[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Wieso sollte ich nichts auf die Kette bekommen haben? Begründe! Das es unweigerlich stimmt, das seit der Privatisierung der Bahn, Misswirtschaft betrieben wurde ist ein Fakt. Das es heute mehr Manager bei der DB gibt als früher Direktoren bei der Bundesbahn ist auch Fakt. Und das genau die, die diese Misswirtschaft mitverursacht haben, jetzt das operative Personal bluten lassen will ist nunmal fürn Arsch. Und dann wird im gleichem Atemzug noch erwähnt, das man uns Wertschätzt. Die feinen Herren in den Managerpöstchen konnten schön vom Homeoffice arbeiten, während das operative Personal tagtäglich während Corona vor Ort ist. Sei es der Reiniger, Fahrdienstleiter, Kundenbetreuer usw.
Da ist es einfach nur frech von uns zu erwarten, das wir sparen sollen, Wertschätzung sieht anders aus.
 
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Wahrscheinlich meint der feine Herr aber auch nur, dass du als "Lokführer" einfach nicht genug "geleistet" hast...
 
Vermutlich weil ich nicht studiert habe, es kann halt nicht jeder studieren. Sonst wären wir eine Gesellschaft voller Fachkräfte aber würden nichts mehr zu fressen auf dem Tisch haben, weil keiner mehr Lkw fährt um die Läden zu beliefern oder keine Verkäufer mehr gibt. Ich komme nunmal aus einer Arbeiterfamilie und meinen Eltern war eine Ausbildung wichtiger als ein Studium.
 
Dass du nichts auf die Kette bekommst, habe ich so nicht gemeint. Ich will auch nicht alle über eine Kamm scheren. Es gibt tatsächlich auch loyale Mitarbeiter, die wissen welchen Stand sie haben und dass sie es unterm Strich gar nicht schlecht haben. Ich bin, was die Bahn angeht, auch außenstehender also werde ich es mir nicht rausnehmen darüber zu schwadronieren was die doch gut oder schlecht machen. Fakt ist, dass sich seit der Privatisierung (wann war die? vor 20 Jahren) ganz schön was (Digitalisierung, Logistik usw.) getan hat. Und das bedarf vielleicht auch mehr Führung als man sich im ersten Moment denkt.

Dies Corona Geschwafel habe ich bei uns auch oft genug gehört. Für sowas gibt es Sicherheitsmaßnahmen, welche bei euch sicherlich auch umgesetzt werden.
 
Zusätzlich hat die Bahn als Arbeitgeber übrigens bezahlten Sonderurlaub für Kinderbetreuung spendiert (afair mindestens 20 Tage), gerade für Lokführer, Zugbegleiter und all jene, die nicht einfach Home Office machen können.
Aber da spricht gefühlt der Gewerkschaftsstammtisch der GDL mit ihrem wir gegen die.
 
Nö den Sonderurlaub hat übrigens nicht die Bahn spendiert sondern die GDL ausgehandelt, der Konzern selbst hätte es nicht angeboten. Das bei der aktuellen Thematik sofort die EVG mit der Bahn ins Bett gesprungen ist, war klar, da die EVG vom Haus aus immer sehr an den Konzern gebunden war. Inzwischen rudert die ja auch wieder zurück, weil auch die langsam merken, das es an das Geld ihrer Mitglieder gehen soll und das wiederum Mitglieder kosten kann. Bis vor etwa 29 Jahren war es auch nicht selbstverständlich, das es Pausenräume direkt am Bahnhof gibt, da wurden auch oft die Pausen so eingerichtet, das sie auf den Fahrzeugen war. Das wurde auch auf Druck der GDL erst geändert.
 
Und sowas finde ich immer amüsant. Als kleiner Niemand nichts auf die Kette bekommen, immer an die Hand genommen werden wollen und bei jedem Furz die Verantwortung auf den "Wasserkopf" schieben.

Da kannst du dich amüsieren so viel du magst, gerade bei der Bahn stimmt es halt auch einfach mal. Das hört man inzwischen aus jeder Ecke. Immer mehr Häuptlinge und keine Indianer.
 
