Ich seh tagtäglich Leute die alles sich so geplant haben mit Kita etc. und wieder Berufseinstieg aber nur am straucheln sind.
Weil von den Leute die du kennst, ein Großteil nicht in der Lage ist sich die Schuhe richtig zuzubinden, nimmst du an, dass dies auf den Rest der Menschheit zutrifft und es daher eigentlich unmöglich sein kann, sich die Schuhe zuzubinden. Die Konsequenz, die du daraus ableitest, ist, dass es nur noch Schuhe mit Klettband geben kann.
Das ist ja mal ne geile Logik. Klingt nach der selben Weitsicht wie payday.
Und klar, ein Plan kann immer schief gehen, besonders dann, wenn er eben viele Unwegbarkeiten hat.
Aber nur, weil etwas nicht klappt, heißt es nicht, dass es niemals klappt.
Evtl. stellt sich dein Umkreis auch an wie der letzte Bauer? (muss ja nicht so sein)
Es gibt viele Gründe, die eben ab ein Jahr Kita ermöglichen und eben nicht ermöglichen. Beides ist möglich.
Wenn gleich man die Situation von vor 30 Jahren sicherlich nicht mehr 1:1 übertragen kann. Die Welt ist viel dynamischer geworden. Das heißt aber nicht, dass das plötzlich unmöglich geworden ist.
Merke: Niemals die beschränkte Erfahrung global ausdehnen.
Ich finde aber, dass gerade Kleinkinder Mutter/Vater benötigen und nicht irgend eine Fremde Person auf sie aufpasst, nur damit Mama auf Karriere machen kann.
Das wichtigste für Kinder sind die Eltern. Da hilft kein KITA Platz.
Darf man sich halt nicht wundern, wenn das Kind älter ist und den Elter nichts mehr erzählt und vertraut, wenn man es schon mit 1 Jahr abgeschoben hat um sich in einem unnötigen Job wichtig zu machen.
Was du findest ist schön und gut für dich.
Und natürlich benötigen Kinder ihre Eltern. Eine Kita ist aber kein Internat, wo man das Kind abgibt und dann zu Weihnachten und im Sommer mal abholt.
Das Kind ist JEDEN Nachmittag @home, glaubt man kaum, ist aber tatsächlich so.
Auch ist richtig, dass für die Kinder die Eltern das wichtigste sind (oder sein sollten), aber wichtigste heißt nicht 100%, sondern eben nur den größten Anteil.
Und den größten Teil kann man allein schon damit erreichen, dass das Kind eben nur max. 1/3 des Tages nicht da ist. Wo ist das Kind der Rest der Zeit? Richtig, man glaubt es kaum, bei den Eltern.
Wenn man Kinder zu sehr begluckt kommen dabei Helikoptereltern raus. Und bei solchen Eltern ist die Gefahr da, dass das Kind mit 16 noch die Brust bekommt (und das meine ich fast wörtlich) und wenn man diesen Menschen dann ins Gesicht schaut, bekommen sie keinen geraden Satz raus, weil nämlich Mutti immer alles geregelt hat.
Ich wills nochmal ansprechen. In der DDR war sowas Standard und die Kinder aus der Zeit sind heute keine Massenmörder, keine Psychos, haben keine verkrüppelten Verhältnisse zu den Eltern und leben auch nicht unter der Brücke.
Wie kann all das sein, wenn es doch für das Wohl des Kindes garnicht zuträglich ist, dass man sie so früh abgibt?
Das wichtige ist, dass man die Kinder eben am Nachmittag auch betreut, ihnen den Freiraum gibt den sie brauchen, ohne sie komplett freidrehen zu lassen.
Am Ende ist es wichtig, dass die Kinder und Eltern das machen können, was sie für richtig halten ohne für das eine oder das andere verurteilt werden.
Fakt ist aber auch eins, wenn das eine oder das anderen ins Extreme ausschlägt, dann ist es für das Kind in keinem Fall zuträglich. (Stichwort Helikoptereltern und völlig alleingelassene Kinder)
Eigentlich kann man froh sein, dass man das heute finanziell unterstützt bekommt, das was früher anders.
Deutschland bietet nicht ohne Grund 3 Jahre Elternzeit pro Kind.
Sicherlich hat das nen Grund, aber Kinderfreundlichkeit ist es ganz sicher nicht.
Das System in Deutschland ist nicht kinderfreundlich, weil Kinder nur Probleme verursachen, weil man die Infrastruktur für die Stöpsel nicht ausbauen kann/will/mag.
Wir wollen Wirtschaftskraft exportieren und keine Kinder. Daher stören Kinder nur. Dass aber aus diesen Kindern aber mal Erwachsene werden und mit der richtigen Unterstützung werden das auch mal Leistungsträger, die für die Wirtschaftskraft gut ist, das wird nur zu gerne nicht bedacht.
Heute kam erst nen Bericht, dass sich das Handwerk gerne wünscht, dass es in der Schule Werkunterricht gibt. Man hat nämlich irgendwie festgestellt, dass ein Großteil der Jugend lieber studiert. (auch wenn sie das eigentlich garnicht können, weil sie nichts aufm Kasten haben)
Dummerweise merkt man, dass man auch irgendwen braucht, der einem die Lampe an die Decke schrauben kann. (irgendwie sind das scheinbar neuste wissenschaftliche Erkenntnisse)
Zur Info, in der DDR war Werkunterricht in der Schule Standard. Warum? Weil man wusste, dass man eben genau diese Lampenleute braucht.
(und natürlich, weil das nen Arbeiter- und Bauernstaat war, da kommen 60% Akademiker nicht gut an)
Das hat man aber, wie so vieles vom DDR-Schulsystem, komplett abgeschafft, weil man es ja viel besser wusste. Jetzt führt (oder will) wieder die Dinge ein, die man vor 30 Jahren großspurig abgeschafft hat.
Wo stünden wir heute, wenn man nachgedacht hätte?
Irgendwie fehlt dem System die Weitsicht, weil die Entscheider Hohlköpfe sind und auch nicht weiter denken als bis zur Zehnspitze.