelche Gemeinsamkeiten finden bzgl. angeschlossene Ports, Geräte und Freezes? Der untere DisplayPort (DisplayPort 2) wird intern mit J1A3 bezeichnet, den würde ich zum Ausprobieren einfach mal nehmen. Mit USB1 und USB2 sind sicherlich die Ports gemeint, die direkt am LAN-Anschluss platziert sind. Würde die zum Ausprobieren erstmal meiden.
Ferner habe ich in der Ubuntu Dokumentation paar Tipps gefunden, ganz allgemein um IRQ-Probleme zu identifizieren / lösen. Auch wenn es sich hierbei vielleicht um ein komplett anderes Problem handeln mag, finde ich die Tipps gut und eigentlich bei jedem System anwendbar. Ganz allgemein: alle Funktionen im BIOS abschalten, die man individuell nicht braucht, z.B. serielle Ports (COM), Legacy PCI-Slot, Audio, Intel RAID ROM, Intel AMT, PXE-Boot, UEFI Network Stack etc. Dokumentation:
https://help.ubuntu.com/community/DebuggingIRQProblems
Damit minimiert man die möglichen Problemauslöser und mögliche Konflikte / Probleme. Vielleicht ändert das ja was.