Nochmal: Wenn ich weder durch den Sucher, noch durch den AF (da AF Messfeld zu groß) den richtigen Schärfepunkt sicher finden kann, warum dann nicht Live-View und spätere Kontrolle mit dem DISPLAY nutzen?
Es ist nichts dagegen einzuwenden, das Display in diesem Fall zu nutzen.
Ich habe ja auch nur angemerkt, dass solche Situationen eigentlich eher die Ausnahme sind im Fotoalltag - meiner bescheidenen Meinung nach. Wenn du aber wie von dir geschrieben oft das Gefühl hast, der Fokus hätte nicht richtig gesessen bei der Aufnahme, dann gibt es vielleicht eine Alternative dazu, den Großteil der Bilder anschließend direkt manuell zu prüfen. Man muss deswegen auch nicht direkt losgehen und sich eine Kamera mit einem besseren AF-Modul kaufen. Je nach fotografischem Schwerpunkt, gibt es verschiedene Tricks und Kniffe, um die AF-Ausbeute zu verbessern. Wer zum Beispiel Makro/Tabletop vom Stativ fotografiert und mit großflächig kontrastarmen Motiven zu kämpfen hat, kann mit kleinen AF-Zielen arbeiten (Pappkarten/Aufsteller mit einem AF-freundlichem Linienmuster), um die Schärfeebene so exakt wie möglich auszurichten. Ähnlich kann man auch bei der noch komplexeren Ausrichtung von T/S-Objektiven vorgehen. Wer andererseits Rallye Motorsport fotografiert, wird manchmal auf einen gewissen Punkt vorfokussieren und dann nur noch die Auslösung timen, statt zu versuchen, dass Auto beim plötzlichen Auftauchen über der Bergkuppe anzumessen.
Ich fokussiere bei schlechtem Licht im Bereich Wildlife oft den Boden unter dem Tier an, wenn ich mir nicht sicher bin ob Fell oder Gefieder ausreichend Kontrast für eine erfolgreiche Messung bieten und sich das auf Grund des Untergrunds anbietet.
Da du ja um die tatsächliche Größe der AF-Felder bereits Bescheid weist, dann vielleicht ja auch über die Unterschiede in deren Genauigkeit? Manchmal kann das zentrale AF-Feld, welches je nach Kamera eine doppelt bis vierfach höhere Genauigkeit haben kann, als die seitlichen Felder, in besonders schwierigen Situationen noch problemlos genutzt werden. Dies hängt freilich auch von der Lichtstärke des verwendeten Objektives ab, ist aber hin und wieder einen Versuch wert. Nicht jedes Foto wird bezogen auf die Bildschärfe durch Focus & Recompose zerstört. Wir hatten hier in einer frühen Inkarnation des Threads sogar mal für einige Motivabstand / Blende / Brennweiten Kombinationen errechnet, dass F&R oft sehr unproblematisch ist und fast zu unrecht einen so schlechten Ruf genießt (man sollte sich einfach der Grenzen dieser Technik bewusst sein).
Ich wollte dich keinesfalls persönlich angreifen, sondern habe versucht das Thema hin zur eigentlichen Ursache für die aus deiner Sicht wichtige Nutzung des Displays zu lenken.
Mal noch zwei "Fragen" ins Blaue dazu:
1) Mal davon ausgehend, dass du hauptsächlich frei Hand arbeitest, wie hältst du die Kamera beim Fotografieren und Auslösen?
2) Bitte bewerte deinen Griff a) beim Halten der Kamera und b) beim Auslösen nach Festigkeit von 1 bis 10 (1 sehr locker, 10 sehr fest).
Edit: Ich gebs ja zu, ein Großteil dieser "schäbigen" Tricks kommt noch aus analogen Zeiten - SRY