Dann will ich mich mal äußern da hier gerne mal Sachen wissentlich überlesen werden.
Smartphones sind genauso wenig die Regel, wie sündhaft teure Kleinbild-Kameras. Die meisten Profis - und das sind die, die Geld damit verdienen, nicht jedoch die wenigen, die ständig irgendwelche Vorträge halten und Hersteller-"Botschafter" sind - nutzen irgendetwas dazwischen.
Ich weiß ja nicht in welchem fotografischen Umfeld du dich bewegst, aber im Bereich Studio, Portrait, Sport und Landschaft ist der Großteil der Leute mit KB oder Größer (MF Landschaft und Studio) unterwegs.
Und das hat nichts mit sündhaft teuer zu tun, das hat mit der Arbeit zu tun. Ich rede von professionelle Fotografen die damit ihren Lebensunterhalt verdienen und nicht Leute die sich ein Zubrot verdienen wollen.
Wieso nicht, wo doch offensichtlich jemand damit sein täglich Brot verdient? Sind vielleicht Leute wie
Scott Kelby gemeint, die ihre Ausrüstung wechseln, sobald sie von einem anderen Hersteller ein besseres Angebot bekommen?
Als reiner Passbildfotograf wird der sicherlich nicht sein täglich Brot verdienen. Wenn alle Einwohner jedes Jahr neue Passbilder brauchen dann kann er das schaffen. Am Ende wird sein Hauptgebiet dennoch Hochzeiten und Portraits, oft Familienportraits sein. Und ich wette drum das der Großteil auch hier KB wählt. Ein Ortsfotograf der mit Film aufgewachsen ist, hat sich an einen Bildeindruck gewöhnt den ihm nur eine KB geben kann.
Und die Leute in meinem Umfeld sind keine Scott Kelby, sie arbeiten sehr hart um davon leben zu können, aber dennoch leisten sie sich eine sündhafte teure KB oder MF weil die Arbeit damit, womit sie ja ihr Geld verdienen, besser und schneller von der Hand geht.
Weil du "Profi-Kamera" geschrieben hast.
Das habe ich geschrieben: "Für den professionellen Bereich bin
ich aber auch noch nicht soweit. Da ist die D800 doch noch Meilen weit vorne." Du weißt aber schon was das "ich" darin zu bedeuten hat?
Also bitte nicht aus dem Kontext ziehen.
Hochzeitsfotografen sind nicht die einzigen Profi-Fotografen, die es gibt. In anderen Bereichen bringen 35/1.4er, 85/1.4er und 135/2er keinerlei Vorteile.
Das habe ich geschrieben: Auch im Bereich
der Hochzeitfotografie gibt es
einige die eine
mft als
Ergänzung nutzen. Und auch damit zufrieden sind. Aber sie sind ehrlich und haben immer eine KB dabei mit einem 35 1.4 und einem lichtstarken Tele ala 135 oder 85mm.
Warum habe ich jetzt wohl explizit Hochzeitsfotografie geschrieben? Aber um auf deinen Punkt zu kommen.
Ja es gibt noch viele andere Bereiche:
Portrait: Hier hat KB und MF als Beispiel deutliche Vorteile gegenüber APS-C/mft und noch kleiner. Denk z.B. mal an Hauttöne/Details/Dynamik/Farben
Fashion: = Portrait
Landschaft: KB, sehr viele die Geld damit verdienen nutzen sogar MF da noch mehr Details und extreme Dynamik.
Architektur: = Landschaft
Das war aber nicht meine Aussage. Sondern, das jede Kamera eine Profi-Kamera ist, die ein Profi-Fotograf benutzt, um Geld zu verdienen. Das ist es auch, was die Gleichsetzung von Kleinbild-Kameras mit "Profi-Kameras" so unsinnig macht.
Wo habe ich das Gleich gesetzt? Lese bitte doch mal richtig durch. Der professionelle Bereich ist für mich, da im ich Format geschrieben, siehe oben, einfach ab KB in meinen Bereichen.
Und genau da irrst du dich. Es gab und gibt sehr wohl Profi-Fotografen, die nur mit Kompaktkameras gearbeitet haben, und dessen großformatigen Drucke Wände vieler Museen und Ausstellungsräume zieren. Ein solcher ist der Straßenfotograf Daido Moriyama, der seine besten Fotos mit verschiedenen Ricoh GR Kameras gemacht hat. Und das beste Beispiel ist Henri Cartier-Bresson, der von vielen für den besten Fotografen aller Zeiten gehalten wird. Er hat das damals kleinste verfügbare Format, mit der schlechtesten Bildqualität, benutzt. Üblich waren damals MF und GF, aber nicht 135-Format Leicas. Das war damals so, wie wenn heute jemand ein Smartphone benutzen würde.
So, und hier hast du bei Moriyama einen ganz besonderen Fisch gezogen.
Warum?
Er ist ein Star weil er eine neue Art von Streetfotografie etabliert hat. Er hat als erster eine Technik entwickelt ohne den Sucher zu nutzen. SO wie es heute der Großteil der Streetfotografen machen.
Und das ist auch die einzige Art der Fotografie die nicht von großem Format/Bedienbarkeit/schneller Fokus profitieren kann.
Warum?
Naja, wenn einer mit einem 70-200 an der D4s in der Stadt rumläuft ist das etwas offensichtliches. Diese Person wird direkt als jemand identifiziert der da ist um Fotos zu machen.
Warum hat Herr Moriyama also die kleine Kompakte gewählt? Naja, wenn er keinen Sucher braucht, keinen schnellen Autofokus, nicht viel Bedienen/Ändern muss, wo bleibt der Vorteil einer KB?
Genau, bei 0%. Und jetzt kommt der Hauptpunkt, mit einer Kompakten wird er nicht als Fotograf gesehen, eher als Touri der durch die Stadt läuft. Auf die achtet keiner wenn man sich gut unterhält.
Und er kommt so sehr nah an Personen heran und schafft es so in seine Bilder eine Intimität hineinzubringen die sehr interessant ist.
Er ist einer der wenigen der mit rein dieser Art von Fotografie viel Geld verdienen kann. Der Großteil und der ist der wichtige Teil, muss mit anderen Sachen, Studio/Portrait/Fashion/Sport, den Hauptteil der Einnahmen generieren und nutzen Streetfotografie oft als eine Form des loslassens vom Alltag im STudio. Machen sie damit Geld? Nur sehr wenige? Leben sie rein von dieser Fotografie? Vielleicht eine Hand voll.
So, jetzt kannst du gerne weiterhin auf deinem Standpunkt bestehen, passt und ist dein gutes Recht.
Du musst aber auch verstehen das Leute die auch Ahnung haben es anders sehen. Und ziehe deren Standpunkt durch aus dem Kontext gerissene Zitate oder Argumentation nicht in einen Bereich wo du meinst das wäre Falsch.
Als letzter Satz, für jede Arbeit gibt es das richtige Werkzeug. Eine Holzsäge nimmst du auch nicht um Metall zu sägen. Wenn du dich anstrengst schaffst du es vielleicht, aber wenn du dein Geld damit verdienst, und in Zukunft mehr Metall sägen musst, da ist Zeit = Geld, kaufst du dir eine Metallsäge.
Beste Grüße