Natürlich ist 2 x 1500 Euro besser, aber schlechter als 1 x 1500 Euro mit Frau und Kind
tatsächlich ist es so, das alle staatlichen hilfe im grunde versteckte rohrkreppierer sind. durch unser behindertes pflegekind bekommen wir einen gewaltigen sack an "extras". wäre es unser eigenes kind, wäre das ganz erheblich weniger und im grunde alles ein schlechter scherz. hier mal eine kleine auflistung für ein pflegegrad 3 kind inkl. behindertenausweis mit hilflos (H) und begleitperson (steuerlich egal)
pflegegrad 3:
-525€/mon barauszahlung über die krankenkasse - das ist natürlich top und auch schon das "beste" vom ganzen
- 125€/mon entlastungsleistung - mit diesen betrag soll die pflegende person entlastet werden. ALLERDINGS dürfen nur spezielle firmen diese leistungen abrechnen. wir haben eine pflegefirma gefunden, die bei uns das hasu für 30€/std durchfeudelt (also 4std im monat). damit sind wir schon top bedient. ansonsten könnte man eine mächtig miese kinderbetreuung für 30€ die stunde bekommen, was bei einen behinderten kind mit bindungsstörung auch ganz toll funktioniert. eine barauszahlung oder jemand privat suchen für die arbeiten geht nicht. auch keine firmen wie zb nen fensterputzer, der einen so ja wirklich entlasten würde geht nicht.
- 125€/mon betreuungsgeld: dieser betrag steht zur verfügung, um privat jemanden mit der betreuung der pflegenden person zu bezahlen. quasi babysitting. das funktioniert sogar ganz brauchbar und ist ohne allzugroße bürokratie. man füllt einen zettel aus, wer wann wielange da war und was er pro stunde bekommen hat. wir sammeln zusammen und fordern dann immer gleich fürn 1/4-1/2 jahr auf einmal.
- 1600€/jahr für kurzzeitpflege in einen heim oder ähnliches. 800€ davon kann man sich auch als betreuungsgeld auszahlen lassen. die anderen 800€ sind im grunde wertlos, da es keine möglichkeit gibt, dieses geld irgendwo einzusetzen für kleinkinder. bei alten leuten soll über dieses geld der pflegende quasi urlaub bekommen, während der pflegebedürftigte zb in ein heim geht solange.
- 40€/mon für hilfsmittel. die hilfsmittel sind auf desinfektionsmittel, einmalhandschuhe und einmal bettunterlagen beschränkt. ganz großes kino... was man bräuchte wären windeln...
- "rentenzuschuss" es wird so getan als ob die pflegeperson arbeitet und etwas in die rente eingezahlt. dieser betrag entspricht knapp dem, was ein mindestlöhner einzahlt. fazit: völlig wertlos, weil man so natürlich am ende eh ein sozialfall wird.
- für das hilflos im behindertenausweis gibts einen satten bonus beim lohnsteuerjahresausgleich (glaube irgendwas bei 3500€ oder so). weiterhin kann man pauschal glaub 1200km oder ähnliches im jahr für fahrten mit der behinderten person anrechnen und es gibt zusätzlich noch einen pauschalbetrag von irgendwas bei 800€, wenn man unendgeldlich pflegt (was hier der fall wäre). ABER! einen bonus auf die lohnsteuer setzt voraus, das man überhaupt lohnsteuer zahlt. und da liegt die kruxx. wie soll das gehen ? selbst wenn man halbtags arbeiten könnte, reicht das nicht für eingezahlte lohnsteuer und erst recht nicht, um die doch sehr großen beträge rauszuholen.
fassen wir mal zusammen: rechnerisch 650€ monat + 4 stunden irgendeine völlig fachfremde für niedere dienste im monat für ein kind, was 24/7 betreuung braucht. die steuerlichen vorteile sind alleinerziehend nutzlos, da man nicht genug verdienen kann, um in den genuß der vorteile zu kommen.
die 525/650€ sind natürlich eine ordentliche summe, fängt aber keinesfalls den wahren kosten auch nur ansatzweise auf. was man wirklich bräuchte wäre zb ein kostenloser kindergarten, so das man zb auch arbeiten gehen könnte, wenn das kind dort ist. nicht nur alte leute können nen pflegegrad haben, auch junge...
die begleitperson im ausweis hingegen ist nett. solange der kleine unter 4jahre alt ist, kommt man zb hagenbeck tierpark in hamburg kostenlos rein und spart sich dabei auch die 200m lange schlange an der kasse. allerdings sieht man dort auch nichts von den tieren, da er lieber auf den weg irgendwo baggert. macht aber nichts, er ist beschäftigt und man kann ja nächstes wochenende wieder hinfahren. was bei anderen solche jahresaktionen sind, ist bei uns wöchentlich mindestens 1x. nur freizeitparks sind behindertenfeindlich und verbieten teilweise sogar den eintritt
mit begleitperson. gab mal nen kleinen schittstorm hier ... begründung am ende war "die sicherheit der personen und auch unbeteiligten besuchern konnte nicht sichergestellt werden". was fürn bullshit...