Wieso sollte man als Studierter überhaupt einem Tarifvertrag nacheifern ? Da sollte man sich generell was AT suchen ?
Weil der Tarifvertrag immer noch (zumindest in meinem Bekanntenkreis
) doch die obere Grenze für Tätigkeiten ohne Personalverantwortung markiert – zumindest kenne ich Leute, die praxisnah einen Doktor gemacht haben (Uni gibt's oben) und jetzt erstmal alle im Tarif bei Infineon sind, denn irgendein Dienstleister zahlt eben eher weniger? Und ja, Dr. != Berufserfahrung, aber so richtig die 100k+-Großverdiener kenne ich insgesamt nicht und wenn man nicht Manager werden will (kann auch gar nicht jeder), gibt es das AFAIK auch bei BMW und Co. nicht?
Selbst hier im Saarland bekommen die Facharbeiter der dort ansässigen, hiesigen Industrie mindestens 3k Brutto monatliches Grundgehalt, ohne Zulagen, direkt nach der Ausbildung. Wohlgemerkt ohne Techniker-Abschluss oder Meisterbrief in der Tasche. Mit Schicht-, Gefahr- und Sonderzulagen sind die auch bei >4k Brutto, in manchen Betrieben bei 4,2-4,3k Brutto.
Saarland != NRW. Und im Gegensatz zur Schicht, Gefahren und Sonderzulage ist man mglw. eben als Ing. auch gesund, munter und entspannt
. Ich kenne niemanden, der da gerne tauschen würde (O-Ton: "ich verstehe auch, warum die so gut verdienen, wenn die den ganzen Tag den Tank ins Auto heben")
nicht von der Großregion München, Stuttgart, Hamburg oder Frankfurt.
Gut, ich weiß nicht, ob die Leute bei mir alle unfähig sind, aber so richtig die 70k-Einstiegsgehalt sehe ich hier nicht, zumindest solang der AG deutsch ist und er eben nicht eindeutig und objektiv als Parasit klassifizierbar ist (aka McKinsey oder Freshfields)
.
Als gebürtiger Schwabe kenne ich auch das Gehalt vieler FA oder Ingenieure bei Daimler, Porsche, SAP, Bosch und Co, da reden wir auch nochmal von anderen Sphären.
Du weißt auch, dass dort viele Leute mit ähnlicher Qualifikation nur beim Dienstleister arbeiten. Mich würde tatsächlich mal die Menge an wirklichen "Arbeitskräften" mit akad. Qualifikation in dem Bereich bei diesen Firmen interessieren...
Also nochmal, wo sind 66k Jahresbrutto (den nachträglichen Edit mit 89k fände ich ja durchaus angemessen mit einem Jahrzehnt Berufserfahrung in seinem Bereich) bitte viel Geld oder "normal", wenn FA z.T. nur 700-800 € Brutto weniger verdienen im Monat ?
Das ist ganz normal, weil man da eben einfach am Freitag heimgeht, wenn der FA mit 800€ weniger Brutto gerade in die Lackiererei geht. Und merkst du was: die 89k€ sind *Tarif*; wenn du einmal die Tabelle aufgemacht hättest, hättest du auch festgestellt, dass außerhalb einer Kokerei im Hitzeschutzanzug so ein FA in NRW vmtl. auch weniger, als bei Daimler verdient.
Es gibt da übrigens durchaus Alternativen für hoher Gehälter ohne auf einen Wohnsitz in D verzichten zu müssen, nämlich Grenzgänger zu werden, nach Luxemburg oder in die Schweiz.
Ja, nur sollte man dann eben an der Grenze wohnen
. Und wenn deine Nachbarn entscheiden, dass du nicht mehr willkommen bist, bist du halt deine Arbeit los und lebst im Nirgendwo (spezifisch im Bezug zur Schweiz).
Im Ausland arbeiten, ganz einfach.
Was i.d.R. auch Nachteile mit sich bringt, ich sehe nicht die großen Emigrationsströme, aber das hatten wir schon mal.
Hatte ich ja auch nicht gesagt. Ich ging von dir aus, Maschbau-Ing. mit 7 Jahren Berufserfahrung, damit wärst du als ITler oft schon "Senior Professional", mit Gehältern um die 90k.
Schau, im Tarif ist man da bei 100k
Bei mir steht auch in den nächsten Monaten eine Erhebliche Änderung an. Mein Betrieb, in dem ich gelernt habe und 22 Jahre Tätig war, wird geschlossen. Trotz Standortsicherungsverstrag (Rohrproduktion,Metallbranche) Das bedeutet 250 MA sitzen auf der Straße. Momentan plagen mich Extreme...
www.hardwareluxx.de
Wenn ich damals richtig gestalkt hab', beim Rüstungszulieferer mit einem Tarifvertrag, der nochmal 1000€ über den üblichen Ballungsräumen liegt. Und auch da: Tarifvertrag ist wohl besser als daneben bei der Leiharbeitsfirma.