Entschuldigung, aber bei dem Satz in dem Zusammenhang bekomm ich Kotzkrämpfe...
Erstens, ist es Glück in einem Überbezahlten Beruf zu Arbeiten den man wahrlich nicht haben will? Kaum einer will Müllfahrer werden, nur weil die immer noch zum Teil ganz gute Löhne haben. Ich würde auch kein Ranghoher Politiker werden. Sicher gutes Geld und früh ausgesorgt, aber in der Zeit wo man Arbeitet hat man sehr sehr viel zu tun. Egal ob was Sinnvolles raus kommt. Lehrer bekommen auch noch relativ hohe Löhne. Aber die wenigsten wollen die heutige Jugend unterrichten. Schon gar nicht 20 bis 35 auf einen Haufen mit ein mal!
So ein Quark! Du packst hier schon ganz offensichtlich deine persönliche Wertung mit rein, denn wer oder was ist den bitte überbezahlt? Wie definierst Du das? Persönliche Wertung!
Ob jemand glücklich mit seinem Beruf ist, ist die persönliche Angelegenheit dieser Person! - Dein Job passt Dir nicht? Ändere was!
Zweitens, wenn jeder seines Glückes Schmied ist, das auch Ernst nimmt würde Deutschland Pleite gehen. Du würdest kaum einen Lagerarbeiter mehr finden. Sehr wenig Bäcker oder Verkäufer. Viele würden sich auf sehr wenige Berufe konzentrieren die Geld bringen und wenig Arbeit bedeuten. Doch Zufrieden sind die Wenigsten, denn es sind nicht die Berufe die jedem Spaß machen.
Deine Argumentation ist nicht logisch. Du setzt hier Glück mit dem Gehalt gleich, das ist aber nicht der Fall!
Es würde genauso Lagerarbeiter geben, da es immer Menschen gibt die a) mit der Position zufrieden sind (z.B. bezgl. dem Verhältnis Gehalt und den zu leistenden Aufwand der Ausübung, es Ihnen Spaß bringt) oder b) die nicht mehr Leisten wollen als eine einfache Anstellung als Lagerarbeiter. Das selbe Spiel gilt für Bäcker, Verkäufer, you name it!
Mehr geht immer, jedoch ist das in der Regel verbunden mit Aufwand und Mehrarbeit! Man kann sich immer Fortbilden, man kann sich Selbstständig machen und man kann schlichtweg mehr Arbeiten! Ganz Abhängig wie man sein persönliches Glück und den Erfolg definiert!
Du sagst ja selber, dass Du nicht den Berufspolitiker machen wollen würdest, da es wohl mit viel Arbeit verbunden ist. Jobs bei denen man viel verdient aber wenig Arbeitet sind allerdings nicht die Regel, um das mal so klar zu sagen! Wer hofft, dass einem der Erfolg (wie dieser auch immer definiert sein mag) zufliegt, wartet meist lange.
Drittens, Für Manche Studiengänge benötigt man Geld. Hat man keine Eltern und Verwante die das über mehrere Jahre hin weg sicher Stemmen können kannst du deinen Traumberuf der dir Gefällt und ordentlich Kohle einbringt vergessen. Dich nimmt kein Arbeitgeber ohne enpsrechende Vorraussetzungen die du dir nicht leisten konntest.
Was für ein limitierender Glaubenssatz! In Deutschland hast Du da ja wohl eine traumhafte Palette an Möglichkeiten Unterstützung zu bekommen! Selbst wenn die letzte Möglichkeit ein Studienkredit wäre, wird hier niemanden wegen fehlenden finanziellen Mitteln das Studium verwehrt!
Zahnmedizin ist dabei das einzige Studium, an den normalen öffentlichen Universitäten in Deutschland, bei dem man vergleichsweise viel für die Ausrüstung zahlen muss. Das sind jedoch machbare Summen. Wenn Du Privatunis meinst, dann ist das reiner Luxus! Zudem gehören die Privatunis, wenn überhaupt, nur zu den besseren Institutionen ihrer Fachgebiete. Die "Besten" sind trotzdem meist einzelne, normale öffentliche Universitäten.
Viertens. Ich selbst bin gelernte Fachkraft für Lagerlogistik. Von uns gibt es sehr viele. Wir alle haben bei guter abgeschlossener Ausbildung Chancen auf zu Steigen. Aber bitte, welche Firma benötigt 10 Abteilungsleiter? Und wenn jeder seines Glückes Schmied ist ist jeder gleich gut. Denn jeder versucht Menschenmögliches um das zu erreichen. Doch Gewinner gibt es nur wenige. Tolles geschmiedetes Glück...
Keine Firma braucht 10 Abteilungsleiter, ist doch auch logisch!
Nur weil jeder für seinen eigenen Erfolg verantwortlich ist, heißt das doch nicht, dass jeder gleich gut darin ist! Wenn es nicht reicht, was Du für eine Beförderung tust, dann musst Du eben etwas ändern und an deinen Defiziten arbeiten, die verhindern, dass Du derjenige bist, der der Beste für die Beförderung ist! Das kann mehr Arbeiten, Fortbilden oder gar den Wechsel des Arbeitgebers und/oder des Berufs. Wie schon zuvor genannt wurde, kann man vor der Ausbildung bereits erahnen, wie es mit den Berufsmöglichkeiten in der Branche aussieht.
Das Leben ist ja auch kein Wunschkonzert, es kommt drauf an wie man es angeht und wie viel man selbst dazu leistet. Pech kann es immer geben, aber das ist auf lange Sicht kein Erfolgsverhinderer!
Der Satz mag in anderen Bereichen durchaus gelten. Doch wenn es um die Arbeit geht, dann kann man ihn schon fast in die Tonne treten. Denn der Satz geht immer von der gleichen Ausgangssituation bei allen aus und mit dem Ende das Jeder das gleiche machen kann. Und das ist weit ab jeder Realität!
Nein, der Satz gilt genauso in der Arbeitswelt! 100%ig faire Ausgangssituationen gibt es nicht, das liegt an der Natur unserer Welt. In Deutschland hat aber dennoch jeder die Möglichkeit offen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und etwas daran zu verändern.
Man kann, sofern man den Biss dazu hat, vom Hauptschulabschluss zum Mediziner, Jurist, you name it, kommen. Auch Dir stehen alle Wege offen, sofern du bereit bist, den damit verbundenen Aufwand zu bewältigen.