Servus und erstmal frohes neues Jahr zusammen! Ich hoffe ich bin hier richtig.
Bei mir sammeln sich in letzter Zeit doch immer mehr Bilder an. Mit meiner bisherigen Methode zur Verwaltung und Bearbeitung komme ich da nicht mehr weiter. Ich schildere einfach mal kurz, wie das bisher immer läuft/lief:
-Fotografiert wird zu 80-90% im RAW-Format, Rest JPEGs.
-Die Fotos werden dann von Hand in einen Ordner abgelegt und der Ausschuss wird entfernt.
-Dann beginnt der mühevolle/zeitintensive Teil: Die Bilder werden von Hand nachbearbeitet. Dabei geht es in erster Linie um Dinge wie Weißabgleich, Helligkeit/Kontrast, Sättigung, Schärfe, Ausrichtung, Zuschnitt. Die Standard-Dinge also. Bei einzelnen Bildern geht die Bearbeitung aber auch deutlich weiter. Bisher habe ich das mit jedem Bild einzeln in Photoshop CS3 erledigt. Also als RAW geöffnet, dann erste Anpassungen mit Camera-Raw gemacht und das Zwischenergebnis als DNG gespeichert. Das DNG wurde dann mit Photoshop zum fertigen JPEG weiterverarbeitet.
Wie man sieht ein enormer Aufwand. Bei 5-10 Bildern am Stück ist das noch OK, aber wenn man mal ein Wochenende unterwegs ist und die Speicherkarte voll hat, dann hat man schon gar keine Lust mehr, sich damit zu beschäftigen. Folge: Die schönen Bilder landen als rohe RAWs (
) in irgendeinem Ordner und warten dann mit dem Vorsatz "das mache ich irgendwann mal" auf bessere Tage. Man muss sich nichts vor machen - die Bilder packt man nie mehr an. Dafür ist sind sie aber natürlich zu schade.
Also muss da eine vernünftige Lösung in Form einer Software her, die die Arbeit erleichtert. Bei einer ersten Recherche haben sich da zwei Kandidaten herauskristallisiert:
Google Picasa und
Adobe Lightroom 3.
Picasa hat den Vorteil, dass es kostenlos ist. Es kann mittlerweile auch mit den RAW-Formaten umgehen und bietet die Bearbeitungsoptionen, die in mehr als 90% der Fälle für mich ausreichen würden. Außerdem gibt es mit der Gesichtserkennung, Geo-Tagging, etc. auch einige interessante Features. Zu guter Letzt bin ich eh ein kleines bisschen Google-Fan und nutze auch schon andere Dienste mit großer Zufriedenheit. Daher komme ich auch eventuell in den Genuß von der Verknüpfung mit anderen Diensten. (Beispiel: Geschichtserkennung in Picasa -> Verknüpfung mit meinen Google-Kontakten -> Kontaktbilder auf meinem Android-Telefon.) Auch die Online-Alben sind erstmal interessant.
Nachteil: Es bietet "nur" die gewöhnlichen Bearbeitungsmöglichkeiten und auch nicht die Möglichkeiten zur Feineinstellung, wie ich sie bisher bei Photoshop habe. Es ist schicht nicht so "mächtig". Aber an sich ist das kein Beinbruch: Zum einen erleichtert das die Arbeit und erhöht somit wie gefordert die Geschwindigkeit (an Reglern, die man nicht hat, spielt man auch nicht herum), zum anderen steht ja immer noch Photoshop bereit, falls es mal doch nötig ist mehr an einem Bild zu machen.
Lightroom bietet dagegen, so wie ich das sehe, das komplette Repertoire der digitalen Fotoentwicklung und lässt fast keine Wünsche offen. Aber ich frage mich, ob das in meinem Fall wirklich nötig ist. Es geht mir ja primär darum, eine größere Menge Bilder schnell und einfach auf ein vernünftiges Niveau zu bekommen. Dafür braucht es keine 20 Spezialwerkzeuge. Erst wenn ich mal ein Bild besonders präsentieren möchte oder großformatig drucken will, würde ich mich in den Feinschliff stürzen und speziellere Tools (z. B. für selektive Bearbeitungen, etc...) benötigen. Und dafür hätte ich ja wie gesagt auch noch Photoshop. Ich befürchte eher, dass mich die vielen Möglichkeiten von Lightroom gerade am Anfang erschlagen würden und dazu führen, dass man sich in Details verliert und so doch wieder zu viel Zeit verschenkt.
Andererseits reizen die Möglichkeiten mich auch. Schließlich würde man durch learning by doing auch seine Fähigkeiten erweitern. Und ohne Frage: Lightroom böte deutlich mehr Möglichkeiten für beeindruckende Ergebnisse als Picasa.
Bei Lightroom ist natürlich der Preis nicht ohne. Wobei ich wohl gleich in die Vollen gehen würde und bei diesem Angebot zuschlagen würde:
Wacom Intuos 4 + Adobe Photoshop Lightroom 3 gibts bei verschiedenen Händlern recht günstig, zb. bei
Calumet (aber auch bei anderen).
Es gibt auch ein Bundle mit dem Wireless Intuos. Man spart ~250€
So ein Tablet hat mich schon oft gereizt und hätte bei einigen, tiefer gehenden Bearbeitungen sicherlich seine Vorteile. Ich denke das wird ähnlich sein wie mit einer 3D-Maus bei CAD-Anwendungen: Es geht auch ohne, aber wenn man es einmal gehabt hat, dann gibt man es nicht wieder her.
Kommen wir zum Punkt: Ich bräuchte von denen, die dem Hobby intensiver nachgehen und sicher schon vor einem ähnlichen Problem standen, mal ein paar Meinungen und Ratschläge. Wie löst ihr das Problem der Bildverwaltung und Ver-/Bearbeitung? Vielleicht hat ja auch wer Erfahrungen mit den beiden angesprochenen Programmen. Spräche etwas dagegen erstmal mit Picasa anzufangen und dann später falls nötig auf Lightroom umzusteigen bzw. es parallel zu nutzen? Lasst mal was hören.
Danke und Gruß!