Was Nikon sich mit der D7500 gedacht hat verstehe ich auch nicht. Wenn man sich das durchliest denkt man sich "okay jetzt doch besser die D500" - von den Kosten nicht zu sprechen.
Ginge mir ähnlich - wobei ich die D500 sowieso für super halte.
Aber generell scheint Nikon gerade gerne Funktionen zu streichen, was man gerade von einem FOTOkonzern ja nicht unbedingt erwarten würde, bzw. in der Vergangenheit erwartet hat. Fehlende Abblendtasten oder die Möglichkeit, AF und VR nicht mehr direkt am Objektiv zu deaktivieren zu können und nun ins Kameramenü zu müssen, sind für mich Entscheidungen, die ich von einem bedeutenden Kamerahersteller wie Nikon einfach nicht erwartet habe.
Ich versteh die generelle Produktpolitik von Nikon derzeit nicht so ganz. Noch vor knapp 10 Jahren war das eindeutiger gegliedert. Aber obs bei Canon alles besser ist? Das Gras auf der anderen Seite des Zauns wirkt auch nur grüner als es wirklich ist...
Canon geht gerade ja einen komplett anderen Weg: so viele Modelle wie möglich.
Eine Vielfalt wie aktuell gab es bei Canon noch nie - und das will beim Weltmarktführer ja doch was heißen. Dass damit so manches Schema durchs Raster fällt, ist klar - allerdings auch nur vorrangig auf dem europäischen Markt, wie ich finde. Außerhalb ist die Einteilung ja eine andere und Stilblüten wie die 760D gibt es dort nicht. Wobei spätestens bei der M-Serie natürlich eh keine Regel zu gelten scheint.
Canon fängt jetzt auch schon mit dem extremen Wischi-Waschi in den Bezeichnungen an. Der erste Schritt war die 7D MKI die das Bezeichnungsgefüge aufgeweicht hat. 1-stellig und kein Vollformat. Dann gings weiter, 6D und 6DMKII = Vollformat, während 7D und 7DMKII wie gehabt DX. Dazu gesellt sich die 80D im bewährten Muster, ist ok. Unten dann die 3-stellige und weils irgendwie nicht gereicht hat dann nu auch noch 4-stellig?
Die "Sonderheit" der 7D, wenn man so will, war glaube ich eher, dass sie eigentlich in Vielerlei Hinsicht der 50D-Nachfolger war und die 60D durch Klappdisplay, Kunststoffbody u.a. eine etwas andere Richtung einschlug. Dabei halte ich es durchaus für Legitim, die 7er als eigene Serie zu betrachten, denn die Masse an Features war/ist jeweils doch etwas eigenes und der Anspruch an Professionalität durchaus gegeben.
Vielleicht muss man in Bezug auf die Namensgebung einfach einsehen, dass die Modellauswahl alles andere als linear ist und ein Zahlenstrahl damit einfach Limitationen mit sich bringt.
Generell steht die Industrie in dem Bereich glaube ich vor dem Problem, dass so ziemlich alle Räder erfunden sind. EVIL bzw Systemkameras sind was neues, aber auch was anderes. Da seh ich durchaus noch Entwicklungspotential nach vorne. Bei dem Kameras mit Spiegel könnte man noch ein paar Features der EVILs übernehmen, z.B. mal beim Fokus im LV nachbessern. Bei der Nikon D7500 find ich die Linsenjustage mittels LV-AF interessant. Hat Canon was vergleichbares? Aber egal - dafür ist Canon im Bereich LV-Fokus und Video klar besser. Frag ich mich auch schon seit Jahren woran es bei Nikon denn klemmt, hier mal gleichzuziehen.
Wer semi-pro mit DSLRs filmt, rennt mit 'ner 5DMKIII / IV rum. Hab noch selten, um nicht zu sagen garkeine, Nikons in dem Bereich gesehen. Ich hätte mich abartig gefreut, wenn hier mit der D7500 was gekommen wäre, was zumindest mit der 7D MKII vergleichbar wäre. Klar gibts dann auch wieder Video-Urviecher wie die neue Panasonic Lumix GH5, Sony A7s II kann da wohl auch wirklich was.
Nur was nutzt das, wenn man für tausende Euro Glas hat, und ein gewisses Bedienkonzept eines Herstellers mag?
Vor allem werden auch die Zyklen länger, denke ich. Auf- und Umsteiger innerhalb einer bestimmten "Klasse" lohnen sich nur über mehrere Generationen. Ansonsten muss man schon sehr genau bestimmte Features des Nachfolgers wirklich verlangen. Von meiner 5D Mark III kommend sehe ich beispielsweise nur sehr wenig Bedarf nach einem Upgrade, egal was DPAF und Dynamik-Diskussionen versprechen. Wäre ich bei Nikon, würde ich sicherlich immer noch an der D800 kleben und nur aus technischem Interesse die aktuellen Nachfolger-Threads verfolgen. Und das sage ich jetzt schon als Nerd und Hobbyist, der eh schon zu viele Kameras besitzt.
Mein Dad ist immer noch mit seiner 450D zufrieden und wird das auch noch eine ganze Weile sein. Wer als typischer Einsteiger noch später dazu kam oder aufrüstete, etwa bei der 650D wird vermutlich auch noch lange kein Update in Betracht ziehen. Den absoluten Drang nach neuem und technischer Verbesserung gibt es dort eher nicht.
Ich glaube, dass diesbezüglich v.a. deutsche Foren auch eine sehr verzerrte Realität aufzeigen, die es so gar nicht gibt.
Welche 1-stellige Canon vor der 7D war denn keine? Mir fällt jetzt auf die Schnelle aus den letzten 10 Jahren keine mehr ein.
Jede 1D non-s, also APS-H.