Ganz "traditionell" oder vernünftig oder wie auch immer ihr es nennen wollt: Das "im Kreis der Familie"-Heiraten is wohl irgendwie außer Mode gekommen oder wie?
Falsch.
Meine Frau und ich haben uns bewusst dafür entschieden, vor allem der Generation 70+ wegen, die sich einfach auf so großen Festen teilweise überfordert fühlt. Für mich selbst sind große Feste auch der Horror, vor allem wegen dem meist schlechten Essen (wenn nicht gar Buffet...).
Wir haben alles sehr klein gemacht, aber dafür dann dabei aus dem Vollen geschöpft.
Auch wollten wir unbedingt einen professionellen Fotografen dabei haben und sehr gutes Essen haben. Die Torte war völlig individuell kreiert.
Zum Kreis der Familie haben zählen natürlich auch viele alte Leute. Die haben wir mit Mercedes Vans abholen lassen, der Rest hat S-Klassen gekriegt. Wir wollten nicht, dass sich unsere Gäste in Taxis setzen müssen. Der Aufpreis war übrigens überraschend gering! Ich kann das jedem nur empfehlen.
Letztlich hat auch noch jedes Paar ein Fotobuch (Apple) und eine Dankeskarte bekommen, ich glaube allein dafür haben wir 500 Euro ausgegeben. Dafür hat aber jeder ein Erinnerungsstück das von meiner Frau und mir als Dankeschön selbst entworfen wurde.
War ein absolut tolles Fest im engsten Familienkreis (nur 22 Leute), von dem jeder noch heute spricht und die tollsten Erinnerungen hat.
Jeder soll das so machen wie er möchte, für uns war das unsere Version der Traumhochzeit und letztlich haben wir dabei nicht zu knapp auch an unsere Gäste gedacht. Der engste Familienkreis soll sich schließlich so wohl wie möglich fühlen.
Dass das Ganze finanziell nicht auf eine Nullrechnung rausgelaufen ist kann man sich denken, aber der Spruch den man sich bei den Vorbereitungen am häufigsten anhört (z.B. wenn man ein 2.000+ Euro Kleid kauft und langsam anfängt zu schwitzen, weil es danach noch zu Rüschenbeck geht..) "Man heiratet ja schließlich nur einmal" stimmt hoffentlich.
Übrigens: um den Haken zum Thema zu schlagen. Auf das Gehalt gab es bei meiner Frau und mir vom Arbeitgeber einen gesetzlichen Heiratsbonus (nebst Sonderurlaub von einem Tag) und im Falle meiner Frau noch einen zusätzlichen Bonus vom Arbeitgeber. Für die Heirat gibt's sonst auch noch eine Steuerermäßgigung (Pauschale) die man geltend machen kann, falls der Arbeitgeber nicht direkt dran gedacht hat.