Es kommt bei mir sehr selten vor, aber jetzt befinde ich mich gerade in einer Situation, wo mich mal die Meinung einiger unvoreingenommener interessieren würde.
Vorweg: Mein AG ist super, das steht außer Frage, Schwierigkeiten machen wenn überhaupt nur die Prozessleiter.
Meiner ist ein besonderer Fall, aber über die Jahre haben wir einen Weg gefunden, vernünftig miteinander umzugehen - Bis letzten Freitag...
Wir arbeiten im 3 Schichtsystem, und ich bin in "meiner" Schicht schon seit Jahren, es haben sich Freundschaften aufgebaut, man trifft sich privat, es gibt nicht mal Streit unter Kollegen, es ist wirklich perfekt, so unglaublich das auch klingen mag, aber das wichtigste ist: Das entspricht genau dem Leitbild unserer Firma, dafür haben wir sogar jährliche eine Schulung.
Das hat wohl auch der Prozessleiter gemerkt, und hat schon vor längerem angefangen, Unfrieden zu stiften.
Einigkeit macht bekanntlich Stark, und das ist dann wahrscheinlich manchen ein Dorn im Auge!
Wir haben uns dann (8 Mann) sofort an die nächst höhere Instanz gewendet, es gab ein Gespräch, und zunächst war alles gut, zumindest hat es den Anschein geweckt - das ist nun gut 3 Monate her.
Was macht der Prozessleiter nun?
Er fängt an, sich die Leute einzeln rauszunehmen, und versucht die zu schikanieren, unter 4 Augen sozusagen... unglaublich aber wahr.
Ich war bis Freitag davon verschont geblieben, allerdings hat es andere Kollegen sehr hart getroffen, angedrohte Lohnkürzungen waren noch das mildeste, bis hin zu "Ich lege Dir Steine in den Weg"...
Doch nun kommen wir zum eigentlichen Problem, warum ich hier schreibe:
Freitag hatte ich Spätschicht, demnach wäre die nächste Woche Frühschicht, mit meiner Mannschaft.
Um 14 Uhr, beim täglichen Shopfloor, verkündete der PL dann, dass es einen neuen Schichtplan gebe, und ich dann noch einmal Spätschicht hätte...
Erstes Problem:
Meine Frau stimmt ihre Arbeitszeiten im Voraus mit mir ab, und kann das auch nicht einfach so ändern, außerdem muss unser jüngster bis 11.30 Uhr zu Hause betreut werden.
Zweites Problem:
Ich bin weg von meinen Kollegen, mit denen es seit Jahren super läuft.
Da ich dazu neige impulsiv zu reagieren, habe ich am Freitag erst mal nichts gesagt, zumal ich dachte, es handele sich nur um eine Woche, dann hätte man das schon bewältigen können.
Am Montag dann (dieser Montag) bin ich also zur Spätschicht gekommen, habe den Prozessleiter angesprochen, da sagt er mir doch glatt, dass das nun so bleibt.
Ich habe ihm dann meine Situation erklärt, er versprach mir, dass er sich darum kümmert.
Heute Morgen, um 7.30 Uhr, schreibt er mir doch per Whats App(!), dass ich mich bitte selber darum kümmern soll, und er dann den Schichtplan ändert, wenn ich es geregelt habe.
Also halten wir fest:
Er nimmt mich aus MEINER Schicht raus, in der ich seit Jahren bin, steckt mich in eine Schicht, wo ich als einsamer Wolf fungiere, und wenn ich das ändern möchte, soll ICH dann quasi seine Arbeit machen, und jemanden anderen aus der Schicht nehmen...
Begründung für die Änderung des Schichtplans war übrigens:
Ein Kollege hatte einen Termin, Montags, deshalb kann er -die ganze Woche?- keine Spätschicht machen, deshalb hat er mich halt herausgenommen - ungefragt!
Der Kollege um den es geht ist 21, ledig, keine Kinder, wohnt zu Hause.
Ich, 43, 3 Kinder, hab in Zeiten von aktuellen Einschränkungen wirklich jede Menge zu tun, um alles unter einen Hut zu bringen.
Kommen wir nun zu meiner Frage:
Ist das jetzt eine Frechheit von meinem PL, oder sehe ich das zu eng?
Es ist doch seine Aufgabe, als Vorgesetzter und verantwortlicher für die Personalplanung, die Schichtpläne zu erstellen.
Meine Vermutung:
Retourkutsche für die Beschwerde bei seinem Vorgesetzten.
Das Blöde hierbei ist, das man solche Probleme meist schriftlich gar nicht so zum Ausdruck bringen kann.
Alleine schon, dass der PL nicht "Guten Morgen" sagt, besser gesagt, sich überhaupt keine Mühe gibt, zumindest den üblichen Umgangsformen zu entsprechen, sagt doch schon einiges über seinen Charakter aus, wie ich finde.
Ich bin wirklich mal auf die Meinungen hier gespannt, und werde dann auch erzählen, wie ich nun letzten Endes mit dem Problem umgegangen bin.