Und komischerweise, überleben die privaten trotz das sie mehr Indianer wie Häuptlinge haben.(auch wenn man bei der DB mal DB Netz komplett ausklammert)
 
Ich habe nach der Hauptschule 02 eine Ausbildung gemacht und bin 06 dann eingestiegen mit 25k brutto im Jahr. Inkl Weihnachtsgeld

:(
 
Das es heute mehr Manager bei der DB gibt als früher Direktoren bei der Bundesbahn ist auch Fakt.
Oder wichtiger:
Bei der Bundesbahn hat niemand Millionen als Einzelperson verdient.
Grade bei Konzernen im Staatsbesitz, der Staatsdienst selbst und ähnlich sollte das maximale Gehalt das des Bundeskanzlers sein.
Ich komme nunmal aus einer Arbeiterfamilie und meinen Eltern war eine Ausbildung wichtiger als ein Studium.
Was ist denn das für eine Aussage?
"Arbeiterfamilie" ist doch nur eine Ausrede, im Gegenteil grade das ist wichtig für die Gesellschaft.
 
Daunti für viele ist der Arbeiter halt die Unterklasse und das war eher eine ironische Anspielung darauf. Aber meinen Eltern war es wirklich wichtiger, das wir alle eine solide Berufsausbildung haben anstatt ein Studium.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich habe nach der Hauptschule 02 eine Ausbildung gemacht und bin 06 dann eingestiegen mit 25k brutto im Jahr. Inkl Weihnachtsgeld

:(
Mach dir nichts draus, nach meiner ersten Ausbildung habe ich mit 24k DM angefangen.
 
Wenn ich das hier so lese, komme ich mir mit meinen 36000€ Jahresbrutto plus die Nebengelder vor wie ein armer Schlucker. Wäre es da unangebracht wenn ich euch mal fragen darf:“haste mal nen Euro?“ :fresse:

Dann Frag ich dich mit meine 30k "Hast du mal ein Euro?"

Man muss immer dran denken, es gibt viele die Verdienen weniger als man selber. Und wir sind hier halt im Luxx. Da verdient jeder 2 +50K im Jahr.
 
Ich habe nach der Hauptschule 02 eine Ausbildung gemacht und bin 06 dann eingestiegen mit 25k brutto im Jahr. Inkl Weihnachtsgeld

:(

War bei mir nach der Lehre 2010 mit 24k brutto ähnlich. Und trotzdem konnte man davon leben, auch wenn es nicht einfach war.
Möchte die Zeit dennoch nicht missen, alleine weil man vieles dadurch lernt, im negativen wie positiven.
Heute bin ich bei knapp dem dreifachen Wert.
 
Dann Frag ich dich mit meine 30k "Hast du mal ein Euro?"

Man muss immer dran denken, es gibt viele die Verdienen weniger als man selber. Und wir sind hier halt im Luxx. Da verdient jeder 2 +50K im Jahr.
Nun dann fallen wir beide ja unter die Geringverdiener hier. Wobei ich ganz ehrlich glaube, das einige hier hier Gehalt aufplustern.
 
Was aber auch egal ist, hat eh niemand was davon.

Ich liege noch immer bei 39.200,00€ jährlich (brutto)

Wenn man sich die Summe so durch den Kopf gehen lässt und was ich tatsächlich so zum Leben brauche, geht's mir vermutlich besser als millionen Menschen auf der Welt, ich bin zufrieden und in der Zwischenzeit mit Home Office und Gleitzeit passt auch die Work Life Balance ausgezeichnet.
 
Nun dann fallen wir beide ja unter die Geringverdiener hier. Wobei ich ganz ehrlich glaube, das einige hier hier Gehalt aufplustern.

Es gibt sicher einige die das tun. Wenn man aber betrachtet das in Deutschland das durchschnittliche Bruttoeinkommen einer Person bei 37199€ liegt mit Teilzeitlern und geringfügig Beschäftigten oder man betrachtet nur die in Vollzeit (ist denke in Bezug auf das Luxx reeller) liegt es bei 47928€ auf das Jahr 2019 gesehen, sind die Zahlen hier schon nicht so dermaßen aus der Luft gegriffen.

 
Grade bei Konzernen im Staatsbesitz, der Staatsdienst selbst und ähnlich sollte das maximale Gehalt das des Bundeskanzlers sein.
Die Franzosen haben da ne coole Regelung - da darf maximal Faktor 20 zwischen niedrigstem und höchstem Jahreseinkommen liegen.
Will der Vorstand mehr, muss er die Putzkräfte mitziehen.

