viele wollen "soviel wie ärzte " verdienen, haben aber weder eine vergleichbare qualifikation noch die extreme verantwortung in ihrem beruf. ist das grund genug, sich ständig sozialneidisch zu äußern? es sollte vielmehr dazu animieren, endlich selbst etwas vergleichbares zu leisten und es sich im wahrsten sinne des wortes zu verdienen!
Was ist denn bei dir eine extreme Verantwortung? Es ist sicherlich unbestritten, dass der Arzt eine große Verantwortung gegenüber seinen Patienten hat, inbesondere dann, wenn er unmittelbar an ihm "arbeitet".
Aber was ist mit dem Zugführer, dem Piloten, dem Busfahrer, den Kapitän, den Fernkraftfahrer, dem Statiker...?
Auch das sind alles Jobs, die eine Verantwortung haben und das zum Teil in der Situation mit weitaus mehr und vorallem breiteren Folgen, als der Arzt, der sich am OP Tisch verschnippelt (wenn man das mal runterbricht).
Dieses Spiel kann man noch weiterspinnen, zB hat der Elektriker bei seiner täglichen Arbeit auch eine Verantwortung....
Die Verantwortung eines Arztes ist bei weitem nicht über dem Maß, wie du/ihr evtl. glauben mögt. Keine Frage, die falsche Entscheidung in der Sekunde X kann dem Patienten sein restlichen Leben zur Hölle machen, wenn er noch dazu kommt. Aber das hat der Fluglotze auch.
hast du die verantwortung über leben und tod als wirtschaftler? studiert der durchschnittsdeutsche auch solange und hat den o.g. aufwand? das wage ich zu bezweifeln...
Auch hier scheint es mir, dass du die Kompetenz eines Arztes überbewertest und die eines Wirtschaftlers unterbewertest. Keine Frage, die unmittelbare Konsequenz in der Wirtschaft ist sicherlich nicht lebensgefährdend, aber existenzgefährdend und das kann in letzter Konsequenz auch lebensgefährdend sein. (falsche Entscheidung, Bankrott der Firma, Depressionen, Alkoholabhängigkeit, Obdachlosigkeit,...., alles Konsequenzen des Wirtschafters, der ja nur am Schreibtisch hockt und Zahlen schiebt) (man sehe sich mal die Bankenkrise an und die Geschichten in Südeuropa, ganz ehrlich, da wäre ich lieber Arzt, als verantworten zu müssen, dass ich(sicherlich nicht alleine) ganze Wirtschaftssysteme zu Grund gerichtet habe) (oder auch diese Hypothekensachen in USA, wo Familien nun auf der Straße sitzen)
Da werfe ich nochmal den Elektriker in den Raum. Wenn der Scheiße baut, dann brennt dir nach 5 Jahre die Bude ab. Wenn das Nachts im Schlafzimmer passiert, dann brauche ich wohl nicht erzählen, wie du (ein Beispiel) und Frau/Freundin ausseht, wenn die Feuerwehr damit fertig ist. (Holzkohle ist hier das Zauberwort)
Mir scheint, dass du deine Kompetenz und die Folgen deines zukünftigen Handelns weit über das Maß hinaus bewertest. Klar, Ärzte haben eine Verantwortung, aber bei weitem keine so enorme, wie man das hier propagiert. Es gibt etliche Berufsbeispiele, wo das ähnlich gelagert ist.
Zum Sozialneid:
Sozialneid ist das nur in den wenigsten Fällen. Wenn ein Herr Winterkorn 20Mio im Jahr verdient, dann kann man sich als kleiner Mann schon fragen, wo dieser Wert herkommt. Und das hat nichts mit Neid zu tun, sondern viel mehr mit der Frage, wie man glaubwürdig die Arbeit bewertet. Die Top-Manager haben 100%ig eine hohe Verantwortung und auch ein Arbeitspensum was weit über dem liegt, was das Arbeitsschutzgesetz vorsieht. Aber liegt das bei einem Wert, der 20Mannlebensarbeitszeit eines normalen Arbeiters entspricht, in einem Topmanagerjahr wohlgemerkt?
Und das selbe kann man sich auch bei Ärzten fragen. Entspricht die Leistung dem, was sie verdienen? Auch kann man sich das bei Politikern fragen... usw.
Was ihr hier mit Sozialneid abstempelt hat rein garnichts damit zu tun. Das ist eine gesellschaftliche Frage. Das was so einige Leute leisten hat nichts mehr mit dem zu tun, was am Ende auf dem Lohnzettel steht. Und ja, da kann man sich auch fragen, wie man auf die Idee kommt und eine 20%ige Lohnerhöhung verlangt.
Der Begriff Sozialneid wird meiner Meinung immer von Leuten verwendet, die glauben, dass sie Aufgrund ihrer Einkommenssituation in einer anderen sozialen Liga wohnen. Und das kommt daher, dass man sich für was Besseres hält und da frage ich mich, wie man auf diesen Schluß kommt. (grenzenlose Selbstüberschätzung?)
Und angesichts der Sache, dass die Einkommens- und Vermögensschere auseinandergeht und dass alteingesessene Strukturen in Städten (Einkommensschichten) durch Besserverdiener verdrängt werden, da darf man sehr wohl Diskussionen führen. Selbiges kann man übrigens auch bei den Ärtzen machen. Warum müssen die 24h Schichten schieben, regulär?