Nun dann fallen wir beide ja unter die Geringverdiener hier. Wobei ich ganz ehrlich glaube, das einige hier hier Gehalt aufplustern.
2005 Ausbildung zum Mechatroniker (685€/monat Brutto +150€ Kindergeld durchgereicht bekommen)
2008 fliegender Servicemann für SPSen (38k€ / Jahr)
2010 Mechatronikstudium (Bafögsatz, aber als Mechatroniker in den Semesterferien 2 Monate beim Ausbildungsbetrieb in der Montage geschafft in der Werkstatt. BR hatte Tariflohn wie bei Festangestellten ausgehandelt - imho extrem fair, weil waren ja die Produkte auf denen ich gelernt hatte in der Ausbildung. 2 Monate = 7000€, annähernd Steuerfrei). Ich hatte hier extremes Glück dass das so gekommen war.
2015 Masterabschluss Mechatronik
2015 bis heute: Konzeption, Kalkulation, Lastenhefte+Pflichtenhefte, eingeschränkt Vertragswesen (technisches Gewissen vom Vertrieb, weil Vertrieb verkauft auch Siemens Lufthaken).

60k€ im Jahr.
PS: wer meinen letzten Post gesehen hat: Tarif E10 etwa *klick*. Ist fair.

Edit: Link eingefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch nicht viel für einen master aber mit Sicherheit kein Hungerlohn :d
 
Da kannst du dich amüsieren so viel du magst, gerade bei der Bahn stimmt es halt auch einfach mal. Das hört man inzwischen aus jeder Ecke. Immer mehr Häuptlinge und keine Indianer.
Ist doch in fast jedem Unternehmen so... Kann nicht beurteilen wie es dem "Fußvolk" bei der Bahn im Vergleich ergeht, als Akademiker hat man da aber nichts auszustehen. Ein haufen Urlaub und tod macht sich dort auch keiner.
 
Ja sowas sind dann aber keine eigenen Angestellten und zack hat man das Problem wieder.
Das ist wieder typisch deutsch. Sowas kann man auch unterbinden. Und ist es wahrscheinlich auch in vielen Fällen.

Ne kleine Spitze kann ich mir nicht verkneifen. Man könnte auch die Bundis alle auslagern und auf Blackwater setzen
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist wieder typisch deutsch. Sowas kann man auch unterbinden. Und ist es wahrscheinlich auch in vielen Fällen.
Man kann gewisse kranke Subunternehmer Konstruktionen (SubSubSub) verbieten, aber überhaupt nicht grundsätzlich.
Ne kleine Spitze kann ich mir nicht verkneifen. Man könnte auch die Bundis alle auslagern und auf Blackwater setzen
Black was? Ach Academi.
Sag doch, dass du die letzten 10 Jahre verpennt hast.
 
Wieso sollte ich nichts auf die Kette bekommen haben? Begründe! Das es unweigerlich stimmt, das seit der Privatisierung der Bahn, Misswirtschaft betrieben wurde ist ein Fakt. Das es heute mehr Manager bei der DB gibt als früher Direktoren bei der Bundesbahn ist auch Fakt. Und das genau die, die diese Misswirtschaft mitverursacht haben, jetzt das operative Personal bluten lassen will ist nunmal fürn Arsch. Und dann wird im gleichem Atemzug noch erwähnt, das man uns Wertschätzt. Die feinen Herren in den Managerpöstchen konnten schön vom Homeoffice arbeiten, während das operative Personal tagtäglich während Corona vor Ort ist. Sei es der Reiniger, Fahrdienstleiter, Kundenbetreuer usw.
Da ist es einfach nur frech von uns zu erwarten, das wir sparen sollen, Wertschätzung sieht anders aus.

Solche Probleme des “von oben nach unten” hast du in vielen Arbeitsbereichen... Dazu kann ich dir ein Beispiel aus meinem Bereich geben. Mein Beispiel wird zwar die meisten hier nicht interessieren, aber ich schreibe es insbesondere für dich um einen kleinen Vergleich zu geben bezüglich dem Punkt der Wertschätzung.

Studien und Reviewartikel müssen bei Journalen (wissenschaftliche Fachzeitschriften) eingereicht und publiziert werden.
Die Journale nutzen dafür ein Peer-Review Verfahren. Hier schauen “Experten” aus aller Welt über den eingesendeten Artikel (z.B. in Form einer Studie) und entscheiden dann ob der Artikel angenommen, abgelehnt, oder für eine Verbesserung zurückgeschickt wird. Im letzten Fall wird der Artikel mit Anmerkungen des Reviewers und Bedarf nach kleineren oder größeren Korrekturen (bis hin zu kompletten angeforderten Umstrukturierungen des Artikels) zurückgesendet.

Bei vielen Journalen, aber nicht bei allen, besteht ein double-bind Reviewverfahren. D.h. es werden zwei Reviewer ausgewählt (die beide nicht wissen dass sie den gleichen Artikel begutachten) während du nicht weißt wer die Reviewer sind. Zusätzlich wissen die Reviwer nicht von welchen Wissenschaftlern der Artikel stammt; für die Reviewer wird nur der Inhalt ohne Autorenangabe sichtbar solange der Artikel nicht angenommen und publiziert wird.

Soweit so gut. Das ganze Verfahren verspricht natürlich dass grundsätzlich nur qualitativ gute Studien und Reviews veröffentlicht werden. Zumindest in der Theorie. In der Realität hast du nämlich oftmals Reviewer die einfach “dumm” und dogmatisch eingestellt sind. Mit diesen kannst du dann in eine Diskussion über deinen Artikel einstiegen indem du den Versuch übernehmen musst diese Personen von deinen Aussagen zu überzeugen, damit der Artikel final angenommen wird.

Beispiel Neurowissenschaften: grob gesagt gibt es 3 Typen von Reviewern:
- Typ a) findet Studien zur resting-state activity toll, mag oder glaubt aber keine Aussagen zu Studien der task-evoked activity.
- Typ b) der gleiche Sachverhalt wie oben nur umgekehrt.
- Typ c) findet allemeinen fMRI doof und glaubt hier sowieso erst Recht keinen fMRI Studien.

Dann ist publizieren mitunter auch politisch beeinflusst. Aktuelle Trends, Paradigmen... Dein Artikel kann toll sein wird aber trotzdem abgelehnt weil der Reviewer aus einem anderen Lager als du kommst...

Jetzt kommen wir Mal zur “Wertschätzung”. Wir/Ich sind diejenigen die den ganzen Arbeitsaufwand der Forschung, der Theoriebildung sowie das Schreiben der Artikel umsetzen, während die Journale mit den Artikeln dann das große Geld machen und uns zum Dank noch tausend Feinarbeiten auferlegen (jedes Journal hat seinen eigenen Zitierstil, generellen Aufbau, Beschränkungen etc.). Ich erinnere an die dummen und dogmatischen Reviewer. Es gibt genügend Wissenschaftler die sich etwas darauf einbilden dass sie hier Editor und dort Reviewer sind, sodass sie ihren Narzissmus super ausleben können.
In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass nicht nur die Journale Geld mit den Artikeln verdienen, sondern dass der Wissenschaftler die Publikation dieser (und sei es nur die eigene Universität/Uniklinik etc.) noch selbst bezahlen muss. So wird z.B. der Druck für jede Farbgrafik angerechnet etc. Openaccess (d.h. das jeder deinen Artikel gratis im Internet lesen kann statt z.B. 38€ dafür zu bezahlen) kostet pauschal mehrere tausend Euro/Dollar.

Ich erinnere kurz: Wertschätzung? Ich erwarte diese ja nicht einmals... Aber weniger (überflüssige) Widerstände wären gut.

Damit die Artikel eher sofort angenommen werden besprechen wir jeden Artikel z.B. in Skypemeetings mit ca 50 Personen der Forschungsgruppe. Hier schaut man dann mit allen Personen noch einmal drüber und diskutiert direkt aus was man wo vielleicht wie ändern müsste um die Dogmatiker und Unwissenden Reviewer zu umgehen bzw. ihnen erst gar keine Angriffsfläche zu bieten.

Man könnte nun natürlich naiv annehmen, dass man doch nicht unbedingt publizieren müsste. Immerhin könnte man auch selbst eigene Bücher schreiben, selbstständig publizieren etc. Vergiss es. So etwas ging im wissenschaftlichen Betrieb noch vor 50 Jahren. Wer heute nicht regelmäßig publiziert fliegt irgendwann raus. Dich kennt dann schlichtweg auch niemand. Du erhälst keine Kontakte, internationale Vernetzungen etc. Kurzum: man würde seine Arbeitsstelle verlieren. Die oberen Geldgeber fragen dann nämlich was man denn bitte die ganze Zeit anstellt (es kämen so ja keine “Ergebnisse”–also wenn man ewig lange forscht und nichts entsprechendes veröffenlicht).

Wie du siehst sitzen auch hier Menschen mit am “oberen” Hebel jene die ganze “untere” und notwendige Arbeit nicht immer wertschätzen um deinen Punkt wieder aufzugreifen.
 
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